10 Gründe - Darum war Tigers Sieg das größte Sport-Comeback aller Zeiten

10 Gründe

Darum war Tigers Sieg das größte Sport-Comeback aller Zeiten

15.04.2019 | Von Fritz Lüders, Foto(s): Getty Images

Ben Hogan, Mohammed Ali oder Michael Jordan? Nein, Tiger Woods hat gestern das größte Comeback in der Geschichte des Sports perfekt gemacht. Warum, lest ihr hier.

Es gibt viele Momente im Sport, die an Wunder grenzen. Jeder große Fußballverein hat so eine Geschichte, wie er ein längst verloren geglaubtes Spiel in allerletzter Sekunde doch noch gewinnt. Oder die Comebacks der Einzelsportler: Zum Beispiel ein Ben Hogan, der in einem schweren Autounfall beinahe sein Leben verlor und anschließend noch sechs Majors gewann. Ähnlich die Geschichte von Hermann Maier, dem 2001 das Bein amputiert werden sollte, er jedoch wieder gesundete und sich zwei Jahre später Gold im Riesenslalom holte. Dennoch hat Tiger Woods mit seinem Sieg beim Masters Tournament gestern alle übertroffen. Wieso? Das zeigen diese 10 Punkte.

1. 1997, 2001, 2002, 2005 und 2019: Der gestrige Titelgewinn besiegelt bereits die dritte Dekade, in der Tiger ein Masters gewinnen konnte. Dabei stehen die Chancen nicht schlecht, dass er in den 20er-Jahren noch einmal nachlegt. Major-Siege in vier Jahrzehnten - das gab's noch nie.

2. Als Tiger Woods sein erstes Masters gewann, gingen Schauffele, Koepka, McIlroy und weitere heutige Konkurrenten noch in den Kindergarten. Trotzdem kann er immer noch mit der neuen Generation an Supersportlern locker mithalten.

3. Ausgerechnet Augusta. Gerade auf diesem extrem schwierigen Platz mit seinen aalglatten Grüns und zahlreichen Bärenfallen die Weltspitze in die Schranken zu weisen, macht den Sieg noch spektakulärer.

4. Autounfälle, Medikamentensucht, körperlicher Zerfall, Affären, Skandale, Familie bricht auseinander, Sponsoren springen ab, Platz 1186 in der Weltrangliste: Kein anderer Sportler musste in der Summe so viele Rückschläge einstecken.

5. Die Zeitspanne, in der Woods aus seinen eigenen Ruinen auferstand, ist brutal kurz. Noch vor anderthalb Jahren durfte er aus gesundheitlichen Gründen keine vollen Schwünge machen. Heute schlägt er wieder so weit wie die Youngsters, ist top in Schuss, und kurz davor, zurück an die Weltspitze zu kehren.

6. Kaum eine Leidenszeit war bei einem Sportler so lang, wie bei Tiger Woods. Zwischen seinem letzten Majortitel und dem gestrigen liegen ganze elf Jahre! Das gilt auch für die Zeit neben dem Platz: Fast ein Jahrzehnt wollten seine Eskapaden und Verletzungen einfach nicht aufhören. Vier (!) Rücken-Operationen brauchte es, um überhaupt wieder ansatzweise beschwerdefrei leben zu können.

7. Tiger ist nicht nur zurück, er ist sogar besser als damals - zumindest auf menschlicher Ebene. Vorbei sind die Zeiten des grummeligen Einzelgängers. Heute witzelt er auf und neben dem Platz und sammelt mächtig Sympathiepunkte.

8. Bei Tiger Woods hat generell alles mehr Brisanz: Er war der erste Sportler, der auf dem Konto die Milliardengrenze knackte und jeder Mensch auf dieser Welt hat schon mal seinen Namen gehört.

9. Kein anderer Einzelsportler mobilisiert die Massen so stark wie er. Das zeigt sich nicht nur an den höchsten Einschaltquoten im TV und den gigantischen Zuschauermassen vor Ort, wenn Tiger spielt, sondern auch an den Millionen Glückwünschen über die Sozialen Netzwerke von Promis, Fans und Politikern.

10. Anders als die meisten Comeback-Sportler war Tiger die gesamte Zeit komplett auf sich alleine gestellt. Besonders seine mentalen Probleme musste er mit sich selber ausmachen und trotzt Caddie, Manager und Techniktrainer war er es selber, der sich an den Haaren aus dem Sumpf zog.