USGA und R&A - So wird das neue 'World Handicap System'

USGA und R&A

So wird das neue 'World Handicap System'

21.02.2018 | Von Fritz Lüders, Foto(s): Klas Batschkus

Ab 2020 soll weltweit nach einem globalen Handicap-System gespielt werden. Das sind die wichtigsten Veränderungen.

Dank des Handicaps können wir alle gegen einen Profi spielen und hinterher sagen: "Ich war besser!" Denn selbst wenn wir mit Martin Kaymer auf die Runde gehen, haben wir die Chance, mehr Netto-Punkte zu sammeln. Und das Handicap hat noch einen Vorteil: Es bestimmt die Spielstärke und hilft somit dabei, einen Flight-Partner auf gleicher oder ähnlicher Ebene zu finden.

Global gibt es bis heute ein Manko. Oder besser gesagt: sechs Mankos. Denn je nach Land oder Kontinent wird das Handicap anders berechnet. Von weltweit 16 Millionen Golfern mit Handicap spielen zehn Millionen nach den Vorgaben der USGA. In Großbritannien und Irland ist es der "Council of National Golf Unions" (CONGU), der das Handicap errechnet. Hierzulande, im Rest Europas und großen Teilen Asiens wird nach einer Variante des CONGU, der European Golf Association gespielt. Auf der Südhalbkugel gibt es drei weitere Systeme. Damit dieses Wirrwarr beendet wird, haben sich USGA und R&A an einen Tisch gesetzt und ein einheitliches, globales Handicap-System entwickelt.



World Handicap System - Das ändert sich ab 2020


Tag der Einheit wird der 1. Januar 2020. Anschließend gilt ein System, das stark dem jetzigen der USGA gleicht. So wird das Handicap nach dem Durchschnitt der letzten 20 Runden errechnet. Man braucht mindestens drei gezählte Runden, um ein Handicap zu erhalten. Der Index, nach dem berechnet wird, orientiert sich an den acht besten Scores (bisher waren es im USGA-System die zehn besten Scores).

Weiter spielt der Schwierigkeitsgrad und Slope des Platzes eine Rolle in der Berechnung sowie die äußeren Umstände während einer Runde. Heißt: Herrschen katastrophale Wetterbedingungen ist die Vorgabe höher als bei optimalen Platzzuständen. Aus all diesen Faktoren ergibt sich für den Spieler dann ein "Playing Handicap".

Laut Steven Edmondson, dem Handicap-Chef der USGA, wird sich für Scratch-Golfer und Plus-Handicapper dadurch kaum etwas ändern. Die Auswirkungen betreffen Spieler am anderen Ende der Skala. Wie in Deutschland gilt das Handicap bis 54, um so mehr potentielle Golfer zu erreichen. Edmondson: "Wir haben von vielen Spielern gehört, sie seien nicht gut genug für ein Handicap. Hoffentlich wird durch diese Änderung das richtige Signal gesendet, dass jeder eins haben kann."



Entscheidend beim World Handicap System ist, dass der höchste Score, den Spieler sich verbuchen dürfen, ein Netto-Doublebogey ist. Die neuesten Scores der Golfer werden außerdem täglich geupdatet anstatt nur alle paar Wochen. Von heute bis zum Stichtag 2020 soll die Zeit genutzt werden, um den Algorithmus zu testen und zu verbessern. Es sei ein langer Prozess gewesen, sich auf ein einheitliches System zu einigen, sagt Edmondson Medienberichten zufolge. Aber er sei sich sicher, dass auf diese Änderung in einigen Jahren als eine gute Entscheidung zurück geblickt wird.

Mit einem Klick auf diesen Link bekommt ihr mehr Infos über das World Handicap System.