The Els Club: Vilamoura - Ernie Els baut in Vilamoura den ersten Privatclub der Algarve

The Els Club: Vilamoura

Ernie Els baut in Vilamoura den ersten Privatclub der Algarve

13.12.2024 | Von Rüdiger Meyer, Foto(s): Ruediger Meyer

Mit dem 'Els Club: Vilamoura' verwandelt sich der ehemalige 'Victoria Golf Course' in eine der exklusivsten Adressen des europäischen Golfsports. Ob dies das richtige Zeichen ist, um Golf mehr gesellschaftsfähig zu machen, sei dahingestellt. Es ist auf jeden Fall eine Chance, aus einer gnadenlosen Bomberwiese einen Platz mit strategischem Kalkül und visuellen Reizen zu machen.

Sechszehn Jahre lang war der Victoria Golf Course in Vilamoura fester Bestandteil der European Tour. Zwischen 2007 und 2022 brachte das Event Sieger wie Shane Lowry, Lee Westwood, Padraig Harrington oder den jüngst zu LIV abgewanderten Belgier Thomas Pieters hervor. Für Amateure war der Algarve-Platz allerdings nur eine gute Wahl, um festzustellen, wie viele Welten einen von den Profis trennt. Die unzähligen Wasserhindernisse auf den Back 9 sorgten dafür, dass die Kosten durch verlorene Golfbälle das ohnehin üppige Greenfee gerne noch mal verdoppelten. Hinzu kam, dass der Kurs durch den Zuschnitt auf die Länge der Pros nicht gerade lauffreundlich gewesen ist. Zwischen den einzelnen Bahnen waren die Laufwege so groß, dass man noch einige Par 3s dazwischen hätte quetschen können.

Finanziert von der Oceanico Group, wurde der Platz gemeinsam mit den Schwesterkursen Pinhal, Millenium, Laguna und Old Course 2016 an die Dom Pedro Hotels & Golf Collection verkauft und ist seit 2023 in Besitz des Arrow Global Funds. Gemanagt von DETAILS werden die Anlagen in Vilamoura nach und nach generalüberholt und eine Schlüsselstellung in den Plänen fällt dem bisherigen Victoria Plazu zu. Gebaut von Arnold Palmer, wird der Championship Course von einem weiteren Majorsieger fit für die Zukunft gemacht: Ernie Els. "Als die Kinder noch klein waren, lebten wir in England und kamen in den Sommerferien in diese Gegend und spielten Golf auf den Plätzen in Vilamoura. Wenn ich hierher komme, fühle ich mich, als käme ich nach Hause", erkllärt Els seine Verbindungen zu diesem Ort. Der Südafrikaner ist nicht nur Architekt für den Umbau, er fungiert auch als Namensgeber für den zukünftigen "The Els Club: Vilamoura".

Das Projekt ist allerdings weniger eine simple Neufirmierung als eine komplette Neuausrichtung, denn der "Els Club: Vilamoura" wird von einem öffentlichen Golfplatz zum ersten Privatplatz der Algarve. Bereits im Sommer 2025 sollen die ersten Mitglieder auf dem Platz spielen können, der vom Südafrikaner komplett neu gedacht wurde. "Ich habe die Herausforderung geliebt, etwas Außergewöhnliches für diesen Teil der Welt zu schaffen", erklärt The Big Easy. "Und ich kann es kaum erwarten, dass die Menschen es sehen."

Tatsächlich konnten wir Ende November bereits einen ersten Blick auf die Umbauarbeiten werfen, die insbesondere auf den Back 9 ein komplettes Rerouting der Anlage mit sich brachten. Der größte Teil der Wasserhindernisse ist zwar unverändert geblieben, wird jetzt aber von komplett anderen Bahnen umgeben. Bei den bisherigen Großevents haben vor allen Dingen die beiden Schlussbahnen die Augen auf sich gezogen: ein Par 5 mit zwölf Teichen und ein gut verteidigtes Monster Par 4 auf denen sich viele Turniere noch einmal gedreht haben. Els hat den Verlauf dieser Bahnen jetzt einmal komplett umgedreht: Die Grüns der 18 und 17 sind jetzt die Abschläge der 10 und 11 geworden. Insbesondere die neue 11 ist bereits jetzt ein Hingucker. Das von den Back Tees mehr als 550 Meter lange Par 5 besitzt eine variable, knapp 100 Meter lange Teebox, ist aber selbst von den vorderen Abschlägen noch ein echter Brecher, da das Grün von einem frontalen Teich geschützt wird und bei einer Fahnenposition hinten rechts nahezu unanspielbar scheint.

Keine Frage: der Schwierigkeitsgrad und die Anforderungen an sie Spieler bleiben auch nach den Umbauarbeiten hoch. Auch, weil es durchaus Ambitionen gibt, mit der neuen Anlage wieder Spitzengolf nach Vilamoura zu holen. "Wenn wir einen Golfplatz entwerfen, haben wir immer im Blick, was ihn zu einem Meisterschaftsgolfplatz macht. Auf den meisten unserer Plätze wurden bereits Meisterschaften ausgetragen, und das wird hier nicht anders sein", bestätigt Ernie Els.

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