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Top Ten

Die schärfsten Par 3

Von Jan Langenbein, Rudi Schaarschmidt, Rüdiger Meyer, Fotos: Getty Images

Mit Selfies auf diesen Teeboxen kannst du im Clubhaus besser angeben als mit einem neuen 911er! Wir präsentieren: die zehn geilsten Par-3-Löcher des Planeten und ihre Brüder.

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Fancourt Links

Loch 17 • 151 Meter • Greenfee: 120 Euro

RS: Wenn einem der Chefredakteur seit jeher die 17 des Links in Fancourt als bestes Par 3 anpreist, das er je gespielt hat, dann weckt das eine gewisse Neugier. Da ich in anderen elementaren Dingen des Lebens wie Musik oder Fuß ball nicht unbedingt mit ihm d'accord gehe, musste ich mir dieses sagenumwobene Par 3 im Januar 2016 nun endlich mal selbst antun. Was soll ich sagen? Kein Eyecatcher nach meinem Geschmack, aber ein architektonisches Meisterwerk. Gebaut von einem gewissen Gary Player, der weiß, was ein gutes Par 3 ausmacht, egal von welcher Teebox. Der Abschlag muss aufs Grün, doch selbst dann ist das Par nicht sicher. Ich habe das Grün nicht getroffen und es wurmt mich echt, dieses traumhafte Loch vermutlich für immer mit einem Doppelbogey in Verbindung zu bringen. Danke, Jan.

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St. Anne's Golf Club No. 10, The Grove No. 4

09: Hamburger Golfclub – Loch 8 • 162 Meter • Greenfee: 90 Euro
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Hamburger Golfclub

Loch 8 • 162 Meter • Greenfee: 90 Euro

RM: Das Signature Hole von Falkenstein ist die 17, ein Par 5, vor dessen Grün in der Heideblüte ein wunderschönes, aber unerbittliches Hindernis wartet. Da bei übersieht man gerne, dass unmittelbar links daneben ein ebenso schöner, kleiner Bruder wartet. Die 162 Meter lange Bahn 8 spielt sich bergab über die gleiche Heidelandschaft, doch nicht nur eine gewisse Carry-Länge wird verlangt, auch Präzision ist gefragt, um nicht in einem der Bunker rechts und links vom Grün zu landen. Ein typisches Markenzeichen der Plätze des brillanten Designer-Trios Harry Colt, John Morrison und Charles Hugh Alison. Meiner Meinung nach ist dieses Loch Deutschlands schönstes Par 3.

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Swinley Forest No. 17, St. George's Hill No. 8, Sunningdale Old No. 13

08: Teeth of the Dog – Loch 15 • 209 Meter • Greenfee: 220 Euro
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Streamsong Blue

Loch 7 • 180 Meter • Greenfee: 225 Euro

RM: Wer ein gutes Beispiel dafür sucht, wie gut Golfplätze für die Umwelt sein können, sollte den Blick nach Florida richten, wo das Gelände einer ehemaligen Phosphat-Mine in ein ökologisches Golf-Paradies mit zwei herausragenden Golfplätzen verwandelt wurde: Streamsong. Der Blue-Platz stammt von Tom Doak, der besonders mit seinen Par 3 beweist, warum er als modernes Architektur-Genie bezeichnet wird. Loch 7 ist ein Paradebeispiel dafür. Von einem erhöhten Tee spielt man das frontal von Wasser und rundum durch Bunker und ein abschüssiges Grün verteidigte Loch an, wodurch das von den Back Tees 180 Meter lange Loch ein richtiger Wadenbeißer wird - von den GolfPorn-Qualitäten dieser Spielbahn ganz zu schweigen.

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Banff Springs No. 4, Spirit Hollow Golf Club No. 15

07: Teeth of the Dog – Loch 15 • 209 Meter • Greenfee: 220 Euro
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Teeth of the Dog

Loch 15 • 209 Meter • Greenfee: 220 Euro

RS: Egal welchen der drei Pete-Dye-Kurse man im Casa de Campo Resort spielen möchte, gut sind sie alle. Aber überteuert. Die sieben Löcher des Teeth of the Dog, die sich am Atlantik entlangschlängeln, sind zugegeben atemberaubend. Dabei zählen die 5 und die 7 sicher zu den meistfotografierten Löchern der Welt. Die beiden Par-3-Bahnen ähneln sich optisch und architektonisch wie Zwillinge, unterscheiden sich aber wesentlich in ihrer Länge, was ihr Anforderungsprofil deutlich voneinander trennt. An der 5 wird man mit 160 Metern sanft auf die 7 vorbereitet, wo viele Amateure ihren Driver zücken müssen. Dort warten nämlich 209 Meter Flug auf den Ball. Hier zeigt der Hund seine Zähne. Und will trotzdem nur eines: dass du mit ihm spielst.

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Anahita No. 17, Els Club Teluk Datai No. 17

06: Whistling Straits – Loch 17 • 227 Meter • Greenfee: 348 Euro
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Whistling Straits

Loch 17 • 227 Meter • Greenfee: 348 Euro

JL: Es gibt Golflöcher auf dieser Welt, die einem eine Zehntelsekunde, nachdem man die Teebox betreten hat, klarmachen, dass Profis im Vergleich zu uns Wochenend-Hackern ein anderes Spiel spielen, wenn sie zum Golfschläger greifen. Dass Martin Kaymers Birdie im Play-off bei der PGA Championship 2010 auf diesem Par 3 nicht nur aufgrund der Situation, sondern vor allem auch wegen der Schwierigkeit von Bahn 17 in Whistling Straits schier unglaublich war, begriff ich schon während der TV-Übertragung. Vier Jahre später hatte ich das Glück, nach 16 knüppelharten Löchern selbst an diesem Abschlag anzukommen, und mein Respekt für Kaymers Schlag mit dem Eisen 5 wuchs ins schier Unermessliche.

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Port Royal Golf No. 16

05: Trump International – Loch 14 • 101 Meter • Greenfee: 200 Euro
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Trump International

Loch 14 • 101 Meter • Greenfee: 200 Euro

RM: Die kurze Bahn 14 von Doonbeg galt als eines der besten Par 3 Europas, wenn nicht sogar der Welt. Mit seinem dramatisch in den Dünen gelegenen Grün war es eines der beliebtesten Fotomotive Irlands. Doch im Winter 2013/2014, gerade als Donald Trump den Kauf der Anlage finalisierte, suchten Stürme den Platz heim, schwemmten den 18. Abschlag davon und unterspülten das 14. Grün. Das Loch war nicht mehr zu retten. Martin Hawtree baute das Grün neu, konnte den Reiz der Original-Bahn aber nicht wiederherstellen. Wer den Platz vor 2014 gespielt hat, kann sich glücklich schätzen. Allen anderen bleiben nur Fotos und der Ärger, dass man sich nicht früher mal nach West-Irland aufgemacht hat.

Weitere verlorene Löcher:
Sitwell Park No. 12, Merion Golf Club No. 13

04: Lemuria Resort – Loch 15 • 151 Meter • Greenfee: gratis (Hotelgäste)
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Lemuria Resort

Loch 15 • 151 Meter • Greenfee: gratis (Hotelgäste)

JL: Als sich die höhere Macht daran versuchte, das Paradies zu schaffen, war die Anse Georgette das Resultat. Dieser Strand auf den Seychellen lässt selbst die Raffaello-Werbung aussehen, als sei sie in Duisburg abgedreht worden. Das Paradies wäre jedoch nicht per fekt, gäbe es dort nicht auch ein Par 3. Das 15. Grün des Lemuria-Golfplatzes liegt nur ein Sand Wedge vom perlweißen Strand entfernt und die Teebox mehr als 50 Meter erhöht auf einer Felsspitze. Trotz der 151 Meter Länge genügt hier ein Wedge, um den Ball gefühlte fünf Minuten in der Luft hängen zu lassen, bevor er auf dem Grün einschlägt. Birdie-Putt versemmelt? Der Ärger ist schnell verflogen, schließlich empfiehlt der Starter, nach der 15 eine Badepause am schönsten Strand der Welt einzulegen.

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Pebble Beach No. 7, GC Seefeld-Wildmoos No. 9

03: Robert Trent Jones Golf Club – Loch 11 • 196 Meter • Greenfee: Members only!
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Robert Trent Jones Golf Club

Loch 11 • 196 Meter • Greenfee: Members only!

RS: Es gibt Menschen, die stehen auf Landschaftsmalerei und hängen sich solche Bilder sogar in ihre eigenen vier Wände. Dieses Motiv lässt die Herzen jener Kunstliebhaber höher schlagen, selbst wenn sie mit Golf nichts am Hut haben: der Garten Eden - oder: das Nirwana. Erschaffen 1991 von Robert Trent Jones senior, der es als seine beste Arbeit bezeichnet, was angesichts seiner vielen anderen Meisterwerke durchaus etwas heißen darf. Ein fantastisches Par 3 am Lake Manassas 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt der USA. Leider dennoch unerreichbar, denn der Club zählt zu den elitärsten der Nation und ist strikt seinen Mitgliedern und deren Freunden vorbehalten. Wobei: Barack Obama hat den Platz schon gespielt. Und der Presidents Cup wurde auch schon viermal dort ausgetragen. Präsident oder Pro. werden!

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Augusta National Golf Club No. 12, Muirfield Village No. 12

02

Punta Mita

Loch 3b • 177 Meter • Greenfee: 215 Euro

JL: Wenn es ein Par 3 auf diesem Planeten gibt, dessen Grün die Bezeichnung "Inselgrün" verdient, dann sicherlich die 3b des Paciffco Course im Punta Mita Resort in Mexiko. Das auf einer kleinen Felsinsel gute 150 Meter vom Strand entfernte Grün ist nämlich nur bei Ebbe zu erreichen. Eine Brücke oder einen Steg sucht man hier vergebens. Da die Gezeiten es nur zweimal am Tag zulassen, die Insel trockenen Fußes zu erreichen, empfiehlt es sich, einen Ball aufs Grün zu schlagen und nach der Runde, wenn Ebbe herrscht, zurückzukommen und das Loch zu Ende zu spielen. Für alle, die nicht warten wollen, hat Jack Nicklaus das Loch 3a an den Strand gebaut.

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Coeur d'Alene No. 14, TPC Sawgrass No. 17

01: Cypress Point – Loch 16 • 213 Meter • Greenfee: Träum weiter!
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Cypress Point

Loch 16 • 213 Meter • Greenfee: Träum weiter!

RM: Vor einigen Jahren gab es auf YouTube ein Video, das den Weg vom 15. Grün zum 16. Abschlag in Cypress Point zeigt. Als sich die Bäume öffneten und, untermalt von Sigur Rós' anschwellender Rock-Hymne "Hoppipolla", den Blick auf das spektakuläre Loch freigaben, bekam jeder Golfer automatisch Gänsehaut. Es gibt nicht viele Bahnen, die eine solche Wirkung haben, aber das meisterhafte Design von Alister MacKenzie, das dem ehrgeizigen Golfer einen heroischen Carry von 200 Metern abverlangt, gehört dazu. Wir würden alles dafür geben, einmal dort stehen zu dürfen, doch das ist den rund 200 Mitgliedern und ihren Gästen vorbehalten.

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Cypress Point Nr. 15 und sonst nichts!

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