Es gehört in ein Museum!", forderte Harrison Ford in "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" immer wieder. Ob er dies auch sagen würde, wenn er in 1.000 Jahren über die Bilder stolpert, die von den Ehefrauen und Freundinnen der Presidents-Cup-Teilnehmer im kanadischen Montreal gemalt wurden? Im Vorfeld der zweijährigen Veranstaltung, nach der die US-Amerikaner regelmäßig glauben, sie würden Match Play beherrschen, vertrieben sich die Partnerinnen mit einer Kreativstunde die Zeit. Das Resultat war ein Mix aus mit Fingerfarben gemalten Bildern von Sechstklässlern und Fünf-Minuten- Karikaturen, die man an Touristen-Hotspots kaufen kann. Während sich Meredith Scheffler beim Porträt ihres Scotties offenbar von Peppa Wutz inspirieren ließ und Tabitha Furyk ihrem angetrauten US-Kapitän Jim äußerst feminine Züge verlieh, verpasste Mike Weirs frisch Angetraute Michelle Money dem internationalen Kapitän ein gigantisches Doppelkinn.
Auch der Wiedererkennungswert der Porträtierten war recht unterschiedlich. Max Homa und der Australier Min Woo Lee wurden genau getroffen, der kommende Ryder-Cup-Kapitän Keegan Bradley hingegen sollte sich angesichts der geringen Übereinstimmung fragen, ob er mit Ehefrau Jillian genügend Zeit verbringt. Über den Kamin hängen wird sich sein Bild allerhöchstens Russell Henley, dessen Antlitz in seinem Porträt nicht nur genau getroffen ist, sondern sogar einen hohen künstlerischen Wert hat. Kein Wunder, denn Russells Ehefrau Teil Duncan ist eine ausgebildete Malerin. Sie gegen die anderen Ehefrauen in einem Malwettbewerb antreten zu lassen ist ähnlich unfair, als würde man eine US-amerikanische Auswahl gegen ein Team von Golfern aus dem Rest der Welt antreten lassen.
