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Top Ten

Die besten Driving Ranges

Von Jan Langenbein, Fotos: Getty Images

Gehörst Du auch du zu den Golfern, die vom Parkplatz direkt zum ersten Tee springen? Diese Angewohnheit solltest du überdenken, denn wie unsere Top Ten der besten Driving Ranges der Welt beweist, entgeht dir und deinem Golfschwung eine Menge.

10: DRIVING RANGE GINZA DISTRICT – TOKIO, JAPAN
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DRIVING RANGE GINZA DISTRICT

TOKIO, JAPAN

Egal ob Brigitte Bardot, Marilyn Monroe oder John F. Kennedy - wer in den 50er- und 60er-Jahren einen Namen hatte, fand sich irgendwann vor der Linse von Larry Burrows wieder. Der legendäre Fotograf des "Time Magazine" hatte allerdings nicht nur ein Auge für Berühmtheiten, sondern auch einen untrüglichen Blick für die oft übersehenen Details des Alltags. Während einer Japanreise 1964 schoss Burrows beim Abendspaziergang dieses Bild einer dreistöckigen Driving Range im Tokioter Bezirk Ginza und lieferte damit den Beweis, dass es vor Topgolf bereits riesige Driving Ranges in Großstädten gab. Diese Range existiert schon lange nicht mehr, aufgrund des akuten Platzmangels in der Megametropole sind mehrstöckige Trainingseinrichtungen für Golfer jedoch immer noch enorm populär. Mehr als ein Dutzend dieser Golfzentren haben momentan in Tokio geöffnet, das größte unter ihnen ist der Golf Club Eastern mit mehr als 200 Teeboxen und 250 Metern Länge.

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GOLF CLUB ST. LEON-ROT

ST. LEON-ROT, DEUTSCHLAND

Die beste Driving Range des Landes befindet sich im Golf Club St. Leon-Rot unweit von Heidelberg. Nicht nur hat sich auf einem der 134 Abschläge bereits Tiger Woods für seine zwei European- Tour-Siege auf dieser Anlage aufgewärmt, seit 2017 steht neben der eigentlichen Driving Range auch das sogenannte Wedge-o-Drom zum Kurzspieltraining bereit, ein mehr als 100 Meter langes und 3.200 Quadratmeter großes Monstergrün umgeben von einem 20.000 Quadratmeter großen und in allen erdenklichen Richtungen ondulierten Umgebungsbereich auf dem jeder nur erdenkliche Wedge-Schlag bis 130 Meter Länge nachgestellt und trainiert werden kann. Selbst der frühe Sonnenuntergang kann auf dieser Anlage nicht als Ausrede für eine geschwänzte Trainings-Session herhalten, denn wie es sich für eine Driving Range dieser Güte gehört, gibt es selbstverständlich Flutlicht.

08: LEGENDS GOLF & SAFARI RESORT – MOKOPANE, SÜDAFRIKA
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CHELSEA PIERS GOLF CLUB

NEW YORK CITY, USA

Da Pete Dyes Entwurf für einen Neunloch-Golfplatz mitten durch die Straßenschluchten von Manhattan für immer der feuchte Traum aller New Yorker Golfer bleiben wird und beileibe nicht jeder an eine Startzeit in den ultraexklusiven Privatclubs rund um die Megametropole kommt, sind seit Jahren die Chelsea Piers am Hudson River der erste Anlaufpunkt für die Golfer des Big Apple. Dort befindet sich nämlich Manhattans einzige Outdoor Driving Range, die mit vierstöckigen Abschlagboxen, einem knapp 200 Meter langen Ballkäfig, Hightech- Trainingseinrichtungen, einem 110 Quadratmeter großen Putting-Grün und einem voll ausgestatteten Pro-Shop alles bietet, was das Golferherz begehrt. Am Abend werden für 94 Bälle satte 30 Dollar fällig, was alles andere als preiswert ist. Mit etwas Glück hat allerdings ein Multimillionär seine Jacht direkt an den Piers und bietet somit das perfekte Ziel für Power-Drives.

07: LEGENDS GOLF & SAFARI RESORT – MOKOPANE, SÜDAFRIKA
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LEGENDS GOLF & SAFARI RESORT

MOKOPANE, SÜDAFRIKA

Von einer großartigen Driving Range erwartet man eigentlich perfekt gepflegten Rasen, um möglichst sauberen Ballkontakt herstellen zu können, besonders bedacht platzierte Ziele für maximalen Trainingseffekt oder schlicht nagelneue Pro-V1-Bälle für das ultimative Feedback. Ehrlich gesagt trifft nichts davon auf die Driving Range des Legends Resort inmitten der südafrikanischen Steppe zu. Das Gras der Abschläge hat mehr Vorgarten- als Golfplatzniveau, die wenigen Flaggen, die aus dem Buschland ragen, sind von Sonne und Wind sichtbar gezeichnet und auch die Range-Bälle haben schon bessere Zeiten gesehen. Trotzdem zählt diese Driving Range zu den spektakulärsten der Welt, bietet sie doch einen einzigartigen Blick auf den monumentalen Hangklip Mountain und das dort platzierte 361 Meter lange und 400 Meter hohe "Extreme 19th Hole". Besser noch: Wer hier frühmorgens am Schwung arbeitet, teilt sich die Range mit etwas Glück mit Zebras und anderen Steppenbewohnern. Einzigartig!

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ELY CALLAWAY PERFORMANCE CENTER

CARLSBAD, USA

Zugegeben, ein Besuch im Ely Callaway Performance Center ist nicht jedem Golfer vorbehalten. Tour-Pros und VIPs geben sich hier für Fittings die Klinke in die Hand. Diese immer top gepflegte Driving Rang ist mit allen Hightech-Gadgets vollgestopft, die sich ein Golf- Nerd nur wünschen kann. Normalsterbliche können allerdings für 150 Dollar im Callaway-Hauptquartier wenige Hundert Meter entfernt das gleiche High-End-Fitting bekommen wie auch die Callaway-Tourspieler Henrik Stenson oder Sergio García, die meist während ihrer Wochen im wenige Kilometer entfernten Torrey Pines hier ihre Tasche auf den neuesten Stand bringen. Phil Mickelson, der um die Ecke wohnt, kommt regelmäßig her, um selbstständig an seinen Schlägern zu feilen und so das optimale Equipment an seiner Seite zu wissen. Wer diese Range nach einem Fitting wieder verlässt, kann sich daher nicht nur sicher sein, perfekt angepasste Schläger zu bekommen, sondern schnappt unter Garantie auch Tour-Gossip auf.

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WORLD WOODS GOLF CLUB

BROOKSVILLE, USA

Tom Fazio zählt zu den besten Golfplatzarchitekten der Welt und darum kann man sich ausmalen, was dabei herauskommt, wenn sowohl Platz als auch Geld für den Bau einer Driving Range in ausreichendem Maße vorhanden sind. Mitten ins Niemandsland von Westflorida baute Fazio Anfang der 90er-Jahre nicht nur einen sensationellen Golfplatz für den neu eröffneten World Woods Golf Club, sondern zugleich noch eine Driving Range mit mehreren Hundert Grasabschlägen, die sich rund um ein riesiges Feld voller exquisit angelegter Ziele und Bunker gruppieren. Egal woher der Wind wehen mag oder welchen Schlag man trainieren möchte, diese Driving Range bietet die optimalen Bedingungen dafür. Doch damit nicht genug: Auf dem direkt nebenan gelegenen 8.100 Quadratmeter (!) großen Putting-Grün wird selbst dem größten Putt-Muffel nach Stunden des Trainings nicht langweilig.

04: AQUA GOLF DRIVING RANGE – HALLANDALE BEACH, USA
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AQUA GOLF DRIVING RANGE

HALLANDALE BEACH, USA

Als 1998 "Verrückt nach Mary" in die Kinos kam, wurde aus nachvollziehbaren Gründen mehr über die Spermafrisur von Cameron Diaz als über ihren äußerst dürftigen Golfschwung diskutiert, den der Hollywood-Star während des Films der Weltöffentlichkeit präsentierte. Als Location für diese Szene wählten die Regisseure Peter und Bobby Farrelly die Aqua Golf Driving Range nördlich von Miami, auf der die Golfer ihre Bälle nicht auf eine riesige Wiese, sondern in einen großen See feuern, auf dem Bojen und Rettungsringe als Ziele umhertreiben. Die schwimmenden Bälle können je nach Spielstärke des Golfers in unterschiedlichen Qualitätsgraden erworben werden - und das schon seit mehr als 50 Jahren. So lange werden hier in Florida bereits Golfbälle ins Wasserhindernis geschlagen. Die fünf Minuten Hollywood-Ruhm während der 90er haben der Anlage mit Sicherheit nicht geschadet.

03: BIG CEDAR LODGE – RIDGEDALE, USA
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BIG CEDAR LODGE

RIDGEDALE, USA

Was wie die kitschige Fototapete deines Lieblings-China- Restaurants oder die Kreation von der Leine gelassener Videospiel-Designer aussieht, existiert wirklich. Kein Geringerer als Arnold Palmer entwarf diese Driving Range der Superlative im Herzen von Missouri. Auf einem Berggipfel umgeben von atemberaubender Natur baute der King 16 terrassenartig angelegte Grüns und mehr Wasserhindernisse als auf vielen Championship-Plätzen auf diese Range, um Golfer bereits beim Training ins Schwitzen zu bringen. Highlight ist das "Cliffhanger- Grün", das auf einem Felsvorsprung samt Wasserfall auf mutige Annäherungsschläge wartet. Im Mai 2015 tat sich auf dem "Top of the Rock" plötzlich die Erde auf und ein riesiges Sinkloch verschlang Teile der Teeboxen. Die geschäftstüchtigen Eigentümer der Big Cedar Lodge nutzten das seltene Naturereignis als Marketing-Chance, baggerten 70.125 Truck-Ladungen Erdreich aus, um prähistorische Felsformationen unter ihrer Anlage freizulegen, und nennen das Ganze nun "Cathedral of Nature". Golf gespielt wird natürlich immer noch.

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AUGUSTA NATIONAL GOLF CLUB

AUGUSTA, USA

Augusta National ist die Kathedrale der Golfwelt. Doch bis 2009 spielten die Trainingsanlagen beim ersten Major des Jahres mehr in der Regionalliga als in der Champions League. Rechts neben der legendären Magnolia Lane befand sich eine 240 Meter lange Driving Range, deren hinteres Ende von der viel befahrenen Washington Road tangiert wurde. Was in den 60ern und 70ern noch ausreichte, wurde ab dem Jahr 2000 zur Farce, schließlich war diese Range selbst für ein Eisen 2 der Masters-Champions Tiger Woods und Bubba Watson zu kurz. Da Geld in Augusta keine Rolle spielt, kaufte man kurzerhand Land am Nordwestende des Clubgeländes und seit dem Masters 2010 können sich die Teilnehmer nun auf einem 73.000 Quadratmeter großen Übungsgelände austoben, das seinesgleichen sucht. Genauso penibel gepflegt wie der Golfplatz wächst auf dieser 400 Yards langen Range und den angrenzenden Übungsgrüns garantiert kein einziger Grashalm in die falsche Richtung. Benutzt wird dieses Schlaraffenland allerdings nur während dieser einzigen Woche im Jahr. Die Clubmitglieder nutzen weiterhin die alte Range. Tradition ist hier schließlich alles.

01: TOPGOLF – LAS VEGAS, USA
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TOPGOLF

LAS VEGAS, USA

Das Unternehmen, das heute Topgolf heißt und mit mehr als 15.000 Mitarbeitern 41 Anlagen in Amerika und Großbritannien betreibt, wurde im Jahr 2000 unter dem Namen Golf Entertainment International gegründet und diese ursprüngliche Bezeichnung verrät auch eine Menge über den Erfolg von Topgolf. Wer bierernstes Golftraining und eine ruhige und abgeschiedene Driving Range sucht, ist hier fehl am Platze. Denn zu Topgolf kommen nicht nur Golfer mit Platzreife, sondern auch Junggesellenabschiede, Geburtstagspartys und eine Menge anderes feierwütiges Volk, um bei Burgern, Chicken Wings und Drinks die Bälle fliegen zu lassen. Dass in jedem dieser Bälle ein Chip steckt und die erspielten Punkte beim Zielschießen sofort vom Computer zusammengerechnet werden, macht Topgolf selbst für absolute Golflaien so attraktiv. Das Flaggschiff aller Topgolf- Anlagen steht - wie könnte es anders sein? - in Las Vegas auf dem Gelände des "MGM Grand" und fügt sich nahtlos in das Vergnügungsambiente des Zocker-Paradieses ein. 107 klimatisierte Abschlagboxen, zwei Swimmingpools, fünf Bars und eine Konzerthalle für 900 Menschen sind Teil dieser Driving Range 2.0.

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