Quiet please! - Wie es zu dem Foto des Jahres kam

Quiet please!

Wie es zu dem Foto des Jahres kam

03.07.2018 | Von Jan Langenbein, Foto(s): Getty Images

Es mit einem Foto von Amateurgolfern weltweit in die Nachrichten zu schaffen ist etwa so wahrscheinlich wie mit einem Bobby-Car die Formel-1- Weltmeisterschaft zu gewinnen. Mario Tama hat das Unmögliche möglich gemacht - Lava sei Dank.

Nein, das ist keine Fototapete. Und ob der Eisenschlag das Grün getroffen hat, ist leider nicht überliefert. Angesichts der Apokalypse im Hintergrund wäre ein Fehlschlag auch absolut zu verzeihen. Fotograf Mario Tama wollte lediglich Bilder vom Ausbruch des Kilauea-Vulkans auf Hawaiis Big Island schießen und der Golfplatz mit dem passenden Namen Volcano Golf and Country Club schien ihm dafür der geeignete Ort zu sein. Die meisten Golfer hatten längst aufgehört zu spielen und waren ins Clubhaus zurückgekehrt oder auf Bäume geklettert, um das sagenhaft gruselige Naturschauspiel zu beobachten. Nur ein Flight schien von der Szenerie wie aus einem Jerry-Bruckheimer-Film vollkommen unbeeindruckt und spielte munter weiter. Wahrscheinlich lag eine persönliche Bestleistung in der Luft.

Doch das war an diesem Tag nicht alles. Schließlich stieg die Aschewolke des Kilauea mehr als dreieinhalb Kilometer hoch, etwa 20 Lavarisse zerstörten mehr als zwei Dutzend Häuser und die Evakuierung von etwa 2.000 Einwohnern musste angeordnet werden. Für die Spieler und Schaulustigen auf dem Volcano Golf and Country Club bestand allerdings zu keiner Zeit Gefahr, denn der Vulkan liegt mehrere Meilen entfernt. Tama blieb deshalb genauso cool wie die Golfer: "Ich habe keine Erschütterungen unter den Füßen gespürt, es war also nicht wirklich gefährlich." Und auf der PGA Tour beschwert sich Justin Thomas über zu laut quatschende Zuschauer...