Faktor 50
Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, doch Sonnencreme mit LSF 50 ist längst nicht Bestandteil eines jeden Golfbags. Gerade im Sommer ist das echter Wahnsinn, denn im Urlaub oder bei Turnieren mit mehreren Runden an aufeinanderfolgenden Tagen ist ein Sonnenbrand oder gar ein Sonnenstich das Worst-Case-Szenario, schließlich sind dann die nächste Runde oder vielleicht sogar die Back Nine garantiert gelaufen. Die Ledernacken von Tom Watson, Ernie Els und Co. zeigen deutlich, was passiert, wenn man Sonnenschutz nicht ernst nimmt, und besonders auf der Champions Tour gibt es einige Veteranen, die bereits ein halbes Ohr an den sonnenbedingten Hautkrebs verloren haben. Aus diesem Grund trage ich im Sommer auch gerne meinen Schlapphut, denn der schützt im Gegensatz zur klassischen Cap auch den Nacken und die Ohren.
Bierdurst
So verlockend es an der Halfwayhütte auch sein mag, das kühle Bier sollte erst nach der Runde gezischt werden, schließlich wäre die Kombination aus Eiseskälte und Alkohol bei Sommerhitze ein doppelter Knock-out-Punch und knallt so richtig rein. Es sein denn, das ist der gewünschte Effekt und dein Golfschwung oder der Score stehen an diesem Tag nicht allzu hoch auf der Prioritätenliste.
Warmduscher
Nicht nur die Menge der Wasserzufuhr gilt es zu beachten, auch die Temperatur der zugeführten Getränke spielt während einer Golfrunde im Sommer eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu kaltem Wasser muss dein Körper bei der Aufnahme von Wasser in Umgebungstemperatur deutlich weniger Energie aufwenden, um dieses auf Körpertemperatur zu bringen. Kaltes Wasser zu trinken ist eine rein mentale Sensation, die einen Kühleffekt vortäuscht, in Wirklichkeit aber das Gegenteil bewirkt. Es hat schließlich einen Grund, dass Wüstenvölker aller Erdteile jeden Tag literweise warmen Tee trinken.
Saufen, saufen, jedes Loch nur saufen
Kaum zu glauben, aber bei der Vorbereitung auf die WM 1954 ließ Sepp Herberger seine Mannschaft ganze Trainingseinheiten im Sommer ohne Trinkpausen durchziehen. Das sollte abhärten, denn Wassertrinken galt als Zeichen von Schwäche. Heute sind wir trainingstechnisch glücklicherweise sehr viel weiter und wissen, dass ohne einen gesunden Wasserhaushalt im Körper keine sportlichen Leistungen möglich sind. Um mich selbst ständig daran zu erinnern, regelmäßig zu trinken, bleibt meine Wasserflasche nicht im Bag, sondern ich habe sie während Hitzerunden auf dem Weg zum nächsten Schlag immer in der Hand. So vergesse ich nicht, alle paar Minuten ein paar Schluck zu trinken, und die Gefahr des Dehydrierens ist abgewendet.
Sei ein Lappen
Der Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis" hat uns gelehrt, dass ein Handtuch so ungefähr das Nützlichste ist, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Das trifft auch auf Golfer zu. Wir werden uns zwar kaum zum Wärmen darin einwickeln, wenn wir über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpfen, oder an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santriaginus V darauf niederlassen. Trotzdem ist ein großes, feuchtes Handtuch ein effektives Mittel gegen tropische Hitze. In den Nacken gelegt oder über Kopf und Schultern drapiert spendet es nicht nur Schatten, sondern hat, Wasser sei Dank, auch eine angenehm kühlende Wirkung.
Schattiges Plätzchen
Sollte der Platz dank einiger Bäume schattige Stellen bieten, dann nutze diese auch. Wie wir alle wissen, besteht eine Golfrunde auch aus Wartezeiten. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, während die Gruppe vor euch noch auf dem Fairway zugange ist oder deine Mitspieler ihre Putts aus allen Richtungen lesen, ein sonnengeschütztes Fleckchen aufzusuchen, sollte sie nicht vergeudet werden. Bei mehreren Stunden in der prallen Sonne spart jede Minute im Schatten wertvolle Energie, die du gegen Ende der Runde garantiert gebrauchen kannst.
Schirmherr
Wenn keine Bäume zur Verfügung stehen oder du deinen Ball stets von der sonnengetränkten Mitte des Fairways spielst, solltest du deinen Schirm als Schattenspender nutzen. Besonders in Asien wird im Hochsommer eigentlich nur mit Schirm gespielt, anders wäre eine Golfrunde auch kaum auszuhalten. Für diese Zwecke werden sogar Sonnenschirme verkauft, deren Material die UV-Strahlung nicht durchlässt, was tatsächlich deutlich spürbar ist. Für den sommerlichen Einsatz in Deutschland tut es aber auch ein klassischer Golf-Regenschirm.
Christoph Günther (GER)
NAMEChristoph Günther (GER)
ALTER
46 Jahre
WOHNORT
Oberammergau
PROFI SEIT
1995
ERFOLGE
2003 German PGA Championship
2009 Kärnten Open (Challenge Tour)
2016 PGA Teachers Championship
9 Siege auf der EPD Tour
www.projectgolfsports.com