Viele Golfer verbinden das Cape-Template mit seinem dramatischen Abschlag über die Bullhead Bay oder mit der berühmten, auf einer Anhöhe gelegenen Teebox der Spielbahn Nummer 5 im spektakulären Mid Ocean Club auf den Bermudas. Doch diese Assoziationen führen in die Irre, denn so dramatisch und einprägsam diese Abschläge auch sein mögen, C.B. Macdonald stellte bereits 1914 in einer Publikation klar, dass es der zweite Schlag ist, dem diese Spielbahn ihren Namen zu verdanken hat: "Das Loch 14 im National Golf Links wird Cape Hole genannt, denn sein Grün erstreckt sich bis ins Meer hinaus und wird auf drei Seiten von Wasser flankiert." Im wahrsten Sinne des Wortes eben ein Kap, das ins Wasser ragt.

»Die Strategie auf dem ursprünglichen Cape Hole ist denkbar einfach: Je kürzer der Schlag ins Grün ausfallen soll, desto aggressiver muss der Spieler das Wasserhindernis auf der rechten Seite des Fairways attackieren.«
Die Strategie auf dem ursprünglichen Cape Hole ist denkbar einfach: Je kürzer der Schlag ins Grün ausfallen soll, desto aggressiver muss der Spieler das Wasserhindernis auf der rechten Seite des Fairways attackieren. Bunker auf der linken Seite der Landezone und ein äußerst bewegtes Fairway voller Erhebungen und Senken machen die Sache noch komplizierter, denn egal wo der Abschlag auch platziert wurde, ein ebener Stand für den Schlag auf das Halbinselgrün ist auf dieser Spielbahn eine absolute Rarität.

Obwohl all die auf diesen Seiten abgebildeten Beispiele berühmter Cape Holes in ihrer Länge dem Original bei Southampton recht nahekommen, variierten die Architekten die Gesamtlänge ihrer Cape-Versionen gewaltig. Cape-Templates mit mehr als 400 Metern Länge sucht man allerdings vergebens, da eine derartige Distanz den Charakter dieser Spielbahn zerstören würde. Das spektakuläre fünfte Loch des Mid Ocean Club ist mit 395 Metern ein echtes Monster in der Gattung der Cape Holes.

