2) Justin nimmt den Schläger etwas nach außen weg, allerdings nicht so extrem, wie es den Anschein hat. Durch die zu weit links bzw. hinter dem Körper positionierte Kamera wirkt diese Eigenart verstärkt. Schulter und Schläger bilden eine schöne Einheit: ein sehr gutes Take-away.
3) Durch das leichte "Nachaußenwegnehmen" wirkt die Ebene, auf der der Schläger zurückgeführt wird, etwas zu steil. Erneut verstärkt der Winkel der Kamera den Eindruck eines steilen Aufschwungs. Justins Hüfte bleibt gleichzeitig jedoch ziemlich stabil, was mir persönlich gut gefällt!
4) Justin ist ein sehr dynamischer und drahtiger Athlet. Er überschwingt leicht, hält aber trotzdem die Körperspannung. Die Schlagfläche steht square und bildet eine Linie mit dem Handgelenk. Übrigens: Seine Krawatte bei den Open in Royal Birkdale hat mir besser gefallen als dieses Outfit.
5) Tolle Position: Der etwas steile Aufschwung wird im Abschwung in eine flachere Ebene umgewandelt. Typisch für einen Topspieler: Er legt den Schläger im Abschwung flach nach hinten und erzeugt damit einen guten Eintreffwinkel. Zusätzlich wird durch den "Lag" Geschwindigkeit erzeugt.
6) Das Ganze wird hier noch deutlicher. Der Schläger ist viel flacher als beim Aufschwung, das Griffende zeigt auf den Ball. Physikalisch wird genau hier die Schlägerkopfgeschwindigkeit aufgebaut. Was ungewöhnlich ist und heutzutage auch anders gelehrt wird, ist der bereits sehr hohe rechte Fuß.
7) Der Treffmoment ist ungewöhnlich für einen jungen Topspieler. Die rechte Ferse ist komplett vom Boden. So kommt die Hüfte etwas nach vorne und die Hände wandern nach oben. Eigentlich versucht man mittlerweile, das zu vermeiden, weil so Konstanz schwerer zu erreichen ist. Diese Technik braucht gutes Timing.
8) Diese Einstellung ist wirklich der Hammer und zeigt deutlich, wie dynamisch Justin durch den Ball geht. Vorbildlich, wie der Major Champion hier die Körperwinkel hält und der Schläger dadurch freie Bahn in Richtung Ziel hat! Die Position ist selbst bei Profis nicht alltäglich.
9) Gibt's eigentlich einen Topspieler, der nicht wie eine Eins im Finish steht? Nein, den gibt es natürlich nicht! Eine gute und dynamische Gewichtsverteilung ist einfach eine Augenweide und kann bei einem derart hohen Tempo nur mit gutem Rhythmus und daher in einer ausbalancierten Endposition enden.
MARCEL HAREMZA (GER)
Alter: 39 JahreProfi seit: 1995
Wohnort: Dießen am Ammersee
Erfolge:
• 12 Siege auf der EPD Tour
• 4 Siege auf der German PGA Tour
• Austrian PGA Champion
• 3x Sieger der German PGA Team Championship, zusammen mit Christoph Günther
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