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Quick-Interview

Eddie Pepperell

Von Jan Langenbein, Fotos: Getty Images

Nach einer kurzen Formschwäche 2014 hat der Philosoph der European Tour nun richtig Fahrt aufgenommen. Nicht nur der Blog des Briten brummt, auch die Ergebnisse, die Eddie Pepperell mittlerweile einfährt, lassen die Kasse klingeln. Zeit für ein paar schnelle Fragen im Stehen.

Wann hattest du zum ersten mal einen Golfschläger in der Hand?
Da war ich vier Jahre alt. Mein Vater schmiss die Bar in einem Golfclub. Da bleibt es nicht aus, dass man zum Schläger greift.

Für deinen ersten Profisieg auf der Challenge Tour 2012 hattest du eine besondere Motivation. Was war passiert?
Als ich am morgen des Finaltags aus dem Hotel auschecken wollte, wurde meine Kreditkarte abgelehnt. Ich war pleite und musste einen Freund anpumpen, damit er mir das Zimmer bezahlte. Ich musste also gut spielen, um mein Konto auszugleichen.

Das leben auf der Tour ist nicht immer so glamourös, wie viele denken, oder?
Da kannst du sicher sein. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich einmal ein Turnier in Italien spielte und jeden Abend allein zwischen einer Menge dicker Fernfahrer in einer Autobahnraststätte zu Abend gegessen habe. Ich dachte: "Ist das wirklich das leben eines Golfprofis?"

Was braucht es deiner Meinung nach, um als junger Profi auf der Tour zu bestehen?
Um es auf der Tour zu schaffen, muss man natürlich gutes Golf spielen. Aber viel wichtiger ist noch, dass man tough ist. Wer nicht wirklich tough ist, den wird das Leben auf der Tour schnell auszehren.

Besonders tough muss man sein, wenn man im Play-Off geschlagen wird, wie es dir dieses Jahr in Irland passiert ist, oder?
Es wäre aber komisch, wenn ich wegen so etwas allzu enttäuscht wäre. Alles in allem hatte ich eine gute Woche und weiß nun, dass ich auf der Tour auch gewinnen kann.

Kannst du dich an den Punkt erinnern, an dem du dachtest: nun bin ich angekommen?
Ja, das war bei der BMW Championship in Wentworth 2013. es war eine schwierige letzte Runde, und obwohl ich den letzten Putt nicht lochen konnte, hat es zu einem geteilten sechsten Platz gereicht. Da wusste ich, dass ich angekommen war.

Dein bestes Ergebnis bisher hast du mit einem geteilten vierten Platz bei der Scottish Open 2015 also eingestellt?
Ja, in Gullane war ich sehr zufrieden mit meinem Spiel. Zwar glaube ich, dass ich bis zuletzt eine realistische Siegchance hatte, aber dieses Finish gibt mir Zuversicht für die Open in St. Andrews.

Wie würdest du dich in wenigen Schlagworten beschreiben?
An Selbstvertrauen mangelt es mir sicherlich nicht [lacht]. Und auf dem Golfplatz bin ich ein sehr aggressiver Spieler.

Bist du auf dem Golfplatz mehr der Künstler oder der Mechaniker?
Wahrscheinlich eher der Künstlertyp, auch wenn ich es manchmal bevorzugen würde, etwas methodischer und mechanischer an die ganze Sache heranzugehen. Hat man mehrere Sehnen, die man auf den Bogen spannen kann, ist das schließlich keine schlechte Sache.

Die Fußballsaison geht bald wieder los. Was ist dein Team?
Reading FC und der FC Chelsea. Ich komme also selten in die Bredouille, dass meine beiden Teams gegeneinander spielen.

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