Regelrevolution - Die wichtigsten Änderungen ab 2019

Regelrevolution

Die wichtigsten Änderungen ab 2019

14.03.2018 | Von Fritz Lüders, Foto(s): Mona Dessaul, USGA

Golf soll moderner, einfacher und schneller werden. Deshalb haben USGA und R&A nun das neue Regelwerk bekanntgegeben, das ab dem 1. Januar 2019 in Kraft tritt. Ein Überblick.

Schon vor zwölf Monaten wurde über den Plan der regelnden Golforganisationen berichtet. Allerdings waren die damaligen Änderungen nur ein Entwurf. Nach Feedback von mehr als 30.000 Golfern und Feinschliff an der ein oder anderen Stelle haben USGA und R&A jetzt das finale Papier veröffentlicht. Das hier sind die Golfregeln, die ab dem 1. Januar 2019 gelten.

Golfregeln werden weniger


Statt der bisher 34 Leitfäden gibt es ab kommendem Jahr nur noch 24. Die wichtigsten Änderungen werden wiederum in acht Kategorien gegliedert (s. unten). Dazu zählen Ruhender Ball, Ball in Bewegung, Equipment, Benimmregeln und weitere.

Änderungen des ersten Entwurfs


Vor einem Jahr wurde bekannt, was die Regelmacher aus Großbritannien und den USA vorhaben. Doch seitdem haben die Organisationen viel Feedback von Amateuren und Profis erhalten und ihr Schreiben an einigen Stellen angepasst. Vier Sachen ändern sich.

1. Wer seinen ersten Abschlag in den Wald holzt, muss nicht mehr den dritten Schlag vom Tee spielen. Alternativ darf man nun auch den vierten vom Fairway spielen, ungefähr auf der Höhe, wo der erste Ball verschwand. Diese Regel gilt allerdings nicht für Profis.

2. Ein Drop muss nun doch auf Höhe des Knies erfolgen. Und nicht wie ursprünglich erwartet, nur zwei Inches über dem Boden.

3. Wer den Ball durch einen Fehler im Schlag zweimal trifft, bekommt in Zukunft nur einen Kontakt verbucht.

4. Statt in Inches wird weiterhin in Schlägerlängen gemessen.

Regelrevolution:
Alle anderen Regeln aus dem ersten Entwurf werden übernommen. Die wichtigsten gibt es hier:

Neue Golfregeln: Das sind die wichtigsten Änderungen


Ruhender Ball
Ab 2019 gibt es keine Strafschläge mehr, wenn man den Ball aus Versehen auf dem Grün oder beim Suchen im Rough bewegt. Außerdem dürfen Bälle, die bewegt wurden, an den vermuteten Ursprungsort zurückgelegt werden.

Ball in Bewegung
Wird der Ball durch den Spieler oder sein Equipment "abgefälscht", gibt es keinen Strafschlag und die Kugel wird so gespielt, wie sie liegt.

Besser legen
Ein oder zwei Schlägerlängen mit dem längsten Schläger im Bag markieren die Zone, in der der Ball gedroppt wird. Außerdem darf er aus Kniehöhe auf den Boden fallen.

Ab kommenden Jahr muss der Ball innerhalb von drei Minuten gefunden werden und nicht wie zuvor in fünf Minuten. Eingebuddelte Bälle dürfen (außer im Sand) ohne Strafschlag besser gelegt werden.

Grün und Fairway
Künftig darf jedes Divot oder jeder sonstige Schaden auf dem Grün eigenhändig repariert werden. Wer die eigene Puttlinie berührt, kassiert keinen Strafschlag mehr. In Penalty-Areas kann der Spieler außerdem alle losen Gegenstände entfernen und auch mit der Hand oder dem Schläger den Boden berühren. Auch im Bunker haben sich die Regeln gelockert. Hier darf man nun größere lose Naturalien entfernen und einen Ball als unspielbar erklären. In diesem Fall wird der Ball mit zwei Strafschlägen aus dem Bunker entfernt.

Equipment
Schläger, die absichtlich kaputt gemacht wurden, dürfen weiterhin benutzt werden. Außerdem sind Distanzmessgeräte erlaubt, solange lokale Regeln dies zulassen.

Ball spielen
Caddies dürfen nicht hinter dem Spieler stehen, wenn der Spieler sich ausrichtet und seinen Schlag durchführt. Dafür haben Caddies die Erlaubnis, den Ball auf dem Grün aufzuheben, ohne dass der Spieler ihn darum bittet.

Reihenfolge
Ready Golf ist die neue Devise. Es spielt der, der spielen kann. Der Score ist zweitrangig. Außerdem soll jeder Spieler seinen Schlag in weniger als 40 Sekunden ausführen.

Benehmen
Hier geht die Entwicklung wieder einen Schritt zurück. Golfer, die gegen den "Spirit of the Game" und die Etikette verstoßen, sollen wieder härter bestraft werden. Außerdem dürfen lokale Komitees Spieler mit Strafschlägen belasten.


Alle Änderungen auf einen Blick mit erklärenden Videos gibt es hier.