Alles muss raus!

Das Wetter bei der PGA Championship war besch...en und trieb nicht nur die Scores in die Höhe, sondern sägte auch hörbar am Nervenkostüm vieler Pros. In den Vereinigten Staaten wurden deshalb mehr Flüche und F-Bomben in die Wohnzimmer übertragen, als in einem Liam-Gallagher-Interview ihren Platz finden würden. "Sit the fuck down!", brüllte Justin Thomas am Donnerstag seinem Ball hinterher, Jordan Spieth bevorzugte mit einem "Damn it, hit one good fucking iron shot!" die Selbstgeißelung und Rory McIlroy betitelte sich kurz darauf nach einem suboptimalen Drive als "Fuckin' pussy!" Und das waren nur die Ausfälle der Golden Boys der PGA Tour. Man kann sich vorstellen, was rustikalere Gesellen wie Jon Rahm und Tyrrell Hatton zu sagen hatten. Fernsehzuschauer in den USA werden zwar mit jeder Menge Waffengewalt und Donald Trumps verbaler Diarrhö, niemals aber mit Schimpfwörtern und Flüchen berieselt, denn bei Liveübertragungen erlauben sieben Sekunden Zeitverzögerung den Zensoren der Federal Communications Commission, auf den roten Knopf zu drücken, sollte ein verbotenes Wort fallen. Die ersten beiden Runden der PGA Championship wurden jedoch vom Kabelsender ESPN übertragen und die Richtlinien der FCC gelten zwar für terrestrisches, nicht allerdings für Kabelfernsehen. Und deshalb wurden am Donnerstag und Freitag Tausende Amerikaner von F-Bomben aus ihrem Mittagsschlaf gerissen, ehe am Wochenende auf CBS die Welt wieder in Ordnung war.