Featured StoriesFeatured Stories

Tommy Fleetwood – Teil 2

Der liegt gut!

Von Tim Southwell, Fotos: David Corbett

GP: Wow, da hat er wohl die richtige Entscheidung getroffen bei zehn Prozent Preisgeldbeteiligung…
TF: Ja [lacht], wir können uns nicht beschweren. Es gab einige Stimmen damals, die meinten, ich würde einen Caddie mit mehr Erfahrung an der Tasche brauchen. Ich spielte wirklich furchtbar und er hat eine Familie zu ernähren. Das war ein echter Vertrauensbeweis in meine Fähigkeiten. Als wir anfingen zusammenzuarbeiten haben wir lange Tage auf der Range verbracht und es hat mir sehr geholfen, einen guten Freund an der Tasche zu haben. Als ich bei der WGC in Mexiko meinen Abschlag an der 14 gespielt hatte und wir das Fairway hinuntergelaufen sind, legte er die Hand auf meine Schulter und meinte: "Hey, wie cool ist das? Wir versuchen gerade, einen World-Golf-Championship-Titel zu gewinnen!" Ich musste grinsen: "Ja, das ist cool, oder?" Das zeigt, wie schnell man im Golf von einem Extrem ins andere kommen kann.

GP: Nun bist du also auf diesem Level angekommen und kämpfst mit Dustin Johnson und Konsorten um Titel. Wann hast du gemerkt, dass du für diese Bühne gemacht bist?
TF: Darauf warte ich immer noch... [lacht] Dieses Jahr habe ich bewiesen, dass ich hierher gehöre. Ich habe in Mexiko zwar nicht gewonnen, aber einen tollen zweiten Platz gegen ein Weltklassefeld gemacht. Bevor man allerdings nicht gewonnen hat, kann man sich nie sicher sein, ob es tatsächlich auch möglich ist. In den letzten Wochen habe ich mir selbst aber bewiesen, dass ich eine Chance habe.

GP: Zeit für ein paar schnelle Fragen: Wer würde dich in einem Kinofilm spielen?
TF: Ha, darüber habe ich kürzlich erst nachgedacht. Natürlich müsste es ein gut aussehender Typ sein [lacht], Chris Pratt fände ich gut. Er soll mich spielen.

GP: Was bringt dich zum Weinen?
TF: Oh, fang besser erst gar nicht damit an. Alles Mögliche! Bei romantischen Gesten bin ich sehr nah am Wasser gebaut.

GP: Wo ist Clare? Sie soll diese Frage beantworten. Clare Craig: Das echte Leben...
TF: Tiere schaffen es ebenfalls schnell. Ich bin ein Softie, wenn es um Tiere geht.

Tommy Fleetwood: Tommy Fleetwood:

»
ER IST SEHR DARAUF BEDACHT, DIE SCHLAGFLÄCHE STARK AN DEN BALL KOMMEN ZU LASSEN UND MIT DEM GESAMTEN KÖRPER ZU ARBEITEN. ICH HATTE JEDOCH IMMER SCHON ANGST DAVOR, ZU VIEL DRAW IN MEINE SCHLÄGE ZU BEKOMMEN.
«

GP: Was würdest du denken, wenn du dich selbst auf einer Party treffen würdest?
TF: [lacht] "Was für ein Idiot!" vielleicht... Hmm, wahrscheinlich würde ich mit mir selbst tanzen.

GP: Könntest du dein Abendessen selbst erlegen?
TF: Nein, nicht einmal, wenn ich am Verhungern wäre. Vegetarier bin ich allerdings nicht.

GP: Wer hat das größte Klatschmaul auf der Tour?
TF: [lacht] Alle! Überleg doch mal, wie viel Zeit wir jede Woche miteinander verbringen. 156 Spieler und 156 Caddies jede Woche - da gibt es eine Menge Gossip zu verbreiten...

GP: Wenn du eine Zeitmaschine hättest, würdest du in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen?
TF: Oh, ich würde liebend gerne zurück in die 50er oder 60er reisen. Die Musik, die Milchshakes... das war eine ruhigere Zeit ohne all den Stress. Ich lese gerade das neue Stephen-King-Buch. Darin geht es ebenfalls um Zeitreisen und einen Typen, der versucht, J.F.K. zu retten. Brillant!

GP: Wovor hast du Angst?
TF: Schlangen! In Südafrika sind mir schon einige über den Weg gelaufen. Schwarze Mambas, Kobras... Ich bin nicht gut mit den Viechern.

GP: Sam Torrance hat in Südafrika einmal eine Schwarze Mamba gekillt. Es ging um Leben und Tod, meinte er.
TF: Wirklich? Wie konnte das denn passieren?

GP: Die Schlange lag angeblich auf dem Fairway.
TF: Das muss aber ein enges Fairway gewesen sein. Er hätte ja auch einfach vorbeigehen können.

GP: Bist du als Schüler öfter mal zum Rektor zitiert worden?
TF: Nicht wirklich. Wir haben auch Blödsinn gemacht, aber nichts wirklich Schlimmes. Ich bin auf eine gute Schule gegangen.

GP: Ein nobler Schuppen?
TF: Ja, es war eine Privatschule.

GP: Wow, wer hätte gedacht, dass Tommy Fleetwood so fancy ist?
TF: Das war lustig, denn ich bin aufgrund einer Wette auf dieser Schule gelandet. Freunde meiner Eltern bekamen ein Kind und sagten: "Wir möchten, dass es später einmal auf diese Schule geht." Meine Mutter meinte daraufhin: "Es wäre toll, wenn Tommy auch dort aufgenommen würde." Die "Freunde" lachten, denn es war eigentlich undenkbar, dass jemand aus der Arbeiterklasse wie ich auf solch eine Privatschule gehen könnte. Das hat meine Mutter angestachelt und sie meinte: "Ihr werdet schon sehen!" Sie schrieb einige Briefe dorthin und irgendwann bekam ich tatsächlich ein Stipendium.

GP: Wow! Das klingt nach einem Hollywood-Drehbuch. Träume können also wahr werden.
TF: Es sieht ganz so aus. Bei der Wahl der Schule und auf der Tour.

Featured Stories