Featured StoriesFeatured Stories

Trainerstunde Christoph Günther

Golfclub Essen

Von Christoph Günther, Fotos: Henriette Schilling, Location: Golfclub Ruhpolding

Abgesehen vom Schwung und vom Course Management ist die Ernährung vor und während einer Golfrunde mit der wichtigste Faktor für einen guten Score. Golfprofi und Iron-Man Christoph Günther weiß genau, was du bei den Clubmeisterschaften im System haben solltest und warum die Clubhaus-Gastro der Feind jeder Unterspielung ist.

Trainerstunde Christoph Günther: Golfclub Essen

Vorspiel


Die Vorbereitung auf ein Turnier oder eine wichtige Runde Golf beginnt in Sachen Ernährung bereits am Vorabend. Auf einen fettigen Burger und das kühle Bier solltest du besser verzichten. Nicht jede Form von Fett ist schlecht, Olivenöl zum Beispiel enthält für den Körper wertvolle Fette. Der Burger hingegen steckt voller Transfette, die deinem Körper beim Verdauen mehr Energie entziehen, als sie ihm zuführen. Alkohol sorgt dafür, dass sich dein Puls erhöht und du schlechter schläfst. Ideal sind Vollkornnudeln, um den Kohlehydrathaushalt des Körpers aufzufüllen. Golf ist schließlich ein Ausdauersport, und da bei einem Mannschaftsspieltag auch mal 36 Löcher am Tag gespielt werden, sind sich langsam abbauende Kohlehydrate wie Pasta oder Kartoffeln am Abend davor zu empfehlen.

Trainerstunde Christoph Günther: Golfclub EssenTrainerstunde Christoph Günther: Golfclub Essen

Kanonenstart


Auch beim Frühstück am Tag des Einsatzes auf dem Golfplatz gilt es, auf schlechte Fette zu verzichten. Will heißen: Weißbrot, Unmengen an Butter und Wurst wie Lyoner oder Mortadella kommen besser nicht auf den Tisch. Generell gilt, je mehr ein Nahrungsmittel verarbeitet wurde, umso mehr hat dein Körper auch mit seinem Abbau zu kämpfen. Und diese Energie fehlt später auf dem Golfplatz. Gut zum Frühstück sind Haferflocken, zuckerarme Hafermilch oder nussige Müslimischungen. Ich schwöre auf ein Glas frisch gepresste Zitrone am Morgen, weil sie den basischen Stoffwechsel anregt und wie ein Kickstarter in den Tag funktioniert. Ganz wichtig: Konzentrierte Säfte aus dem Supermarkt sollten unbedingt vermieden werden - O-Saft und Co. sind riesige Zuckerfallen und bieten so gut wie keine Nährstoffe.

Trainerstunde Christoph Günther: Golfclub EssenTrainerstunde Christoph Günther: Golfclub Essen

Halbzeit


Gerade bei Amateurturnieren möchten viele Clubhausküchen bei der Halfway-Verpflegung gerne zeigen, was sie können. Für deinen Score kann dieses Buffet aber zum absoluten Killer werden, denn für deine sportliche Leistungsfähigkeit gibt es nichts Schlechteres, als sich neun Löcher lang durchzuhungern und dann nach der Hälfte der Runde ordentlich reinzuhauen. So lecker eine Leberkäs-Semmel und eine Cola auch sein mögen, dein Körper ist infolgedessen mehr mit diesem Festschmaus als mit dem Golfschwung beschäftigt und der Softdrink jagt den Blutzuckerspiegel in astronomische Höhen, aus denen er auch wieder absinken wird. Der berühmte Hungerast ist die Folge.

Trainerstunde Christoph Günther: Golfclub EssenTrainerstunde Christoph Günther: Golfclub Essen

Immer wieder


Anstelle einer üppigen Halfway-Verpflegung empfiehlt es sich, dass du dir von Beginn der Runde an alle zwei bis drei Löcher eine Handvoll Nüsse oder ein bisschen Trockenobst gönnst und diese langsam und ausführlich kaust, damit deine Verdauung damit weniger Arbeit hat. Auf diese Art nimmst du genügend Proteine zu dir. Proteine sättigen und halten lange vor - ideal für den Golfplatz also. Von den Proteinriegeln, die mittlerweile an fast jeder Supermarktkasse liegen, solltest du jedoch die Finger lassen, denn dabei handelt es sich meist um echte Zuckerbomben.

Trainerstunde Christoph Günther: Golfclub EssenTrainerstunde Christoph Günther: Golfclub Essen

Alles Banane


Als Zonen-Gaby sich noch über ihre erste Banane freute, wussten Golfer bereits, wie gefährlich die Südfrucht sein kann: Wurde sie einmal im Bag vergessen, droht Tage später ein böses Erwachen. Während der Runde ist eine Banane trotzdem eine gute Sache, aber bitte nicht auf den Front Nine. Bananen sind enorm zuckerhaltig und pushen den Blutzuckerspiegel beinahe so hoch wie eine Cola. Aus diesem Grund solltest du erst ab Loch 12 oder 13 zur Banane greifen und diese auch bitte nicht am Stück verputzen, sondern in zwei oder drei Etappen essen.

Trainerstunde Christoph Günther: Golfclub EssenTrainerstunde Christoph Günther: Golfclub Essen

Prost!


Natürlich solltest du bei bestem Sommerwetter deutlich mehr Flüssigkeit im Laufe einer Runde zu dir nehmen als an einem trüben Nachmittag im Spätherbst. Ganz unabhängig vom Wetter solltest du aber bei jeder Golfrunde auf jeder Spielbahn ein paar Schluck trinken. Stilles Wasser oder ein für Sportler entwickeltes Elektrolytgetränk mit guten Aminosäuren sind dafür ideal. Softdrinks oder Fruchtsäfte haben im Golfbag nichts verloren, denn sie beeinflussen deinen Zuckerhaushalt und damit deine Leistungsfähigkeit extrem nachteilig.

 
Christoph Günther

Christoph Günther

ALTER
48 Jahre

WOHNORT
Ruhpolding

PROFI SEIT
1995

ERFOLGE
2003 German PGA Championship
2009 Kärnten Open (Challenge Tour)
2016 PGA Teachers Championship
9 Siege auf der EPD Tour
www.projectgolfsports.com

Featured Stories