Das System neu starten
Ganz egal, ob bei schon sommerlichen Temperaturen im Süden oder auf der gerade aus dem Winterschlaf erwachenden Heimatanlage, ein Trainingslager zu Beginn der Golfsaison ist der Anlass, sich neue Bewegungsmuster anzueignen oder die unerlässlichen Basics des Golfspiels zu überprüfen. Ein Golf-Blockseminar zu Jahresbeginn bietet insbesondere dann enorme Erfolgsaussichten, wenn es in Begleitung eines Pros oder Golflehrers stattfindet.
Jeder Saisonanfang ist ein kleiner Neustart des eigenen Golfspiels, egal wie lange du den Sport schon ausübst, und Fehler, die sich im Jahr zuvor eingeschlichen haben, kannst du oft selbst nicht erkennen. Wie du dein Training angehst, ist jedoch der wichtigste Faktor für ein erfolgreiches Trainingslager. Einfach nur üben, üben, üben in der Hoffnung, dass es schon klappen wird, ist meist Zeitverschwendung. Definiere deshalb deine Ziele, bevor du loslegst, ganz genau und nimm dir, sobald du sie erreicht hast, die Zeit zu reflektieren, wie dir das gelungen ist.
Zurück zu den Basics
Nichts ist zu Beginn einer neuen Golfsaison so wichtig wie ein gründliches Überprüfen der guten alten Basics. Passt dein Griff? Ist im Set-up alles in Ordnung? Stimmt deine Ausrichtung oder zielst du in die falsche Richtung? Dabei kann dir der Pro ganz einfach helfen. Wichtig: Stimmen der Griff, das Set-up und die Ausrichtung, dann solltest du dir möglichst schnell eine einfach zu wiederholende Routine aneignen, die sicherstellt, dass du von nun an auch auf dem Platz das gerade Erlernte umsetzen kannst und nicht sofort wieder in die alten Muster der vergangenen Saison zurückfällst.
Wiederholungstäter
Beginne das eigentliche Training für die neue Saison am besten mit einer Menge Pitches. Die Bewegung ist hierbei noch nicht so komplex wie beim vollen Schwung und deshalb ist das Erfolgserlebnis nicht nur deutlich näher, sondern auch größer, wenn du deine Bälle schnell wieder an der Fahne landen siehst. Achte beim Pitchen vor allem auf den Eintreffwinkel deines Schlägers auf den Ball und stelle sicher, dass du zuerst den Ball und danach erst den Boden triffst. Bei der ersten großen Trainings-Session der Saison muss das Motto lauten: Ballkontakte sammeln. Und dafür eignet sich nichts besser als das Pitching-Grün.
Bleib analog
Wenn es an das lange Spiel und den vollen Schwung geht, solltest du die Range-Session mit einer Rückbesinnung auf die vergangene Saison beginnen. Was hat dir vom Abschlag oder beim Ball-Striking die meisten Probleme bereitet und welche Fehler haben im langen Spiel zu den meisten Bogeys und Doppel-Bogeys geführt? Sprich mit deinem Pro darüber, was du mit deinem Golfschwung in der kommenden Spielzeit erreichen möchtest, und setze dir dafür ein klares Ziel. Nicht zwei oder drei Ziele, sondern eines. Gerade auf der Driving Range neigt man schnell dazu, sich zu verzetteln. Verliere dich nicht in Hunderten von YouTube-Videos, sondern setze dir ein klares Ziel in Sachen Ballflug, Technik oder Länge und konzentriere dich auf nichts anderes.
Im Sandkasten spielen
Beim Training von Bunkerschlägen solltest du die Möglichkeit nutzen, unter professioneller Aufsicht verschiedene Dinge auszuprobieren und so in Absprache mit dem Pro herauszufinden, welche Methode nicht nur die besten Ergebnisse geliefert hat, sondern womit du dich am wohlsten gefühlt hast. Wie weit hinter dem Ball muss dein Wedge für einen kontrollierten Schlag aufs Grün in den Sand eintauchen? Wie groß sollte der gesamte Bewegungsumfang sein, damit du mit Selbstvertrauen schwingen kannst? Das sind zwei beispielhafte Fragen, an denen du im Trainingslager arbeiten solltest, und sobald du eine Antwort gefunden hast, notiere sie gerne in dein Notizbuch oder in einer vergleichbaren App, denn leider vergisst man Trainingsfortschritte viel zu schnell wieder.
Let's roll
Das Putten ist der einzige Bereich deines Golfspiels, in dem ich es für gut halte, bei der Saisonvorbereitung die Technik nicht wirklich zu beachten. Sich nach einer längeren Golfpause einfach aufs Übungsgrün zu stellen und die Bälle rein nach Gefühl ins Rollen zu bringen, ist die effektivste Methode, schnell wieder Selbstvertrauen beim Putten zu erlangen. Putt Training braucht Zeit und es wird dir kaum gelingen, nach wenigen Minuten auf dem Grün ein positives Bewegungsgefühl für deine Putts zu erhalten - Geduld! Sobald du dann etwas in der Bewegung gefunden hast, das sich gut anfühlt, hilft es, dies in dein Notizbuch oder die App zu schreiben. So wird es dir auch in ein paar Wochen viel leichter fallen, dieses positive Gefühl auf dem Grün wiederzufinden.
Christoph Günther (GER)
ALTER48 Jahre
WOHNORT
Oberammergau
PROFI SEIT
1995
ERFOLGE
2003 German PGA Championship
2009 Kärnten Open (Challenge Tour)
2016 PGA Teachers Championship
9 Siege auf der EPD Tour
www.projectgolfsports.com
