Am ersten Abschlag - Stadium Course Stadionverbot: keine Waffen erlaubt!
Stadionverbot: keine Waffen erlaubt!

Am ersten Abschlag

Stadium Course

22.05.2023 | Von Jan Langenbein, Foto(s): Getty Images (2)

In einigen der berühmtesten Sportstätten der USA wird das Konzept des Stadiongolf in diesem Sommer auf ein neues Level gehoben.

In den 80ern wurde bei der Eröffnung von Pete Dyes Platz in Sawgrass die neue Heimat der Players Championship von Masters-Sieger Ben Crenshaw noch als "Star-Wars-Golf designt von Darth Vader" verspottet. Kein Wunder, dass sich diese zugegebenermaßen äußerst bildliche Bezeichnung nicht durchsetzte. Unter dem Namen Stadium Course begründete der TPC Sawgrass aber eine neue Gattung von Stadionplätzen, die durch natürliche Tribünen und zuschauerfreundliche Wege zwischen den Bahnen speziell für große Profiturniere entworfen wurden. Ohne Heerscharen von Fans bieten diese Profiwiesen mit ihren riesigen Böschungen abseits der Spielbahnen für Amateur-Golfer, die einmal im Leben die oft horrenden Greenfees zusammenkratzen, um sich bei einer Runde auf einem Stadium Course selbst vermeintlich wie ein Tour-Pro fühlen zu können, aber oft einen echt traurigen Anblick. Johlende Zuschauer hat Upper Deck Golf zwar ebenfalls nicht im Programm, dafür aber bietet das amerikanische Unternehmen in diesem Sommer Erlebnisse an, die das Stadiongolf Marke Dye alt aussehen lassen. Einige der berühmtesten Stadien und Ballparks der Vereinigten Staaten werden dann für jeweils ein Wochenende zweckentfremdet und in einen Pop-up-Par-3-Platz verwandelt. Darunter finden sich so legendäre Sportstätten wie das 1914 eröffnete Wrigley Field, Heimat der Chicago Cubs, das Busch Stadium in St. Louis oder der Comerica Park der Detroit Tigers. Football-Fans kommen in den Heimspielstätten der San Francisco 49ers, der Seattle Seahawks und der Cleveland Browns auf ihre Kosten. Teetimes für einige dieser Kultstätten gehen mindestens so schnell weg wie Startzeiten auf dem Old Course. Doch wer das Glück hat, einen der limitierten Startplätze zu bekommen, darf sich auf spektakuläre Golfschläge von neun verschiedenen Teeboxen im Oberrang der riesigen Schüsseln freuen. Aus luftiger Höhe gilt es, extra auf dem Spielfeld angelegte Grüns zu treffen. Ein verfehltes Grün resultiert automatisch in einem Bogey, bei Grüntreffern darf ein Par notiert werden, und wer einen der zwei Versuche pro Loch näher als fünf Meter an die Fahne schlägt, wird mit einem Birdie belohnt. Für 80 Dollar Greenfee gibt es jedoch nicht nur 18 Bälle für neun Löcher Golf, vor und nach der Runde kann auch beim Clubhaus-Festival gechillt werden, bei dem neben Live-Musik, Snacks und kühlem Bier auch Puttingund Chipping-Challenges auf die Besucher warten. Schließlich kamen diese Disziplinen während der Runde Stadiongolf deutlich zu kurz. Wann wird so ein Spaß in München, Dortmund oder auf Schalke möglich sein?