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Quick-Interview

Thomas Bjørn: Der König dankt ab

Von Fritz Lüders, Fotos: Getty Images

Er führte Team Europa zum historischen Ryder-Cup-Sieg in Frankreich: Thomas Bjørn redet im GolfPunk-Interview über seinen Erfolg als Captain, seinen Nachfolger und die Stars von morgen.

GolfPunk: Ist der Ryder Cup 2018 für dich abgehakt?
Thomas Bjørn: Nein, das wird auch noch eine Weile dauern. Nach und nach kann ich mich wieder mehr auf mich, mein Spiel und mein Training konzentrieren. Bis das aber endgültig der Fall sein wird, vergehen bestimmt noch ein paar Monate.

Nach dem Ryder Cup hast du bereits fünf Turniere gespielt. Hilft dir deine Erfahrung, Captain gewesen zu sein, jetzt als Spieler?
Um ehrlich zu sein, nicht. (lacht) Captain und Spieler zu sein, sind zwei komplett verschiedene Dinge. Allerdings hilft es mir als Spieler etwas, dass der Ryder Cup nun vorbei ist.

Dein Nachfolger und Kapitän des nächsten Team Europas wird wohl Padraig Harrington. Was denkst du über ihn?
Er ist ein Supertyp, hat drei Majors gewonnen und viele Ryder Cups gespielt. Außerdem machte er bisher einen hervorragenden Job als Vize-Kapitän. Vieles läuft darauf hinaus, dass er der nächste Captain wird, aber noch ist nichts offiziell und die Entscheidung muss noch getroffen werden.

Mit deinen Captain's Picks hast du ein goldenes Händchen bewiesen. Kannst du uns schon jetzt ein paar Namen verraten, die das Potenzial zum nächsten europäischen Ryder-Cup-Star haben?
Es gibt verdammt viele talentierte, junge Spieler. Für mich ist es schwierig, einen hervorzuheben, da es viele mit Potenzial gibt. Ich bin mir aber sicher, dass Matt Wallace einer von ihnen sein wird, genauso wie Lucas Bjerregaard. Und natürlich ist auch Jon Rahm einer, der zwar schon oben angekommen ist, aber immer noch jung und entwicklungsfähig ist. Er wird in Zukunft ein wichtiger Teil des europäischen Ryder-Cup-Teams sein.

Lest hier den Bericht über den Ryder Cup 2018

Matt Wallace hat dir mit seiner Mega-Saison und den drei Siegen auf der European Tour ein paar Argumente geliefert, ihn bereits dieses Jahr zum Ryder Cup mitzunehmen. Warum hattest du dich gegen ihn entschieden?
Er passte nicht so gut zu meiner Idee. Ich war der Überzeugung, dass mehr erfahrene Spieler im Team sein sollten, da viele, die sich direkt qualifizierten, noch jung waren. Deswegen habe ich mich für Sergio Garcia, Ian Poulter, Henrik Stenson und Paul Casey entschieden. Und das hat ja auch ganz gut funktioniert. (grinst)

War Martin Kaymer jemals eine Option für dich?
Martin ist ein Weltklasse-Spieler, aber er wusste selber, dass seine Leistung in den Monaten davor nicht ausreichte, um nominiert zu werden. Er war dieses Mal wirklich weit weg von einer Nominierung, aber er wird in Zukunft wieder näher heranrücken.

Denkst du, er hat eine Chance, 2020 dabei zu sein?
Absolut!

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