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Candice und Maryke

Die Länge spielt keine Rolle

Von Jan Langenbein

Begleiten Sie Candice und Maryke auf einem Golfspielplatz der besonderen Art ...

Michael aus Dingolfing fragt:
Liebe Candice, letzten Monat spielte ich bei einem Matchplay-Turnier in meinem Club mit und ließ dabei aus Versehen mein Wedge in einem Bunker auf der Acht liegen. Ich bemerkte meine Vergesslichkeit erst auf dem neunten Abschlag und mein Mitspieler bot mir an, schon einmal abzuschlagen, während ich zurücklaufen wollte, um mein Wedge wieder aufzusammeln. Selbstverständlich stimmte ich zu. Als wir nach der Neun am Clubhaus vorbeikamen, hielt uns der Wettspielleiter an und disqualifizierte uns. Ich finde allerdings, da wir beide mit der Vorgehensweise einverstanden waren und niemandem ein Vorteil entstanden ist, war diese Strafe viel zu hart, oder?

Candice antwortet:
Was ihr getan habt, war ganz klar ein Verstoß gegen Regel 10-1, Michael, und nach Regel 1-3 kann das nur eine Strafe nach sich ziehen: Disqualifikation. Zwar räumt Regel 33-7 in Disqualifikationsfällen der Wettkampfleitung gewisse Spielräume ein, die Strafe je nach Sachlage zu verhängen; es hätte also nicht gleich die Höchststrafe sein müssen. Irgendjemand scheint dich nicht zu mögen. Was hast du denn getan? Eine Schramme in den Benz des Clubpräsidenten gefahren?


Candice und Maryke: Die Länge spielt keine RolleCandice und Maryke: Die Länge spielt keine Rolle
Ralf aus Leipzig fragt:
Liebe Maryke, obwohl wir hier zwar nicht gerade viele Schlangen haben, frage ich mich doch, wie die Regeln sind, sollte ich meinen Ball einmal in unmittelbarer Nähe eines solchen Viehs finden? Ich werde dieses Jahr zum Golfen nach Arizona fliegen und möchte dabei keine unnötigen Risiken eingehen.

Maryke antwortet:
Man muss Golf schon sehr ernst nehmen, wenn man tatsächlich das Risiko, eine Schlange zu ärgern, in Kauf nimmt. Ich kann dich aber beruhigen, Ralf, in dieser oder jeder anderen gefährlichen Situation (Bären, Bienen etc.) kann niemand von dir verlangen, den Ball zu spielen. Du kannst dir dann einen Free-Drop genehmigen, der natürlich in Übereinstimmung mit den jeweiligen Platzregeln ausgeführt werden muss. Es gibt jede Menge Schlangen in Arizona, deshalb würden wir dir nicht raten, im tiefen Rough nach Bällen zu suchen. Wenn du dir nicht sicher bist, kann es helfen, mit dem Schläger ein paarmal auf den Boden zu klopfen. Die Vibrationen sollten eventuell lauernde Kriechtiere zum Abzug animieren. "Fore" brüllen bringt übrigens gar nichts. Schlangen haben keine Ohren.

Candice und Maryke: Die Länge spielt keine RolleCandice und Maryke: Die Länge spielt keine Rolle

Candice (l.) trägt eine Sonnenbrille von Spitfire, einen schwarzen Badeanzug von Speedo und einen Golfhandschuh von FootJoy.


Steffen aus Hamm fragt:
Liebe Candice, Letzten Herbst landete der Ball eines Freundes in einem Vogelnest, das offensichtlich von einem Baum gefallen war. Er bestand auf einen Free-Drop, da er seiner Meinung nach nicht schwingen könne, ohne das Nest in Stücke zu hauen. Mir fiel jedoch auf, dass auch der Baum seinen Schwung behinderte und meinte, er müsse sowieso droppen, allerdings mit Strafschlag, wegen des Baumes.

Candice antwortet:
Ohne den Baum hätte dein Freund nach Regel 1-4 (Billigkeit) einen Free-Drop in Anspruch nehmen können. Bonum et aequum für die Juristen unter uns. Ein Baum (wenn er wirklich den Schwung behindert) würde jedoch bedeuten, dass der Ball für unspielbar erklärt werden müsste und das würde deinen Freund dann einen Strafschlag kosten.

Candice und Maryke: Die Länge spielt keine Rolle
Danny aus Bochum fragt:
Liebe Maryke,Ich würde gerne einen dieser richtig schwergewichtigen Trainingsschläger mit auf die Runde nehmen, um Schwungprobleme (hoffentlich) immer gleich vor Ort auskurieren zu können. Sind solche Schläger auf dem Platz erlaubt?

Maryke antwortet:
Du kannst solch eine Trainingshilfe mit auf die Runde nehmen, Danny, achte aber darauf, dass du auch mit dieser Krücke höchstens 14 Schläger im Bag hast und dass dieser Schläger Regel 4-1 entspricht. Schwergewichtige Trainingsdriver liegen zum Beispiel oft außerhalb des erlaubten MOI-Wertes. Vorsicht ist also geboten!

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