Herb Kohler hat ein Talent dafür, aus Scheiße Gold zu machen. Beruflich, weil er mit Porzellanthronen und Armaturen ein Vermögen gemacht hat. Und privat, weil er gewöhnliches Land in spektakuläre Golfplätze verwandelt. Der ehemalige CEO der Kohler Company war bereits Millionär, als er 1972 die Firmenherrschaft übernahm. Doch er war der Erste, der der Firma eine Golfkomponente hinzufügte. Alles begann mit der Verwandlung von ehemaligen Arbeiterwohnungen in ein Luxushotel. Doch es brauchte mehr, um Menschen ins abgelegene Sheboygan in Wisconsin zu locken. Also ließ der begeisterte Golfer einen Platz bauen. Als großer Fan des Profisports konnte nur ein Mann seiner Vision gerecht werden: der diabolische Pete Dye, der unter anderem den TPC Sawgrass entwarf. 1988 eröffnete Blackwolf Run, 1990 ein zweiter 18-Loch-Platz. Doch Kohler träumte von einem echten Meisterschaftsplatz. Fündig wurde er 20 Kilometer nördlich auf einer ehemaligen Army-Basis. Das Gelände war zwar durch Asbest und Giftmüll verseucht, bot aber steile Klippen und fantastischen Meerblick. Whistling Straits wurde ein sofortiger Hit, trug dreimal die PGA Championship aus und ist nächster Austragungsort des Ryder Cup. Nicht nur deshalb blickt Rivale Trump neidisch auf den noch reicheren Kohler. Denn 2009 stach Kohler den Donald beim Milliardärs-Golf aus. Mehrfach hatte Trump vergeblich auf die Hamilton Hall geboten, das historische Gebäude hinter dem 18. Grün von St. Andrews. 2009 erwarb es Herb Kohler, der vier Jahre zuvor bereits das "Old Course Hotel" mit dem zugehörigen Dukes Course gekauft hatte.
"Wir werden gemeinsam alt. Du zuerst!" Durch platte Grußkarten wie diese verdiente sich Mike Keiser mit seiner Firma Recycled Paper Greetings in den 70ern und 80ern ein goldenes Näschen. Keisers Virus für Golfplätze wurde 1995 mit dem Bau des Dunes Club in Michigan entfacht - heute der vielleicht exklusivste Neunlochplatz der Welt. Doch anders als viele andere Milliardäre wollte er Weltklasse-Golfplätze für die Allgemeinheit. Als Keiser Ende der 90er Bandon Dunes konzipierte, wurde ihm von vielen Seiten ein Scheitern vorhergesagt. Ein auf Greenfee-Einnahmen ausgelegter Club am Arsch der Welt? Noch dazu gebaut von einem Designdebütanten namens David McLay Kidd? Da könnte Keiser sein Geld ja auch gleich in Grußkarten eingewickelt verbrennen. Doch schon kurz nach seiner Eröffnung tauchte Bandon Dunes auf zahlreichen Besten listen auf. Der hohe Spaßfaktor des Platzes kombiniert mit anspruchsvollen Grünkomplexen und atemberaubenden Blicken auf den Ozean lockte Golfer aus allen Ecken der USA (und dem Rest der Welt) an. Und mit jedem weiteren Platz wurde es besser. Aktuell baut das Resort seinen fünften 18-Loch-Golfplatz - und es wäre ein Wunder, wenn er nicht seinen vier Geschwistern in die Bestenlisten folgen würde. Doch das war Keiser noch nicht genug. Mit Barnbougle im noch entlegeneren Tasmanien bewies er, dass es kein One-Hit-Wonder war. Und mit seinem neuesten Investment Sand Valley in Wisconsin will er untermauern, dass es keinen Ozean für ein Weltklasse-Resort braucht.
Donald Trump ist die Elster unter den Golfplatz- Investoren: Wenn etwas blitzt und blinkt, kann er nicht widerstehen. Ein kitschiges Clubhaus im irischen Doonbeg? Ein Open-Platz mit Leuchtturm im schottischen Turnberry? Der Multimilliardär holt die Portokasse raus und trumpifiziert alles kräftig. Goldene Ornamente, ein Springbrunnen in Doral, ein 30-Meter- Wasserfall in Westchester: Alles, was protzig ist, wird gemacht. Allen voran in Mar-a-Lago, wo unter anderem ein Esstisch aus Marmor wartet. 1985 kaufte Trump das floridianische Anwesen, in dem er sich heute von seinem anstrengenden Alltag als Präsident und Tweeter-in-Chief erholt. Damals erwarb er den Strand vor dem Anwesen und erzwang so den Verkauf von Mar-a-Lago. Kaum hatte er das Anwesen, verklagte er die Gemeinde wegen des Fluglärms, schlug beim Vergleich ein Stück Land raus und baute dort seinen ersten Golfplatz. Keine Frage: Trump tut alles, um zu bekommen, was er will - die menschlichen und tierischen Bewohner von Balmedie nahe Aberdeen können ein Lied davon singen. Doch was ist die Motivation hinter den Investitionen? Sammelwut? Profit? Steuerabschreibungen? Das ist bis heute nicht geklärt. So behauptet die "Washington Post", Trump habe das Gros seiner Investitionen mit geliehenen Geldern fremdfinanziert. Was sich auf jeden Fall rentiert hat, ist seine Zusammenarbeit mit Open-Doktor Martin Hawtree. Dessen Umbauten in Turnberry und der von ihm designte Trump International Golf Links Scotland sind selbst in den Augen der größten Trump-Kritiker Bereicherungen für den Golfsport.