Ryder Cup 2018 - Schwindelfrei

Ryder Cup 2018

Schwindelfrei

24.10.2017 | Von Jan Langenbein, Foto(s): Getty Images

Thomas Bjørn und Jim Furyk teilen sich die spektakulärste Teebox der Welt. Für "Arnie" wäre das ein alter Hut gewesen.

Im Oktober 1977 stand Arnold Palmer, der zur Trophée Lancôme nach Frankreich gereist war, an exakt derselben Stelle und schlug mit seinem Persimmonholz einige Bälle der Skyline von Paris entgegen. Trotz des furchtbaren Wetters sollte das dabei geschossene Bild eine Golfikone werden und sich selbst heute noch gut verkaufen. Weniger amüsiert zeigten sich damals die Autofahrer und Fußgänger, denn der Verkehr auf dieser Seite des Eiffelturms wurde für zehn Minuten angehalten, damit Palmers Geschosse nicht zufällig einen Passanten oder Autofahrer treffen könnten. Beinahe auf den Tag genau 40 Jahre später trafen sich die Ryder-Cup-Kapitäne Jim Furyk und Thomas Bjørn auf der zweiten Plattform des stählernen Wahrzeichens, um nicht nur das berühmte Foto nachzustellen, sondern ebenfalls ein paar Bälle in Richtung eines riesigen Ryder-Cup-Logos 115 Meter tiefer zu dreschen. Schließlich gilt es, den Kontinentalwettkampf 2018 zu bewerben, der in weniger als einem Jahr vor den Toren von Paris ausgetragen wird. Jim Furyk stellte dabei klar, dass er eine ganze Horde potenzieller amerikanischer Ryder-Cup-Spieler einladen wird, den Platz im "Le Golf National" schon lange vor dem Cup zu spielen und kennenzulernen. Schließlich haben viele der US-amerikanischen Topstars diesen Golfplatz noch nie zu Gesicht bekommen. Und so viel steht fest: Mit dem langweiligen Hazeltine National von 2016 hat die Mörderwiese in Paris absolut nichts gemeinsam. Dieses Mal war das Wetter absolute Spitze, ganz so wie wir uns das auch nächstes Jahr beim Ryder Cup wünschen. Die Pariser waren allerdings immer noch genervt vom kurzfristigen Erliegen des Verkehrs. Wer hätte etwas anderes erwartet?