Darf man so etwas in Corona Zeiten schreiben? Darf man sich darüber freuen, endlich wieder Golf spielen zu können? Viele werden das pietätlos finden in diesen tragischen Zeiten. Viele werden mich aber hoffentlich auch verstehen, denn die Corona-Krise wird zwar zu einer Zäsur in unser aller Leben, aber jeder Schritt zurück zur Normalität und heraus aus den Einschränkungen ist objektiv begrüßenswert, egal ob es um Golfer, Tennisspieler oder Ruderer geht.
Wie sehr man etwas liebt, merkt man erst, wenn man es einem entzogen wird. Corona hat während des schönsten Frühlings seit es Wetter gibt für die längste Golfpause meiner Karriere und manch albernes Chip-Spielchen in meinem Garten geführt.
38 Tage! So lange hatte ich noch nie Golfpause. Doch am Montag den 20. April 2020, fand diese längste Abstinenz ein Ende! Weil neben den Golfplätzen in Mecklenburg-Vorpommern auch die in Rheinland-Pfalz ihre Tore wieder geöffnet haben. Im nordöstlichsten aller Bundesländer ist der Golf-Tourismus aus anderen Bundesländern untersagt. In Rheinland Pfalz dagegen nicht. Dort allerdings lassen einige Clubs in der Anfangsphase erst einmal ausschließlich ihre eigenen Mitglieder auf die Runde. Aber nicht alle.
Und bei Einhaltung der Hygiene-Vorschriften, ist Golf eigentlich die beste Quarantäne. Die wichtigsten davon lauten: Der Zutritt zur Golfanlage ist nur mit Startzeit erlaubt. Es gilt der Mindestabstand von 2 Metern zu anderen Personen. Es dürfen maximal 2er-Flights auf die Runde. Der Flaggenstock darf nicht berührt und nicht aus dem Loch entfernt werden. Es gibt keine Bunkerharken. Spuren sind mit den Füßen oder dem Schläger bestmöglichst zu beseitigen. Nach Beendigung der Runde ist die Golfanlage unverzüglich zu verlassen. Das habe ich getan und auf den 150 Kilometern nach Hause die Runde einfach gedanklich nochmal gespielt, allerdings ohne den ein oder anderen dummen Fehlschlag und somit mit einem deutlichen besseren Score und der entscheidenden Erkenntnis: Es geht wieder los. Endlich. Hoffentlich bald überall.