Masters 2023 - Erster Titel für Jon Rahm

Masters 2023

Erster Titel für Jon Rahm

08.04.2023 | Von Johannes Oberlin, Foto(s): Christian Petersen/Getty Images

Jon Rahm gewinnt das Masters 2023 nach einem wetterbedingten 30-Löcher-Marathon Finish am finalen Sonntag. Brooks Koepka, der nach 54 Löchern führte, passierten in der Schlussrunde zu viele Fehler. Der US-Amerikaner wurde mit einem erstaunlichen guten Phil Mickelson am Ende zweiter.

"Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei einem Sieg weinen würde, aber heute an der 18 war ich sehr nah dran", gestand Jon Rahm als er am Sonntag mit nahezu perfektem Golf sein erstes Masters gewann. Nach dem ihn seine Frau und Kinder sowie Landsmann José María Olazábal, der das Masters für Spanien 1994 und 1999 zweimal gewinnen konnte, herzlichst umarmt und gratuliert hatten, machte er klar, wie wichtig dieser Sieg für den spanischen Golfsport sei. "Es ist das zehnte Major für Spanien, ich bin der vierte spanische Spieler, der bei einem Masters gewinnen konnte. Und für mich ist es mein zweiter Major-Titel, das ist ziemlich unglaublich."

Unglaublich war auch sein Weg zum grünen Jacket. Ganze sechs Schläge nahm der Spanier am Sonntag Brooks Koepka ab, der das Turnier nach 54 Löchern angeführt hatte (und so nach LIV Regeln gewonnen hätte). "Ich habe drei Runden geführt und am Ende den Sack nicht zugemacht. So einfach ist das", erklärte der US-Amerikaner, der in der Woche vor dem Masters sein zweites LIV-Turnier gewinnen konnte.

Koepka, der in der Netflix Doku "Full Swing" zugab, dass er nicht mehr wüsste, wer das Masters 2022 gewonnen hatte - der LIV-Spieler hatte 2021 und 2022 verletzungsbedingt den Cut verpasst - wird sich an den diesjährigen Sieger sicher noch lange erinnern können.


Dabei standen bereits vor dem großen Finaltag alle Zeichen auf Sieg Spaniens. Es war der Geburts- und Ehrentag der 2011 verstorbenen Golflegende Seve Ballesteros und der 40-jährige Jahrestag seines ersten Masters-Triumphs. "Dass ich es heute am 40. Jahrestag seines Sieges, an seinem Geburtstag geschafft habe, bedeutet mir alles", so Rahm.

In perfekter Seve-Manier hatte er dabei dann auch die letzte Bahn beendet. Rahm's Drive erwischte einen Baum links, der Ball wurde "ausgespuckt" und fand sich am Rande des Fairways wieder. Der Spanier legte mit einem 4er-Eisen ab, pitschte über den wie eine Sandwand anmutenden Grünbunker und lochte zum Par. Vintage-Rahm oder eben genau so wie Seve früher große Turniere gewann.



Mickelson:" Mir war schon in jungen Jahren klar, dass er einer der besten Spieler der Welt werden wird"


"Das war für Seve. Er hat von oben zugeschaut und geholfen", fand ein emotionaler Jon Rahm am Ende die richtigen emotionalen Worte. "So wie ich heute gespielt habe (nur ein Bogey unter schwierigen Bedingungen), ich bin stolz auf mich und auf das, was ich geschafft habe."

Phil Mickelson, der bereits 2016 vorausgesagt hatte, dass Rahm zu einem der größten Golfer werden würde, spielte selbst phänomenales Golf und beendete die Schlussrunde als Tagesbester mit einer 65 und teilte sich am Ende den sehr starken zweiten Rang mit Brooks Koepka. Für den zuletzt schlecht performenden Liv-Golfer Mickelson kam Rahm's jüngster Masters-Sieg wenig überraschend. "Mir war schon in jungen Jahren klar, dass er einer der besten Spieler der Welt werden wird, schon während er auf dem College war", sagte Mickelson, dessen jüngerer Bruder Rahm's College-Trainer an der Arizona State University war. "Ihn da oben zu sehen, auf der ganz großen Golfbühne, ist für keinen überraschend."

Voller Überraschung waren indes die Auftritte von Spielern wie Rory McIlroy und Justin Thomas, die beide den Cut verpassten, während Tiger nach drei Runden verletzungsbedingt aufgeben musste. Ebenfalls nicht ins Preisgeld kamen Masters-Champ Sergio Garcia, Bubba Watson und Longhitter Bryson DeChambeau. Bernhard Langer, der einzige Deutsche im Feld, hatte den Cut ebenfalls knapp verpasst.