Als sich mit dem Ende des Salazar-Regimes 1969 Portugals Tourismusindustrie für ausländische Investoren öffnete, griff ein Immobilienentwickler mit polnischen und brasilianischen Wurzeln namens André Jordan die Gelegenheit beim Schopf und sicherte sich ein 5,5 Quadratkilometer großes Stück Land an der Algarve, um dort seine Vision eines luxuriösen Feriendomizils Wirklichkeit werden zu lassen. Selbstverständlich spielte auch Golf von Anfang in den Planungen von Quinta do Lago eine gewichtige Rolle und so eröffneten 1974 unter der Aufsicht des amerikanischen Golfplatzarchitekten William Mitchell die ersten 27 Löcher von Quinta do Lago. 18 davon locken heute als South Course Golfer aus ganz Europa an und waren bei ihrer Eröffnung eine echte Sensation in Portugal. Denn Mitchell brachte nicht nur ein ausgeklügeltes Designkonzept mit an die Algarve, sondern bestand auch darauf, dass sämtliche Grüns, Bunker und Teeboxen in Quinta do Lago nach amerikanischen Standards angelegt und gepflegt wurden - ein Quantensprung im Hinblick auf den Pflegezustand portugiesischer Golfanlagen.
Als 1976 die erste Portuguese Open auf Quinta do Lagos famosem Meisterschaftsplatz ausgetragen wurde, war André Jordan im Zuge der 1974 erfolgten Nelkenrevolution bereits nach Brasilien zurückgekehrt und der Staat hatte das Management in Quinta do Lago übernommen. Der Spanier Salvador Balbuena gewann das erste Profiturnier auf der frisch verstaatlichten Anlage, die Portuguese Open sollten hier in den kommenden Jahren erst einmal nicht mehr stattfinden.
»ZUM ERSTEN MAL VEREWIGTE SICH MIT JORGE SANTANA DA SILVA EIN PORTUGIESE MIT SEINEM DESIGN IN QUINTA DO LAGO UND IRONISCHERWEISE ENTSTAND DABEI DER AM AMERIKANISCHSTEN ANMUTENDE PLATZ DES RESORTS.«
Die denkwürdigste Auflage der Portuguese Open in Quinta do Lago fand allerdings 1989 statt. Nicht etwa weil das Turnier in jenem Jahr besonders spannend verlaufen wäre - mit einem Gesamtergebnis von 24 unter Par deklassierte der Sieger das Verfolgerfeld um satte elf Schläge -, sondern weil dieser Sieg der erste von insgesamt 31 European-Tour-Siegen eines gewissen Colin Montgomerie sein sollte. "Monty" brannte dabei mit einer 63 am Finaltag nicht nur ein wahres Birdie-Feuerwerk ab, sondern stellte gleichzeitig auch einen neuen Platzrekord auf.
Quinta do Lago hatte sich zu jenem Zeitpunkt längst als eine der besten Anlagen für luxuriöse Ferienimmobilien und erstklassige Golfplätze an der Algarve etabliert und die Golfer verlangten nach weiteren Golfplätzen, denn Startzeiten waren Ende der 80er in Quinta do Lago alles andere als einfach zu bekommen. Folgerichtig eröffneten in den frühen 90ern neun weitere Löcher aus der Feder von Joe Lee, die in Verbindung mit neun bereits existierenden Spielbahnen von William Mitchell den heutigen North Course bilden, während der existierende Meisterschaftsplatz der Portuguese Open den Namen South Course erhielt.
Heute verlaufen beide 18-Loch-Plätze durch das hügelige Gelände und dichte Pinienwälder vorbei an beeindruckenden Villen und Ferienhäusern. Der Südplatz macht dabei sogar einen Abstecher zum resorteigenen See, der Quinta do Lago seinen Namen gab. Mit einem spektakulären Par 3, einem optisch herausragenden Par 4 und einem äußerst sportlichen Par 5 sind diese Spielbahnen 15 bis 17 des Südplatzes ohne Zweifel die Signature Holes der gesamten Anlage.
All die Profigolf-Historie von Quinta do Lago kann der South Course zwar für sich beanspruchen, das heißt jedoch nicht, dass der Nordplatz in Qualität oder Design die zweite Geige spielen würde. Nach einer 9,6 Millionen Euro teuren Generalüberholung in den Jahren 2013 und 2014 zählen auch diese 18 Löcher mittlerweile zum Besten, was die Algarve an Championship-Golf zu bieten hat. Die spektakuläre Aussicht aufs Wasser fehlt zwar, dennoch ist der North Course heute alles andere als ein Test, der auf die leichte Schulter genommen werden könnte. Enge Drive-Landezonen und kunstvoll ondulierte Grünkomplexe fordern sowohl von Scratch-Golfern als auch von Wochenend-Hackern ein präzises Spiel.
Vor zehn Jahren bekam die Golfanlage von Quinta do Lago mit dem Laranjal-Platz wenige Autominuten nördlich des Resorts ihren jüngsten Zuwachs und eine willkommene Abwechslung zur von erwachsenen Pinien und Luxusanwesen geprägten Optik der beiden Ursprungsplätze der Anlage. Zum ersten Mal verewigte sich mit Jorge Santana da Silva ein Portugiese mit seinem Design in Quinta do Lago und ironischerweise entstand dabei der am amerikanischsten anmutende Platz des Resorts. Riesige, mit schneeweißem Sand gefüllte Bunker erinnern an Bay Hill und das offene Design der Spielbahnen mit zahlreichen Wasserhindernissen könnte genauso gut auch in Doral Bälle fressen. Santana da Silva gelang es, auf einer ehemaligen Orangenplantage einen Platz zu entwerfen, der zum Glück nicht mit Profigolf im Fokus gebaut wurde, sondern darauf abzielt, den Heerschaaen an Golfern, die sich im Frühling, Herbst und Winter auf den Weg nach Quinta do Lago machen, nicht nur einen spannenden, abwechslungsreichen und fairen Test, sondern vor allem auch einen spaßigen Golftag zu bieten.
Nach der Golfrunde bietet Quinta do Lago mit seinen zahlreichen Restaurants und Bars jede Menge Möglichkeiten, auch den Abend abwechslungsreich zu gestalten. Im "Pure" kommt lediglich Health Food auf die Tische und auch "The Shack" ist mit seinen Tapas und leckeren Cocktails besonders an heißen Nachmittagen eine gute Wahl. Am Abend sollte dann jedoch entweder ein Tisch in der "Casa do Lago", einem Fischrestaurant am Strand mit riesiger Terrasse, reserviert sein, denn während man hier aufs Essen wartet, kann beim Barkeeper ein Eimer mit 20 Range-Bällen erstanden werden, die dann von einer eigens dafür angelegten Abschlagmatte auf ein künstliches Mini-Inselgrün direkt vor der Restaurantterrasse geschlagen werden können - vor den Augen der anwesenden Gäste, versteht sich. Könnte es eine bessere Art und Weise zu geben, die Frage zu entscheiden, wer die Getränkerechnung an diesem Abend übernimmt?
Das amerikanische Flair der Golfplätze wird nicht nur im Steakhaus "Bovino" aufgegriffen, in dem nur das beste Dry-Aged-Beef auf die Teller kommt, sondern auch im "The Magnolia Hotel", einer gerade erst im Stile der Motels im Amerika der 1950er-Jahre neu eröffneten Unterkunft, deren geschmackvoll eingerichtete Zimmer das optimale Basislager für einen Golfurlaub in Quinta do Lago sind. Das "Magnolia Hotel" ist der beste Beweis dafür, dass ein Trip nach Quinta do Lago - ganz entgegen seinem Ruf - nicht unbedingt die Bank sprengen muss. Luxus muss in Portugals geschichtsträchtigstem Luxus- Resort nicht unbedingt unverschämt teuer sein.
Wohnen
Magnolia HotelIm Stil eines Motels aus den 1950ern empfängt das "Magnolia Hotel" seine Gäste und ist damit in Sachen Style ohne Zweifel "the place to be" in Quinta do Lago. Hier mangelt es an gar nichts: Pool, Fitnessraum, Tennisplatz, Kino, Restaurant und ein Fahrradverleih garantieren, dass im "Magnolia Hotel" keine Langeweile aufkommt. 74 Doppelzimmer, drei Suiten und sieben Cottages bieten Raum für jede Gruppengröße, und da dieses schicke Hotel zur Quinta-do-Lago-Gruppe gehört, ist exklusiver Zugang zu Startzeiten auf den drei Golfplätzen des Resorts ebenfalls garantiert.
www.themagnoliahotelqdl.com
Golfplätze in der Region
LARANJAL COURSE
18 Löcher, Par 72, 6.480 MeterAdresse:
Laranjal Road, 8135-024 Almancil
Quinta do Lago
Tel. +351 289.390700
www.quintadolago.com
Greenfee:
ab 120 Euro
Wenige Autominuten nördlich des Resorts liegt mit dem Laranjal Course der dritte und jüngste Platz von Quinta do Lago. 2009 eröffnet weisen diese 18 Löcher eine vollständig andere Charakteristik auf als North und South Course. Auf offenem und flachem Gelände formte der Portugiese Jorge Santana da Silva einen Platz, der optisch und spielerisch an Florida erinnert. Schneeweiße Bunker-Landschaften und zahlreiche Wasserhindernisse prägen die Szenerie und dank großzügiger Landezonen kommen hier auch höhere Handicaps mit Sicherheit auf ihre Kosten. Versteckte Wasserhindernisse erfordern an einigen Stellen eine gewisse Platzkenntnis, doch alles in allem ist der Laranjal Course ein übersichtlich schwieriger Test.
Killerloch:
Selbst von den regulären Abschlägen bringt Loch Nummer 7 stolze 205 Meter auf die Waage und ist damit ein voll ausgewachsenes Par 3. Wer sich auf die Backtees traut, hat 226 Meter vor sich. Viel Spaß!
www.quintadolago.com
NORTH COURSE
18 Löcher, Par 71, 6.156 MeterAdresse:
Roundabout 4, 8135-024 Almancil, Quinta do Lago
Tel. +351 289.390.700
www.quintadolago.com
Greenfee:
ab 120 Euro
Vor fünf Jahren wurde der North Course in Quinta do Lago unter der Mithilfe des ehemaligen Ryder-Cup-Captains Paul McGinley für satte 9,6 Millionen Euro komplett neu gestaltet und spielt seither absolut auf Augenhöhe mit seinem älteren Bruder, dem South Course. Ausgewachsene Pinien säumen praktisch jedes Fairway, was dem Platz trotz seiner Lage inmitten von Quinta do Lago einen absolut natürlichen Charme verleiht. Das kurz gemähte Bermuda-Grass der Run-off-Zonen rund um die stark ondulierten Grüns des North Course bestrafen jeden unpräzise gespielten Annäherungsschlag und fordern das kurze Spiel heraus.
Killerloch:
Die Verteidigung dieses Golfplatzes sind seine bewegten und schnellen Grüns. Wasser kommt nur einmal ernsthaft ins Spiel, dann allerdings mit Macht: Loch 12 ist ein 372 Meter langes Par 4, das bereits zahlreiche Scorekarten vermurkst hat.
www.quintadolago.com
SOUTH COURSE
18 Löcher, Par 72, 6.488 MeterAdresse:
Roundabout 4, 8135-024 Almancil, Quinta do Lago
Tel. +351 289.390.700
www.quintadolago.com
Greenfee:
ab 120 Euro
Der 1974 eröffnete South Course in Quinta do Lago war bereits in seinen ersten Jahren einer der besten Plätze Portugals und ist es auch heute noch. Nicht nur eine Spielwiese für Sonne suchende Wochenendgolfer: Der Championship Course diente bereits siebenmal als Austragungsort der Open de Portugal und testete jedes Mal die besten Spieler Europas. Umgeben von unzähligen Pinien bestrafen die meisten Löcher verzogene Drives nicht zwangsläufig mit Ballverlust, Punch-Shots wollen vor einer Runde auf dem South Course allerdings geübt werden. Auf leicht hügeligem Gelände erreicht dieser Platz ab Loch 14 seinen Höhepunkt, wenn die Bucht des Resorts erreicht ist.
Killerloch:
Bahn 16 ist beileibe nicht die kniffligste des Platzes, dafür aber mit Abstand die schönste. Nach einem optimalen Drive wartet auf diesem 370 Meter langen Par 4 ein interessanter Annäherungsschlag auf ein Grün, das mangels eines Hintergrunds jede räumliche Wahrnehmung täuscht.
www.quintadolago.com