Comeback Woods Masters - Wenn nicht hier, wo dann?

Comeback Woods Masters

Wenn nicht hier, wo dann?

05.04.2023 | Von Johannes Oberlin, Foto(s): Patrick Smith/Getty Images

Nicht mal die Fehde zwischen LIV GOLF und PGA sorgt für so viel Aufregung und Gesprächsstoff beim US Masters wie Tiger Woods. Der Champ von 2019 ist zurück in seiner zweiten Golfheimat: Augusta National, das Masters 2023 steht vor der Tür - und wieder einmal hoffen so viele auf Tiger's sechsten Masters-Sieg hier, auch wenn die Umstände wie so oft in letzter Zeit eine andere Sprache sprechen.

Fünf mal hat Tiger Woods in Augusta bereits gewonnen: 1997, 2001, 2002, 2005 und 2019. Sein letzter Sieg ging als eines der größten Comebacks in die Sportgeschichte ein. Nur einer hat aktuell mehr Titel in Augusta. Jack Nicklaus (6).

Mit so viel geschichtsträchtigen Erfolgen auf dem Konto, hofft man beim US Masters entsprechend immer auf einen Sieg von Tiger Woods. Der Champ selbst bekräftigte dies gestern vor versammelter Journalisten-Schar in Augusta National: "Natürlich fehlt mir die Spielpraxis, ich habe in letzter Zeit nicht viel Golf gespielt. Aber wenn es einen Platz auf der Welt gibt, auf dem ich zurückkommen kann, dann hier!"


Dagegen sprechen neben der fehlenden Spielpraxis sein nach wie vor angeschlagener rechter Fuß und die daraus resultierende mangelnde Fähigkeit, lange Strecken am Stück zu laufen. Sein Siegeswille jedoch sei nach wie vor ungebremst, sagte Woods. "Ich habe immer dafür gearbeitet und daran geglaubt, was ich schaffen kann."

Dafür hat sich Woods in den letzten Monaten intensiv vorbereitet. Zuhause in seinem für Golftraining perfekt ausgestatteten Garten. "Viele der in Augusta benötigten Chips konnte ich bei mir zuhause nachstellen. Dabei versuche ich jeden in Frage kommenden Schlag zu simulieren und immer wieder zu trainieren. Für jede mögliche Fahnenposition. Immer wieder und wieder."

"Ich bin froh, dass ich mein Bein noch habe"


Bezüglich seines Beines, welches nach einem Autounfall im Februar 2021 mehrfach operiert werden musste, äußerte sich Woods demütig: "Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich es noch habe; es ist meins. Ja, es wurde verändert und es ist etwas Hardware drin, aber es gehört immer noch mir. Die Fähigkeit und Ausdauer meines Beines wird nie mehr so sein wie zuvor, das ist mir klar. Deshalb kann ich nicht mehr so viele Turniere spielen wie ich möchte. So sieht jetzt meine Zukunft aus, und das ist in Ordnung. Ich bin damit im Reinen."

Entsprechend hält Woods den Ball weiterhin flach, wenn es um seine "golfspielende" Zukunft geht. Beim Masters verhält es sich von nun an wie bei jedem anderen Major für Tiger. In Anbetracht der Umstände mit all ihren körperlich-bedingten Einschränkungen, weiß er nicht, bei wie vielen großen Turnieren er noch antreten wird. "Ich weiß nicht, wie viele Masters-Turniere ich noch in mir habe. Ich kenne jetzt schon mehr Spieler auf der Champions Tour als auf der regulären Tour', sagte der 47-Jährige, ohne dabei resignierend zu klingen.

Von einem erhofften Comeback sollte ihn das nicht abhalten. Wir freuen uns so oder so Tiger spielen zu sehen. Wenn nicht hier, wo dann...