Pokemon go - Birdie, Par, Charmander

Pokemon go

Birdie, Par, Charmander

07.09.2016 | Von Jan Langenbein, Foto(s): Getty Images / Tino Dertz

Normalerweise werden auf Golfplätzen selten Vögel gejagt und das glücklicherweise völlig unblutig - in Australien sorgen nun jedoch Monster und ihre Jäger für Ärger.

Das "Pokémon Go"-Fieber grassiert und im eher schmuddeligen Köln-Porz kommt Freude auf. Seit jeden Abend mindestens 30 Jugendliche mit dem Handy die japanischen Monster um das Rathaus von Porz herum jagen, sind Dealer und Junkies verschwunden. Am anderen Ende der Welt ist das ganz anders. In einem Vorort von Melbourne treten besonders viele Charmander - für alle über 35-Jährigen: Das sind orangene Drachen mit brennendem Schwanz - sowie besonders seltene Pokémon ausgerechnet auf dem Glen Waverley Golf Course in Erscheinung. Tag und Nacht fluten die Fans der Augmented-Reality-App nun Fairways, Grüns und Bunker des Platzes. Das stößt bei den dort aktiven Golfern natürlich auf wenig Gegenliebe und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Monsterjäger von einem Drive ins Krankenhaus geschossen wird. Da natürlich keiner der Besucher die komplizierte Golf-Etikette befolgt, kommt es insbesondere nachts zu massiven Verwüstungen wie zertrampelten Bunkern und gestohlenen Fahnen. Weil der Platz jedoch zum öffentlichen Raum gehört, hat die Stadtverwaltung den Zugang der "Pokémon Go"-Spieler untersagt. Mehrere Schilder wurden aufgestellt, wenngleich mit mäßigem Erfolg. Jetzt jagen Wachleute mit Golfcarts die Pokémon-Jäger. Täglich eskortieren zwei Mitarbeiter der Firma Wilson Security die ins Handy vertieften Jäger vom Platz. Dabei kam es auch schon zu Übergriffen und die Polizei musste eingreifen. Eine Mail des Golfclubs an Spieleentwickler Niantic blieb bislang unbeantwortet - die Jagd geht also weiter, so oder so.