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Quick-Interview

Martin Kaymer: 'Will wieder in Top-50'

Von Fritz Lüders, Fotos: Getty Images

Für Martin Kaymer war 2018 ein Jahr zum Abhaken. Bei mehr als der Hälfte seiner Turniere verpasste er den Cut, kam nur zweimal in die Top-5. Zuletzt jedoch am Sonntag bei der Turkish Open, wo Kaymer plötzlich wieder ganz der Alte war. Geht es nun wieder aufwärts?

GolfPunk: Du hast die gesamte Turkish Open sehr gut gespielt und mit einer 66er-Runde aufgehört. Wie gut tat dir diese Woche?
Martin Kaymer: Ich habe viele gute Schläge gemacht und mich fast nie in Probleme gebracht. Wenn es dann doch mal brenzlig wurde, konnte ich die Pars gut retten. Am Sonntag halfen mir ein paar frühe Birdies und ich hatte die Hoffnung, mit weiteren oben anzugreifen, aber am Ende gingen mir dann einfach die Löcher aus. Die letzten Monate spielte ich schon ähnlich - zwar nicht ganz so gut, aber ähnlich - doch ich hatte trotzdem immer ein bescheidenes Ergebnis auf der Scorekarte stehen. Es ist schön, dass ich diesmal für das gute Spiel belohnt wurde.

Zwischenzeitlich sah es so aus, als wäre noch mehr drin gewesen. Überwiegt da die Freude übers Ergebnis oder der Frust auf die vergebenen Chancen?
Man muss das Positive sehen. Ich habe die ganze Woche sehr solide gespielt, Freitag und Samstag zwei Birdies zu wenig gemacht, was mir die Sieg-Chancen nahm. Ich hatte am Sonntag an der 14 und 15 Superchancen, um plötzlich doch noch oben anzugreifen. Die ließ ich liegen, aber ich bin insgesamt trotzdem sehr zufrieden, habe gut gespielt und es geht wieder in die richtige Richtung.

Dieses Ergebnis katapultiert dich in die Top-60 im Race to Dubai. Wie sehr freust du dich auf die zwei letzten Turniere der Saison in Südafrika und den Emiraten?
Ich bin zufrieden mit dem Momentum. Hoffentlich kann ich das auch mit in die nächste Woche und danach mit nach Dubai nehmen. Vielleicht passiert dieses Jahr noch was, aber wenn nicht, dann weiß ich nun, woran ich im Winter arbeiten muss und bin gut gewappnet fürs nächste Jahr.

Warum lief es in der Türkei plötzlich?
Vom Spielerischen her war es ähnlich wie die letzten Monate, aber in der Türkei gingen endlich wieder mehr Putts rein. Ich mache schon seit Längerem wenig Fehler und treffe meistens die Fairways und Grüns. Das bringt mich in gute Positionen. Bei der Turkish Open habe ich diese Chancen dann vermehrt genutzt.

Lest hier den Bericht über die Turkish Airlines Open.

Zuletzt sagtest du im Interview mit Golf Australia, dass du ein besserer Spieler bist als 2011 als du die Nummer eins der Welt warst und dir nur noch ein paar Kleinigkeiten zum Erfolg fehlen. Welche sind das?
Mir fehlen ein paar Prozent im kurzen Spiel. Allerdings liegt das auch daran, dass ich viel Zeit in Deutschland verbringe und man da auf den Grüns im Winter nicht so gut Chippen und Putten üben kann. Künftig werde ich mehr Zeit in den USA zwischen Dezember und Mai verbringen, um dort an diesen Dingen zu arbeiten.

Hat das Ergebnis bei der Turkish Open deine Aussagen bewiesen?
Vom Spielerischen her ja, aber ich puttete 2010 und 2011 deutlich besser als die vergangenen Tage. (lacht) Ich weiß, woran ich arbeiten muss. Wenn mein langes Spiel so bleibt und mein kurzes punktuell besser wird, wird alles gut.

2018 plagten dich mehrere Verletzungen. Wie fit bist du derzeit körperlich?
Ich muss viel Stretching für beide Handgelenke machen. Grundsätzlich bin ich aber in einer guten Verfassung. Ich würde sagen: bei 85 Prozent.

Im September haben du und dein langjähriger Caddy Craig Connelly überraschend die Trennung bekannt gegeben. Was hat sich seit dem Wechsel verändert?
Mein neuer Caddy hat kaum Erfahrungen in Sachen PGA Tour und Majors. Das sehe ich aber als Vorteil an. Ich kann ihm aufgrund meiner Erfahrung ein paar Dinge erklären, da ich schon in allen Situationen war. Aber ich kann auch von ihm lernen. Als moderner Caddy denkt er anders und geht anders an Sachen heran wie jemand, der schon 20 Jahre dabei ist.

Was hast du dir als Ziel für 2019 gesetzt?
Ich will wieder zurück in die Top-50, damit ich überall teilnehmen darf. Das ist mein Ziel fürs nächste Jahr. Da ich in der Vergangenheit gut positioniert war, kann ich mit Erfolgen schnell große Schritte in der Weltrangliste machen. Meine ersten beiden Turniere 2019 werden Abu Dhabi und Dubai sein, danach werde ich in Amerika spielen und probieren, mich langsam wieder nach vorne zu kämpfen.



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