Für den ursprünglichen Platz in Palmares - 1975 vom berühmten englischen Golfarchitekten Frank Pennink entworfen - nutzte der Brite die einzigartige Lage optimal aus, schließlich erlaubte ihm das Grundstück, fünf Links-Spielbahnen in die Dünen am Atlantikstrand von Meia Praia zu bauen. Dieses Original-18-Loch-Layout von Pennink war ohne Zweifel schon etwas Besonderes, doch seit Robert Trent Jones jr. 2011 eine insgesamt zehn Millionen Euro teure Generalüberholung des Platzes fertigstellte, in deren Verlauf er die Anlage auch um neun Löcher erweiterte, was drei gleichwertig gute Neunlochschleifen zur Folge hatte, kann Palmares Anspruch auf 27 der schönsten Golflöcher Kontinentaleuropas erheben.
In Anbetracht der anderen Errungenschaften von Trent Jones - zu seinen Werken zählen unter anderem Chambers Bay, Sugarloaf und Royal Westmoreland - sollte es niemanden überraschen, dass Palmares Golf in den vergangenen zehn Jahren jede Menge Preise abgeräumt hat, darunter siebenmal in Folge für den besten Golfplatz Portugals, und auf zahlreichen Rankings konstant unter den Top 40 Kontinentaleuropas auftaucht. Trent Jones junior selbst bringt es auf den Punkt: "Palmares ist beinahe wie Schottland - nur wärmer und trockener!" Unserer Meinung nach ist Palmares wohl der zweitbeste Platz hinter Monte Rei in Portugals beeindruckendem Arsenal an großartigen Anlagen.

»Ein weiteres Highlight ist das neue Clubhaus, das Filmkenner an Jackie Treehorns Partyhütte in ,The Big Lebowski' erinnern wird, Objekte werden hier allerdings nicht wie Frauen behandelt.«
Das Geniale am Verlauf der Spielbahnen ist, dass je nach Zusammenstellung der Neunlochschleifen ein komplett neues und einzigartiges Golferlebnis entsteht. Alle drei Neunlochplätze - Alvor, Lagos und Praia - haben ihren eigenen Charakter und bieten ein unverwechselbares Ambiente. Die mit Abstand besten neun Löcher in Palmares bilden den Lagos-Platz, da bin ich mir absolut sicher. Ich weiß das, weil mir dort gleich drei Birdies gelungen sind. Als Gelegenheits-Golfer mit Handicap 14 kann ich mich glücklich schätzen, alle fünf Runden einmal an einem Birdie zu schnuppern; im Verlauf von nur neun Löchern gleich drei Erfolgserlebnisse zu haben lässt nur einen Schluss zu: Es muss sich zu 100 Prozent um die absolut besten neun Löcher der Welt handeln, oder?
Für die Engagierteren unter uns steht eine spektakuläre 300-Meter-Driving-Range mit Abschlägen an beiden Enden zur Verfügung. Deren erhöhte Abschläge auf der Nordseite bieten allerdings einen derart imposanten Blick über die Anlage und hinaus auf den Atlantik, dass ernsthaftes Training schon einen echten Tunnelblick erfordert. Sechs echte Grüns verteilen sich über diese Range, die durch Bunker geschützt und mit definierten Roughs und Fairways exakt dieselbe Optik bietet, wie sie später auch auf dem Platz zu finden ist. Auch an die weniger sportlichen Golfer, denen auf dem hügeligen Gelände von Palmares durchaus Konditionsprobleme blühen können, wurde mit der Anschaffung einer Flotte von 90 Club-Car-Buggys gedacht.


Wer hier Urlaub macht, setzt sich der Gefahr aus, nicht wieder abreisen zu wollen. Diesem Wunsch kann in Palmares entsprochen werden, ein prall gefülltes Konto ist jedoch Grundvoraussetzung. Signature-Apartments mit unverbaubarer Aussicht sind ab 580.000 Euro erhältlich, während Grundstücke mitsamt dazugehöriger Infrastruktur ab 1,3 Millionen Euro zu haben sind. Wer all-in gehen und sich an einem der Fairways ein eigenes Domizil errichten möchte, wird mit offenen Armen empfangen, zum Grundstück kommen dann aber durchschnittliche Richtkosten für den Bau von weiteren 1,3 Millionen Euro hinzu. Da der Prozess des Hausbauens nicht nur den Geldbeutel, sondern vor allem auch die Psyche belastet, warten in Palmares auch einzelne, bereits fertiggestellte Villen am Golfplatz und am Meer auf Käufer, die mindestens 3,4 Millionen für eine Bleibe an der Algarve ausgeben möchten.
Das letzte Wort überlasse ich dem Schöpfer dieses Golfparadieses Robert Trent Jones jr. selbst: "Palmares ist auf so vielen Ebenen etwas Besonderes. Die weitläufigen Ausblicke aufs Meer, die dramatischen Höhenunterschiede, die typisch mediterranen Täler und das weitläufige Dünenland haben uns mit den Voraussetzungen gesegnet, einen Golfplatz mit enormem Charakter und sportlichem Anspruch zu schaffen." Darauf einen Drink, Robert!
Golfplätze in der Region

PRAIA COURSE
9 Löcher, Par 36, 2.969 MeterAdresse
Campo de Golfe de Palmares
8600250
Odiáxere, Lagos
Tel. +351 282.790.500
www.palmaresliving.com
Greenfee
86 Euro bis 116 Euro (18 Löcher)
In einer klassischen Dünenlandschaft gelegen ändert der Platz auf den neun Praia-Löchern seinen Charakter vollständig: Harte Fairways auf sandigem Untergrund und ausgeprägte Topfbunker lassen an der Algarve echtes Links-Feeling aufkommen: Hier unten sind Golfer den Elementen ausgeliefert. Glücklicherweise bläst der Wind nicht jeden Tag an der Algarve; wenn die Fahnen jedoch lautstark flattern, wird aus entspanntem Resort-Golf schnell ein echter Härtetest.
Killerloch
548 Meter entlang struppiger Dünen, hinter denen der Sandstrand lauert, gilt es auf Loch 22 zu überstehen, ehe das kleine Grün dieses Par 5 die Golfer in trügerische Sicherheit wiegt. Hier verteidigen zwar keine Bunker die Putt-Fläche, dafür aber kurz geschorene Run-off-Zonen in alle Richtungen.
www.palmaresliving.com

ALVOR COURSE
9 Löcher, Par 36, 3.352 MeterDiese neun Parkland-Löcher reinsten Wassers erreichen ihren sprichwörtlichen Höhepunkt, wenn auf dem dritten Grün der höchste Punkt der Anlage erreicht ist und von hier aus die nächsten drei Spielbahnen wie Skipisten durch ein schmales Tal in Richtung der ihnen zu Füßen liegenden Lagune verlaufen. Selbst auf neun Löchern können sich der Charakter und die Optik eines Golfplatzes zweimal vollständig ändern.
Killerloch
Loch Nummer 2 ist ein 215 Meter langes Par 3, auf dem nicht die schiere Länge, sondern allem voran der Wind das größte Hindernis darstellt, mit dem Golfer zu kämpfen haben. Da sich diese Bahn spürbar bergab spielt, ist weniger Schläger notwendig, als es zunächst scheinen mag.

LAGOS COURSE
9 Löcher, Par 36, 3.164 MeterNachdem auf den Lagos-Spielbahnen die einzigen beiden künstlichen Wasserhindernisse der gesamten Anlage überstanden sind, bietet Palmares ab Loch 16 ein Preview auf Links-Golf in Portugal. Hier werden die Dünen, die auf den Praia-Löchern den Ton angeben, zum ersten Mal gestreift und sorgen garantiert dafür, dass auf Grün 18 der unbändige Wunsch aufkommt, direkt zum 19. Abschlag weiterzugehen.
Killerloch
Vom erhöhten Tee der elften Spielbahn wirkt das Fairway, als wäre es kilometerweit entfernt. Der hier vorherrschende Gegenwind macht alles nur noch schlimmer. Bei 424 Metern Gesamtlänge müssen auch Scratch-Golfer zu langen Schlägern für den Weg aufs Grün greifen, das zum Glück enorm tief, dafür aber schmaler als die Hüften eines Supermodels ausfällt.