Aerifizierte und gesandete Grüns sind für jeden Golfer das manifestierte Grauen, doch selbstverständlich ein notwendiges Übel, um den Rest des Jahres eine hohe Qualität der Puttflächen zu garantieren. Schließlich soll diese Maßnahme das Wurzelwachstum nach unten fördern und Wasserdurchlässigkeit der Bodenschicht ermöglichen. Irgendwann reichen aber auch Aerifizieren und Sanden nicht mehr aus und es muss zu härteren Maßnahmen gegriffen werden.
Dabei wird die Grasnarbe bis zu etwa drei Zentimetern Tiefe entfernt, die Sperrschicht durchgefräst, um sie aufzulockern, und gleichzeitig auch auf Schädlinge und das passende Sand-Erde-Mischverhältnis untersucht. Ein Jahr vor diesem Abschälen der Grüns haben die Greenkeeper auf Gut Kaden bereits einen 7.000 Quadratmeter großen Sodengarten angelegt, der nichts anderes ist als ein riesiges Grün, das nun im Rollrasenverfahren von Hand abgeschält und auf den vorbereiteten Grünflächen ausgelegt werden kann.
Diese 7.000 Quadratmeter reichen für neun Löcher, nach drei Jahren Arbeit sind die Grüns auf Gut Kaden also nagelneu und besser als je zuvor. "Mit Grüns ist es wie mit dem Teppich zu Hause. Man kann ihn lange waschen und shampoonieren, aber irgendwann hilft das nichts mehr und er muss raus", schmunzelt Mych. Im Moment sind die Greenkeeper damit beschäftigt, den letzten neun Löcher der Anlage neue Grüns zu verpassen, damit auch dort der Ball zukünftig nicht nur treuer rollt, sondern sich die Grüns in Zukunft auch bereits früher in der Saison in Bestform befinden.