Post aus Augusta zu bekommen, ist im Regelfall ein Grund so zu schreien wie in der Zalando-Werbung. Denn ein Schrieb von der Magnolia Lane bedeutet eigentlich, dass man dem vielleicht größten Sportevent der Welt beiwohnen darf. Schließlich weiß jeder, dass es nirgends so schwer, ja beinahe unmöglich ist, an Karten zu kommen.
Der Schock muss den Empfängern ins Gesicht geschrieben gewesen sein, als sie lasen, dass Augusta National sie für Lebzeiten aussperrt. Der Grund: einige Karteninhaber verkauften ihre Tickets über Drittanbieter. Das ist, wie überall im Sport, verboten, wenn man dadurch einen Gewinn erzielt. In Augusta sind die Regeln noch strikter. Da ein Masters-Badge, das im Normalfall vererbt wird, ein Leben lang gilt, müssen alle glücklichen Besitzer dem Club garantieren, dieses nie an andere Personen abzugeben. Geschweige denn zu verkaufen.
Der Schrieb, der in typischer Augusta-Manier formuliert ist, garantiert den Beschuldigten immerhin, dass ihnen 150 US-Dollar (ein Teil der Anschaffungskosten) erstattet wird. Allerdings nur ein kleiner Trost, wenn man bedenkt, dass man nie wieder Augusta betreten darf. Nicht gerade fröhlich dürften auch die Käufer sein, die einen Haufen Geld dafür zahlten, dass sie nun ungültige Tickets besitzen.