Grüner Daumen - Einmal alles neu, bitte!

Grüner Daumen

Einmal alles neu, bitte!

29.11.2018 | Von Jan Langenbein

Fragt man Clubgolfer nach dem wichtigsten Element eines guten Golfplatzes, kommt meist die Antwort: "Gute Grüns!" Wie viel Arbeit hinter der Erfüllung dieses Wunsches steckt, zeigt der Aufwand, der in Gut Kaden betrieben wird.

Aerifizierte und gesandete Grüns sind für jeden Golfer das manifestierte Grauen, doch selbstverständlich ein notwendiges Übel, um den Rest des Jahres eine hohe Qualität der Puttflächen zu garantieren. Schließlich soll diese Maßnahme das Wurzelwachstum nach unten fördern und Wasserdurchlässigkeit der Bodenschicht ermöglichen. Irgendwann reichen aber auch Aerifizieren und Sanden nicht mehr aus und es muss zu härteren Maßnahmen gegriffen werden.

Grüner Daumen:
"Grüns werden mit der Zeit nicht besser, sondern schlechter. Das liegt zum einen an Fremdgräsern, die sich im Laufe der Zeit einschleichen, hauptsächlich aber am täglichen Mähen und die dadurch entstehende Verdichtung des Bodens", erklärt Wolfgang Mych vom Gut Kaden Golf und Land Club. "Durch diese Verdichtung bildet sich eine Sperrschicht etwa vier Zentimeter unter der Grasnarbe, die das notwendige schnelle Versickern von Regenwasser verhindert. Damit zweimal Aerifizieren pro Jahr in Zukunft ausreicht, hat man sich auf Gut Kaden dazu entschieden, sämtliche Grüns neu aufzubauen - bei laufendem Spielbetrieb auf einer 17-Loch-Anlage ein echter Kraftakt."

Dabei wird die Grasnarbe bis zu etwa drei Zentimetern Tiefe entfernt, die Sperrschicht durchgefräst, um sie aufzulockern, und gleichzeitig auch auf Schädlinge und das passende Sand-Erde-Mischverhältnis untersucht. Ein Jahr vor diesem Abschälen der Grüns haben die Greenkeeper auf Gut Kaden bereits einen 7.000 Quadratmeter großen Sodengarten angelegt, der nichts anderes ist als ein riesiges Grün, das nun im Rollrasenverfahren von Hand abgeschält und auf den vorbereiteten Grünflächen ausgelegt werden kann.

Grüner Daumen:
Diese 7.000 Quadratmeter reichen für neun Löcher, nach drei Jahren Arbeit sind die Grüns auf Gut Kaden also nagelneu und besser als je zuvor. "Mit Grüns ist es wie mit dem Teppich zu Hause. Man kann ihn lange waschen und shampoonieren, aber irgendwann hilft das nichts mehr und er muss raus", schmunzelt Mych. Im Moment sind die Greenkeeper damit beschäftigt, den letzten neun Löcher der Anlage neue Grüns zu verpassen, damit auch dort der Ball zukünftig nicht nur treuer rollt, sondern sich die Grüns in Zukunft auch bereits früher in der Saison in Bestform befinden.