Ohne Holland fahr'n wir zu Olympia
Die ewige Saga um Joost Luiten hat ihre nächste ärgerliche Wendung bekommen. Wir erinnern uns: das Nationale Olympische Komitee der Niederlande hatte Joost Luiten und Landsmann Darius von Driel nicht für die Olympischen Spiele in Paris nominiert, weil die beiden angeblich keine Chance auf eine vordere Platzierung hätten. Luiten, aktuell 173. der Weltrangliste, klagte und bekam Recht. Immerhin war Tokios Silbermedaillengewinner Rory Sabbatini damals nur 204. der Weltrangliste und die Niederlande schicken auch immer Fußballmannschaften zu WM und EM obwohl diese chancenlos sind. Doch nun stellt sich heraus, dass es ein Pyrrhussieg war. Weil die Anmeldefrist abgelaufen ist, hatte das Internationale Olympische Komitee die Startplätze schon anderweitig vergeben und Luiten und van Driel müssen zu Hause bleiben.The Full Monty
Colin Montgomerie war noch nie ein Mann der vorsichtigen Worte und so nahm er auch in einem aktuellen Interview mit der Times of London kein Blatt vor den Mund. Neben der mittlerweile obligatorischen Schelte gegen Rory McIlroys Caddie Harry Diamond bekam auch Tiger Woods sein Fett weg. "In Pinehurst schien er an keinem Schlag Spaß zu haben. (…) Jetzt kommt er nach Troon und wird auch da keine Freude haben. (…) Es gibt eine Zeit für alle Sportler Abschied zu nehmen, aber es ist sehr schwer, Tiger zu sagen, dass seine Zeit gekommen. Offenbar glaubt er immer noch, er könnte gewinnen. Wir dagegen sind realistischer." Ketzerisch könnte man sagen, Montgomerie hat in 77 Majors geglaubt, er könnte gewinnen. Aber man sollte dem Schotten zu Gute heißen, dass er ein echter Experte in Sachen zu spät aufhören ist. Bei seinen letzten 17 Major Starts hat er es nur einmal in die Top 50 geschafft.Ancer Management
Der Mexikaner Abraham Ancer spielt zwar auf der sportlich fragwürdigen LIV Tour, das heißt jedoch nicht, dass ihm das Ergebnis egal ist. Am 5. Loch von Valderrama traf er seinen Chip so fett wie viele von uns am Wochenende und war dementsprechend frustiert. Zum schuldlosen Opfer wurde sein Wedge, dass in diesem Fall buchstäblich weiter flog als sein Ball.One of the better club throws I've seen in a while. Valderrama will do that to ya.
— Dan Rapaport (@Daniel_Rapaport) July 14, 2024
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Nichts geht über Bärenmarke
Jack Nicklaus darf wieder Golfplätze bauen. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit seinem einstigen Freund und Geschäftspartner Howard Milstein wurde von einem New Yorker Richter jetzt ein vorläufiges Urteil gesprochen. Milstein hatte sich die Rechte an Nicklaus' Design-Firma einverleibt und als der Golden Bear im Streit ging, waren ihm plötzlich die Hände gebunden. Milstein hielt die Rechte an Markennamen wie "Golden Bear" und "Jack Nicklaus Signature" und bestand darauf, dass es Nicklaus verboten sei, eigene Plätze zu bauen. Schuld war eine Non-Compete-Klausel, die allerdings 2022 abgelaufen war und Nicklaus' Klage verursachte. Allerdings behauptet Milstein weiterhin, Nicklaus dürfe seinen eigenen Namen nicht benutzen - etwas, was wohl in einem weiteren Rechtsverfahren geklärt werden muss. Da dem 84-Jährigen Nicklaus langsam die Zeit wegläuft, schlagen wir ihm einen neuen Markennamen vor: "The Platinum Bear". Zum einen, weil er zu Nicklaus' neuer Haarfarbe passt, zum anderen weil Platinum bekanntermaßen besser als Gold ist.Basic Instinct
Die bekannteste Szene der Filmkarriere von Michael Douglas ist vermutlich die Verhörszene von "Basic Instinct", in der Sharon Stone die überschlagenen Beine endet und Douglas Figur (und Millionen Filmfans mit einer Standbildfunktion auf dem DVD-Player) ihre Intimzone gesehen haben wollen. Nun verriet der alternde Hollywood-Star, dass er im wahren Leben auf der anderen Seite des Verhörs ist. In der US-Talkshow verriet der 79-Jährige, dass er und Ehefrau Catherine Zeta-Jones auf dem Golfplatz einen ganz besonderen Wetteinsatz haben. Auf die Frage, was passiert wenn er eine Lady schlägt, verriet Douglas grinsend: "Sie sagt, Du musst ihn rausholen. Lass die Hose fallen und hol ihn raus." Allerdings gibt es in Zukunft Hoffnung für alle, die versehentlich hinter dem Ehepaar spielen. "Im September werde ich 80, dann spiele ich auch von den Damenabschlägen also muss ich das nicht mehr tun."The First Cut is the Deepest
Neben der Scottish Open fand mit der ISCO Championship in dieser Woche noch ein zweites offizielles PGA-Tour-Event statt. Dass dort vermeintlich nur die zweite Garde antrat, tat den Ergebnissen keinen Abbruch - im Gegenteil. Als am Freitag der Cut kam, hatten einige Spieler ein freies Wochenende, die das Gefühl hatten, gut gespielt zu haben. 8 unter Par (!) war nach 36 Löchern die Grenze and er unter anderem Joel Dahmen, Alexander Knappe und Rafael Cabrera Bello knapp scheiterten. Tatsächlich war es der niedrigste Cut seit Beginn der Aufzeichnungen - einen Schlag unter dem Cut bei der Shriners Children's Open 2020. Dennoch verfehlte Sieger Harry Hall den niedrigsten Siegerscore auf der PGA Tour deutlich. Sein Ergebnis von 22 unter Par lag immer noch 12 Schläge unter Cameron Smiths Ergebnis beim 2022er Tournament of Champions.Eine Geschichte zweier Runden
Seit einiger Zeit hat die DP World Tour ein spannendes Video-Feature bei dem Golfer direkt nach der Runde in einen Raum gebeten werden und à la "Big Brother" zu Protokoll geben sollen, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Was dabei Tolles herauskommen kann, zeigte sich in dieser Woche bei der Scottish Open als erst Matt Wallace seine Seele offenbarte und einen Tag später Richard Mansell nach seinem Platzrekord das komplette Gegenteil an Emotionen zeigte.Raw, honest, vulnerable. @mattsjwallace bravely opens up about the highs and lows of professional golf after a missed cut this week.#GenesisScottishOpen
— DP World Tour (@DPWorldTour) July 12, 2024
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A happy @richardmansel14 in the Green Room after his round 😀#GenesisScottishOpen
— DP World Tour (@DPWorldTour) July 14, 2024
#RolexSeries pic.twitter.com/uwUq6b5Llq
American Hustle
Die Golfwelt ist immer noch ein wenig in Schock über die sensationelle Berufung von Keegan Bradley als Ryder-Cup-Kapitän. Nicht nur, weil der 38-Jährige der jüngste Captain in mehr als 60 Jahre ist, sondern weil die Umstände seiner Berufung so bizarr sind. Zum einen hatte zuvor niemand mit Bradley darüber gesprochen, zum anderen bekam er den Anruf ausgerechnet von Zach Johnson, der Bradley in Rom nicht berücksichtigt hatte, um stattdessen seinen Boys Club um Justin Thomas, Jordan Spieth und Ricky Fowler mitzunehmen. Für die wird es in Bethpage Black jetzt schwerer, denn Keegan Bradleys erste Ankündigung war, er wolle die 12 besten Spieler mitnehmen - unabhängig von der Tour. Entsprechend euphorisch waren die Reaktionen der LIV-Exilanten. Bradleys ehemaliger Ryder-Cup-Partner lobte dessen Leidenschaft für den Ryder Cup und Bryson DeChambeau sieht im jungen Alter einen Wettbewerbsvorteil. Team Europa traf die Berufung dagegen vollkommen überraschend wie Rory McIlroy verriet, der davon bei einem Abendessen mit Luke Donald erfuhr. Noch interessanter wird die Berufung der Vizekapitäne sein, schließlich besteht durchaus die Chance, dass Bradley sich für das Team qualifiziert und seine Adjutanten eine größere Rolle bekommen. Bereits jetzt geistert ein Name durch die Presse: Basketball-Legende Michael Jordan mit dem Bradley befreundet ist.Who's your Daddy?
Bei der Minnesota State Open gelang Carson Herron eine Schlussrunde für die Geschichtsbücher. Mit einer 64 schob sich der Student der University of New Mexico noch an 21 Konkurrenten vorbei und sicherte sich in einem Playoff zu dritt den bisher größten Titel seiner Amateurkarriere. Der Sohn. 1300 Kilometer östlich verfolgte sein Vater, der viermalige PGA-Tour-Sieger Tim "Lumpy" Herron während der Kaurig Companies Championship gespannt das Geschehen und ließ es sich im Anschluss nicht nehmen, seinen Junior auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Nach einigen lobenden Worten wie stolz er auf seinen Sohn ist und wie beeindruckt er von dessen 300-Meter-Drives ist, gab ihm Lumpy verschmitzt aber auch noch einen Verbesserungsvorschlag auf den Weg: "Jetzt muss ich ihn nur noch dazu bringen, endlich mal den Geschirrspüler einzuräumen."Ein echter Koe(h)nner
Wer wie wir bisher noch kein (offizielles) Hole-in-One geschafft hat, blickt meistens recht zwiespältig auf Berichte von unglaublichen Assen. Wie im Falle von Evan Koehn. Der 13-jährige Nachwuchsgolfer stand am 8. Juli in der ersten Runde des Kansas Junior Golf Events im Terradyne Country Club an Bahn 8 - laut Clubseite ein "verzwicktes Par 3, das keinen Raum für Fehler lässt" - und versenkte seinen Abschlag im Loch. Statt sich wie unsereins für den Rest des Lebens auf diesem Triumph auszuruhen, wiederholte Evan vier Löcher später das Kunststück und erzielte das nächste Hole-in-One. "Es fühlt sich immer noch nicht real an", verriet der Teenager einen Tag später einem ABC-Lokalsender. Die Frage ist, ob man neidisch auf den jungen Mann sein oder Mitleid mit ihm haben sollte. Schließlich hat er womöglich mit 13 bereits den Höhepunkt seines golferischen Lebens hinter sich.CSI: Tenby
Walisische Golfplätze sind in erster Linie für ihre unaussprechlichen Namen bekannt. Ein Problem, das der Tenby Golf Club in Pembrokeshire nicht kennt. Dafür machte dort am 5. Juli ein Golfer einen unaussprechlichen Fund. Auf der Suche nach seinem Ball stolperte ein Mitglied über einen Kaninchenbau indem er eine skelettierte Hand fand. Weil er davon ausging, dass es sich nicht um die Hand Gottes sondern um ein Mordopfer handelte, rief der Spieler die Polizei, die den Bereich um das 9. Loch erst einmal absperrte. "Nach einigen angespannten Stunden wurde festgestellt, dass es sich um ein Tier einer unbekannten Art handelt", gab der Club in einer Pressemitteilung Entwarnung über die abgewendeten schlimmen Folgen. Nein, nicht etwa, dass jemand gestorben sein könnte, sondern "die Entdeckung menschlicher Überreste hätte eine umfangreiche und störende Ausgrabung des Fairways erforderlich gemacht."Die Schläge der Woche
5. Marcel Siem, Scottish Open
"Wenn er den falsch erwischt, landet der Ball in St. Andrews auf der anderen Seite der Bucht"
We think the commentators enjoyed this @SiemMarcel flop shot 😅#GenesisScottishOpen
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#RolexSeries pic.twitter.com/S8Nf5WBLY2
4. Antoine Rozner, Scottish Open
"Quality Quality Plus!"
Shot of the day goes to @AntoineRozner 🎯#GenesisScottishOpen
— DP World Tour (@DPWorldTour) July 13, 2024
#RolexSeries pic.twitter.com/kmB15P023h
3. Ayake Furue und Robert MacIntyre
John Denvers Song "On the Wings of an Eagle" war in dieser Woche das Motto für Ayake Furue und Robert MacIntyre, die mit Eagles zu Siegen bei der Evian Championship und der Scottish Open flogen.
Ayaka Furue finished birdie, birdie, birdie, par, eagle to win her first ever major by 1 shot from Steph Kyriacou. Unbelievable finish at the Evian 👏 🇯🇵@LETgolfpic.twitter.com/xuQrOaqRcF
— Flushing It (@flushingitgolf) July 14, 2024
What a shot @robert1lefty!! 🏴
— DP World Tour (@DPWorldTour) July 14, 2024
After a lucky break, MacIntyre joins the lead after an eagle on the 16th.#GenesisScottishOpen - #RolexSeries pic.twitter.com/jBRJS6mAdA
2. Peiyun Chien, Evian Championship
Das erste 37-Sekunden-Ass des Golfs?
Hole in One Alert! ⛳
— The Amundi Evian Championship (@EvianChamp) July 14, 2024
PEIYUN CHIEN on #Porsche Hole 16#Porsche - #EvianChamp pic.twitter.com/7bRIsD4hjP
1. Timmy Crawford, The Ascendant
Ein Hole-in-One und ein Albatross in Personalunion!
Timmy Crawford records the fifth hole-in-one on a par 4 in @KornFerryTour history. Crawford hit driver on the par-4 third at @TPCColorado.
— Korn Ferry Tour Communications (@KFTComms) July 13, 2024
Last hole-in-one on a par 4: Rob Oppenheim, final round of the 2012 Korn Ferry Tour Championship (330-yard par-4 14th at TPC Craig Ranch). pic.twitter.com/F9tx0LfIuW
Fearsome Foursome: Das Team der Woche
Driving: Niklas Noorgaard Möller
Mit 6.459 Strokes Gained off the Tee nahm der Däne sogar Rory McIlroy mehr als einen Schlag abApproach: Zac Blair
Mit einem kalten Putter sollte man eigentlich nicht konkurrenzfähig sein, aber obwohl Zac Blair als einziger Spieler unter den Top 15 der ISCO Championship Schläge auf dem Grün verlor, schaffte er es ins Playoff. Der Grund: sein wahnsinnig gutes Spiel ins Grün mit dem er 8,634 Schläge gegen die Konkurrenz gewann.Short Game: Ayaka Furue
Bei ihrem ersten Majorsieg rettete die Japanerin bei zehn verfehlten Grüns acht mal das Par - und war bei drei Versuchen aus dem Bunker makellos.Putting: Robert MacIntyre
Offiziell war er nur 16. in Strokes Gained Putting und mehr als drei Schläge hinter Landsmann Connor Syme. Aber wer auf den letzten fünf Bahnen ein Birdie aus 12,5 Meter, ein Eagle aus 2 Meter und ein Birdie aus knapp 7 Metern zum Sieg locht, ist der Putting-Gott der WocheSchwarz-Rot-Golf: Die deutschen Stars der Woche
Esther Henseleit
7. Amundi Evan Championship (70-66-70-68) $200.976Maximilian Kieffer
21. Genesis Scottish Open (64-72-64-69) $94.410Jeremy Paul
5. The Ascendant, Korn Ferry Tour (68-72-68-66) $32.300Maximilian Rottluff
16. ISCO Championship (66-70-69-66) $61.000Nick Bachem
26. Scottish Open (67-69-69-65) $63.000Yannik Paul
26. Scottish Open (65-67-68-70) $63.000Martin Kaymer
14. LIV Golf Andalucia (72-68-75) $305.000Marcel Siem
62. Scottish Open (69-68-69-70) $19.710
Abgeschnitten
Evian Championship
Alexandra Försterling MC (71-72)Caroline Masson MC (73-72)
Sophia Popov MC (69-77)
Olivia Cowan MC (74-75)
Genesis Scottish Open
Hurly Long MC (70-69)Matti Schmid MC (68-72)