Doggy Style

Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde Alice Schwarzer Jörg Kachelmann daten oder unser Titelheld plötzlich Veganer werden. HipHop-Legende Snoop Dogg, der King of Cool, rappte sich jahrelang gegen Diskriminierung den Mund fusselig. Wenn genau er nun ausgerechnet in Augusta zum ersten Mal einen Golfball schlägt - und nicht nur als Caddie fungiert wie 2004 in "Starsky und Hutch" -, zeigt das, wie modern der Sport wird. Es ist schließlich keine steile These, behauptet man, dass Golfclubs in den Südstaaten nicht gerade die progressivsten Orte unter der Sonne sind. Selbstredend spielte der blutige Anfänger nicht im Augusta National Golf Club, dafür aber direkt um die Ecke im Forest Hills Golf Club. Snoop bewegte sich auch gleich so, wie er sich den Sport für die Zukunft wünscht. Mit Soundsystem, einer lauten Gefolgschaft und jeder Menge guter Drinks wurde die Golfrunde zur Party. "Es ist mir bewusst, wie prestigeträchtig das Masters ist, deshalb respektiere ich es und verstehe, was es bedeutet, hier zu sein", sagte der Gangsta-Rapper. "Hoffentlich kann ich sie beeinflussen, mehr Leute wie mich einzuladen, die cool sind, HipHop sind und die etwas Flavor ins Turnier bringen, damit es nicht nur ruhig ist." Mit Gin and Juice in der Hand verriet er nach der Runde, dass er nicht nur Tiger, sondern auch Rory mag, der Sport aber einen "cooleren Vibe" brauche. Wie ernst es einer der größten Musiker unserer Zeit mit seinem neuen Hobby meint, zeigen seine Zukunftspläne. So überlegt der Mann von der West Coast, einen Simulator im Eigenheim zu installieren. Wir kommen gerne zur Einweihungssause.