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Christoph Günther

Linientreu

Von Christoph Günther, Fotos: Henriette Schilling, Location: St. Eurach Land- und Golfclub

Egal wo im Labyrinth der Trainingslehre und der Schwunggedanken du dich gerade befindest, es ist unerlässlich, regelmäßig das Fundament deines Golfspiels zu checken. Christoph Günther weiß, warum du mit der Ausrichtung anfangen solltest.

Christoph Günther: LinientreuChristoph Günther: Linientreu

Bevor wir beginnen

Ausrichtung und Griff sind die fundamentalsten Dinge eines Golfschwungs und gleichzeitig am einfachsten - und preiswertesten - zu kontrollieren. Es gibt also keinen Grund, dass du dir selbst den Score versaust. Auf fremde Hilfe bist du nämlich nicht angewiesen, um mangelhafte Ausrichtung aus deinem System zu verbannen. Beim Training auf der Driving Range solltest du deine Ausrichtung regelmäßig kontrollieren, denn nur so kannst du wirklich sicher sein, die Bälle tatsächlich geradeaus zu schlagen. Als Hilfsmittel kön- nen dir dabei Schläger, Alignment Sticks oder ein kleiner Helfer namens Nooke dienen. An die Arbeit!

Parallele

Die einfachste Übung: Zwei Schläger auf dem Boden stellen sicher, dass sowohl deine Standals auch deine Ziellinie zur Fahne ausgerichtet sind und parallel verlaufen. Mit dieser Ausrichtungs- und Schwungbahnhilfe überprüfst du nicht nur die Fußposition, sondern stellst auch sicher, dass dein Abstand zum Ball im Set-up konstant bleibt. Wichtig: Spätestens nach fünf Schlägen solltest du die Ausrichtung der beiden Ziellinien erneut überprüfen, diese können sich durch unabsichtliches Berühren mit den Fußspitzen oder durch die Erschütterungen des Impacts auf Matten leicht verschieben. Für den Trainingseffekt dieses Set-ups ist es egal, ob du Schläger, Sticks oder den Nooke verwendest. Fehlschläge, die das Trainingsgerät treffen, können allerdings unangenehm teuer werden, wenn dein Eisen 5 neben dem Ball liegt.

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Strike Channel

Sind dir schon einmal die meterlangen Divot-Ketten auf einer Driving Range nach einem Profiturnier aufgefallen? Solche Spuren solltest auch du hinterlassen, denn nicht nur die Greenkeeper, sondern auch dein Golfschwung werden es danken. Um diese Schützengräben zu produzieren, braucht es lediglich zwei Alignment Sticks oder den Nooke, wie du es auf den Bildern sehen kannst. Dieser sogenannte Strike Channel hilft dir nicht nur beim Visualisieren deiner Ziellinie, sondern gibt auch ein gutes Feedback zur Schwungbahn im Treffmoment. Anhand der Richtung, in die dein Divot zeigt, im Vergleich zu den parallelen Linien siehst du, ob du von außen oder von innen an den Ball kommst. Solltest du es sogar spüren, weil du deine Trainingshilfen im Schwung berührst, solltest du deinen Trainer konsultieren.

Ballposition Driver

So sollst du lernen, wo der Ball beim Ansprechen des Drives aufgeteet werden soll, nämlich innerhalb der linken Ferse. Nur so stellst du die optimale Kraftübertragung auf den Ball und im besten Fall auch eine korrekte Schwungbahn sicher. Als Hilfsmittel zum Kontrollieren deiner Ballposition eignet sich der Nooke besser als der Schläger oder die Sticks, da du mithilfe seiner Gelenke mit einem Handgriff ein Kreuz erhältst, das sicherstellt, dass deine Standlinie in Ordnung ist, eine Ziellinie die Ausrichtung korrigiert und - am wichtigsten - der Ball sich immer an derselben, korrekten Stelle befinden, bevor du zuschlägst.

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Putt Channel

Selbstverständlich spielt die korrekte Ausrichtung auch auf dem Grün eine entscheidende Rolle, und um diesen Aspekt deines Puttens zu trainieren, hilft es, das Prinzip des Strike Channel auf das Putting-Grün zu übertragen. Der Nooke oder zwei parallel positionierte Schläger dienen in erster Linie als Ausrichtungshilfe, liefern allerdings auch hervorragendes visuelles Feedback zur geraden Führung des Putters bei kürzeren Putts. Dein Ball sollte direkt nach dem Treffmoment gerade durch den Kanal laufen und deine Ausrichtungshilfen möglichst nicht berühren. Bei Break-Putts kann die Ausrichtung des Kanals auch dabei behilflich sein, den Break richtig einzukalkulieren: Dieser sollte, wenn möglich, erst zum Tragen kommen, wenn der rollende Ball unseren kleinen Aufbau bereits verlassen hat.

Für Fortgeschrittene

Um diese Übung noch ein wenig zu verfeinern, kannst du die beiden hinteren Ende deines Putt Channel aufbocken. Dazu einfach jeweils ein Tee unter die Schlägergriffe oder die gewinkelten Gelenke des Nooke stecken und schon bist du gezwungen, deinen Putter noch gerader zurückzuführen, als es dir lieb sein dürfte. Was sich zu Beginn sicherlich ungewohnt anfühlt, wird mit knackigen Treffern, die garantiert geradeaus rollen, belohnt.

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Wadenbeißer

Niemand mag Putts aus zwei Metern Entfernung. Sie sollten eigentlich fallen und wollen doch viel zu oft einfach nicht hören. Regelmäßiges Üben dieser Wadenbeißer wird das Vertrauen in deine Fähigkeiten aus dieser Distanz definitiv erhöhen und gleichzeitig auch deine Bewegung und das Zielen verbessern. Der Nooke ist exakt zwei Meter lang - clever, was? Also einfach komplett ausklappen und zunächst einen Putt ohne Break auf dem Übungsgrün suchen, an dem du Dutzende Bälle parallel entlang der Trainingshilfe rollen lassen und versenken kannst. Danach kannst du dich an zwei Meter lange Putts mit Break trauen und dafür den Nooke lediglich so ausrichten, dass er genau auf die Stelle neben dem Loch zeigt, auf die du den Ball losrollen lassen möchtest. Die Startbahn ist dabei immer parallel zur Ziellinie.

 
Infobox

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NAME
Christoph Günther (GER)

ALTER
45 Jahre

WOHNORT
Oberammergau

PROFI SEIT
1995

ERFOLGE
2003 German PGA Championship
2009 Kärnten Open (Challenger Tour)
2016 PGA Teachers Championship
9 Siege auf der EPD Tour
www.projectgolfsports.com

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