Bis vor Kurzem war Golf bei Olympia noch so unvorstellbar wie ein Schüleraustausch zwischen Köln und Pjöngjang. Mittlerweile ist der Sport in der olympischen Gemeinschaft jedoch derart akzeptiert, dass Golfer gerne als Fahnenträger eingesetzt werden. Während in Rio nur mit einer Handvoll Athleten angetretene Nationen wie Bangladesch (Siddikur Rahman) und Paraguay (Julieta Granada) auf die sichere Hand von Golfern setzten, durfte die Mexikanerin Gabriela López in Tokio schon die 164 Sportler ihrer Nation in die Arena führen. In Paris hatten jetzt erstmals drei Golfer eine Fahne: Fabrizio Zanotti setzte zum zweiten Mal in Folge Paraguays Tradition golferischer Fahnenträger fort, Ines Laklalech trat für Marokko in Aktion und Shane Lowry durfte bei typisch irischem Schmuddelwetter Flagge zeigen und die Farben Grün, Weiß und Orange auf der Seine schwenken. Landsmann Rory McIlroy verzichtete derweil auf die Eröffnungsfeier und zog eine Runde auf dem Old Course von St. Andrews vor.