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Schwungsequenz

Shane Lowry

Von Steffen Kefer

Bereits als Amateur gewann Shane Lowry auf der European Tour und bewies damit früh, dass er das Zeug dazu hat, ein ganz Großer zu werden. Bis zur schicksalshaften Juliwoche im Sommer 2019 hatte der Ire eine äußerst respektable, aber nicht wirklich spektakuläre Saison. Damit ist es nun vorbei und unser Schwungexperte Steffen Kefer weiß, was den Schwung des Champion Golfer of the Year 2019 so erfolgreich macht.

SHANE LOWRY (IRL)

SHANE LOWRY (IRL)

Alter: 32 Jahre
Profi seit: 2009
Wohnort: Clara, County Offaly, Irland
Erfolge:
• 2009 Irish Open (European Tour)
• 2012 Portugal Masters (European Tour)
• 2015 Bridgestone Invitational (WGC)
• 2018 HSBC Championship (European Tour)
• 2019 The Open Championship
 
Schwungsequenz: Shane LowrySchwungsequenz: Shane Lowry
1) Shane Lowrys Set-up ist auf einen Cut ausgelegt. Er steht etwas offen und möchte den Ball mit einer kleinen Rechtskurve zur Fahne spielen. Solch eine Kurve macht in diesem Fall auch sehr viel Sinn, denn der Ball wird schneller stoppen als mit einem Draw.

2) Der Open Champion hat im Vergleich zu vielen anderen Topspielern einen eher arm- und handgelenklastigen Golfschwung, was daran zu erkennen ist, dass der linke Arm in dieser Position schon stark rotiert und die Handgelenke schon früh angewinkelt sind.

Schwungsequenz: Shane LowrySchwungsequenz: Shane Lowry
3) Durch die stark angewinkelten Handgelenke und die Armrotation lässt es sich nicht vermeiden, dass Shane den Schaft seines Schlägers im oberen Bereich des Schwungs leicht kreuzt. Das sieht ein wenig unorthodox aus, muss aber nicht von Nachteil sein ...

4) ... denn er kompensiert das Kreuzen vorm Abschwung wieder. In dieser Position ist der Schläger fast perfekt parallel zur Ausrichtung. Trotz der Aktivität der Arme dreht er komplett auf und sein Rücken zeigt zum Ziel. Nur die Schlagfläche ist noch leicht geöffnet.

Schwungsequenz: Shane LowrySchwungsequenz: Shane Lowry
5) Die Abwärtsbewegung leitet Shane Lowry mit seiner Körperrotation ein, was dafür sorgt, dass seine Schlagfläche noch immer geöffnet bleibt. An diesem Punkt wird es höchste Eisenbahn, die Schlagfläche auf Kurs zu bringen, damit der Ball nicht nach rechts abbiegt.

6) Hier wird Shanes "Swing Flaw" sichtbar. Er löst seinen rechten kleinen Finger vom Schläger. Man könnte darauf spekulieren, dass er so die Möglichkeit bekommt, aktiver mit der linken Hand die Schlagfläche zu schließen, die an diesem Punkt schon fast wieder square ist.

Schwungsequenz: Shane LowrySchwungsequenz: Shane Lowry
7) Vergleicht man die Schlagflächenstellung der letzten beiden Bilder, wird deutlich, dass der Schläger in der Phase des Treffmoments sehr schnell rotiert. Shane besitzt unglaubliches Talent und Gefühl, sonst könnte er damit den Ball nicht wiederholbar zum Ziel steuern.

8) Super! Die Hände werden neben dem Körper wieder sichtbar, befinden sich tief und deutlich unter der linken Schulter. Er folgt dem Schwungkreis mit den Händen und muss keine Angst vor Hooks haben, auch wenn sich die Schlagfläche im Abschwung stark schließt.

Schwungsequenz: Shane LowrySchwungsequenz: Shane Lowry
9) Cooles Finish! Die Hände sind sehr weit links des Körpers ungefähr auf Kopfhöhe. Eine Körperdrehung, die ihresgleichen sucht: Er zeigt mit seinem Brustbein schon nach links in die Zuschauermenge. Grandios, sehr schönes Finish und ein super Golfschwung!

 
STEFFEN KEFER (GER)

STEFFEN KEFER (GER)

Alter: 27 Jahre
Profi seit: 2010
Wohnort: Bad Wörishofen
Qualifikation:
• Leiter der PROject GOLFacademy mit Standorten in Deutschland, Mauritius und Curaçao
• PGA Fully Qualified Teaching Professional sowie C- und B-Trainer des DOSB
www.projectgolfacademy.com

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