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Kaufberatung 2020

Die neuen Putter

Von Dan Owen, Fotos: Getty Images, PR

Die unterschiedlichsten Designphilosophien Ausrichtungshilfen oder Gewichtskonzepte zeigen auch in 2020, dass ganz offenbar mehr als nur ein Weg ins Loch führt. Kein Schläger ist so individuell wie der Putter und darum ist es begrüssenswert, dass vom Fachwerkliebhaber bis zum "Star Trek" Fan jede noch so exotische Zielgruppe bedient wird.

Obwohl die Marke Axis1 bereits 2006 gegründet wurde, dauerte es bis in die Saison 2019, ehe die Putter der Schmiede quasi über Nacht zur Sensation wurden. Dieser kometenhafte Aufstieg zeigt, wie wertvoll Tourpräsenz für Schlägerhersteller ist, denn bevor Justin Rose im letzten Jahr seine Zusammenarbeit mit Axis1 ankündigte und die Putter somit Woche für Woche in TV-Übertragungen zu sehen waren, interessierten sich höchstens eine Handvoll eingefleischter Putter-Nerds für die Marke aus Boston.

In einem Marktsegment, in dem die meisten Produkte eine Variation ein und desselben Designs sind, hilft es ungemein, eine vollkommen eigenständige Philosophie zu verfolgen. Das Konzept der Face-balanced Putter hat sich mittlerweile durchgesetzt. Axis1 dreht dieses Konzept sprichwörtlich auf die Seite und nennt diese Innovation Stroke-balanced. Wer schon einmal einen Face-balanced Putter auf dem Finger balanciert hat, wird beobachtet haben, dass seine Schlagfläche in Richtung Himmel zeigt. Die Schlagfläche eines Axis1-Putters zeigt bei derselben Übung in Richtung der Ziellinie. Ein in der Ferse des Schlägerkopfs und vor der Schlagfläche platziertes Gewicht macht dies möglich und stellt gleichzeitig sicher, dass sich der Schwerpunkt des Putters exakt in der Mitte der Schlagfläche und in einer Linie mit dem Schaft befindet. Der Zusammenarbeit mit Justin Rose ist es zu verdanken, dass 2020 ein Modell, dessen Form an den legendären Odyssey 7 erinnert, erhältlich ist. Diese populäre Form erleichtert das Ausrichten des Putters deutlich und sorgt dafür, dass sich der Schläger im Schwung wie auf Schienen bewegt. Die ungewöhnliche Optik der Axis1-Putter ist mit Sicherheit nicht für alle Golfer akzeptabel, wer jedoch auf der Suche nach etwas völlig Neuem auf dem Grün ist, damit wieder mehr Bälle ins Loch fallen, ist hiermit fündig geworden.

Kaufberatung 2020: Cleveland geht mit dem Design der neuen Frontline-Putter einen eigenen Weg.
Cleveland geht mit dem Design der neuen Frontline-Putter einen eigenen Weg.
Bettinardi erweitert das Sortiment 2020 um zwei neue Puttermodelle. Der Inovai 6.0 erinnert optisch zwar an die Inovai der vergangenen Jahre, die Bauweise des neuen Modells wurde allerdings auf den Kopf gestellt: Bestand die Schlagfläche bis her aus Aluminium und der Schlägerkopf aus Stahl, wurde diese Reihenfolge umgekehrt. Eine 303-Stainless-Steel-Schlagfläche liefert nun genau definiertes Feedback, während der gesamte hintere Teil des Mallet-Putters aus blau eloxiertem Aluminium besteht. Das ergibt nicht nur einen coolen "Made in America"-Look, sondern steigert zusätzlich das Trägheitsmoment des Mallet-Designs.

Für die Fans klassischer Formen wurde die neue BB-Putterlinie entwickelt. Diese Schätzchen werden allesamt im Bettinardi-Workshop in Chicago aus massiven Carbonstahlblöcken gefräst. Das charakteristische Super-Fly-Schlagflächenrelief sorgt für eine butterweiche Rückmeldung im Sweet Spot und einen angenehm satten Klang. Das mattschwarze Finish blendet selbst bei strahlendem Sonnenschein nicht und rundet dieses Traumdesign eines jeden Putter-Puristen perfekt ab.

Kaufberatung 2020: Mit dem Axis1-Putter im Bag verbesserte sich Justin Rose 2019 in der Ein-Putt-Statistik der PGA Tour
Mit dem Axis1-Putter im Bag verbesserte sich Justin Rose 2019 in der Ein-Putt-Statistik der PGA Tour
Mit den Heppler-Puttermodellen setzt Ping einem legendären Schlägerbauer2, der 2013 bei einem Motorradunfall ums Leben kam, ein Denkmal. Zehn Schlägerkopfvarianten in einem edlen Schwarz-Kupfer-Finish stehen zur Auswahl. Die Mehrheit dieser Designs sind auf hohe MOI-Werte getrimmte Mallet-Putter, deren Aluminiumbauteile mithilfe eines neu entwickelten Druckgussverfahrens hergestellt werden. In Verbindung mit den schwereren Stahlbauteilen ist es den Entwicklern in Arizona somit gelungen, Multi-Material-Putterköpfe mit extrem hoher Fehlertoleranz zu entwickeln. Das Fetch-Modell besteht zum Beispiel aus Stahlelementen im Heel- und Toe-Bereich des Putters, während der Kern des Schlägerkopfs aus Aluminium ist. Die Bauweise macht den Fetch-Putter der Heppler-Baureihe spürbar fehlertoleranter als das Fetch-Modell der komplett aus Stahl gefertigten Sigma-2-Serie. Im Gegensatz zu allen anderen Ping-Puttern verfügen die Heppler-Modelle über eine absolut glatte Schlagfläche, ein Designmerkmal, das auf Kundenwünsche zurückgeht und ein genau definiertes Feedback im Treffmoment liefert. Auch das innovative Schaftdesign zur einfachen Längenverstellung wurde überarbeitet und fällt deutlich verwindungssteifer aus als im vergangenen Jahr. Highlight der Heppler-Serie ist das Tomcat-Modell, dessen Design vage an den Spider erinnert, darüber hinaus aber über zwei gepunktete Ausrichtungshilfen verfügt, die an einen Laufsteg erinnern - äußerst apart.

Kaufberatung 2020:
Putter-Papst Scotty Cameron bietet mit den Special-Select-Puttern eine verfeinerte Form dessen an, worauf Scotty-Fans bereits seit Jahrzehnten abfahren. In einer Rückbesinnung auf die Wurzeln der Marke werden diese Putter in den USA aus 303- Stainless-Stahl gefräst und wurden im direkten Dialog mit Tourspielern entwickelt. Auf diesen Profi-Input ist die dünnere und flachere Top-Line zurückzuführen, doch Scotty stellte sicher, dass die Special-Select-Putter mit Zusatzgewichten in Heel und Toe absolut up to date sind, was die Fehlertoleranz angeht. Cameron stellt klar, dass es sich keineswegs um Retro-Putter handelt: "Ich nenne es zeitloses Design. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Jeder Aspekt der Special-Select-Putter wurde neu designt: Schlagflächen, Sohlen, Hosel und Top-Lines." Die acht verschiedenen Schlägerkopfformen der Special-Select-Serie werden Fans der Cameron-Designsprache garantiert glücklich machen. Was die Performance auf den Grüns angeht, so gibt es bei Scotty Cameron ohnehin nie etwas auszusetzen.

Mit seinen enorm erfolgreichen Spider-Modellen konnte TaylorMade den eigenen Anteil am Putter-Markt in den vergangenen Jahren stetig ausbauen. Der neueste Familienzuwachs hört auf den Namen Spider S und zeichnet sich durch eine schlichtere Kopfform aus, büßt jedoch nichts an Trägheitsmoment oder an Fehlertoleranz ein. Schließlich besteht der gesamte hintere Teil der Konstruktion aus einem massiven Wolframgewicht, um das MOI auf einen Spitzenwert von 6.000 zu steigern. Erhältlich in den Farben Chalk und Navy dürfte der Spider S der hübscheste unter den sonst nicht gerade für Schönheit bekannten High-MOI-Puttern sein.

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