Inner Circle - Warum DeChambeau Ärger mit der PGA Tour hat

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Warum DeChambeau Ärger mit der PGA Tour hat

06.07.2018 | Von Fritz Lüders, Foto(s): Kai Weise

Golf-Wissenschaftler Bryson DeChambeau wurde bei der Travelers Championship Neunter. Um erfolgreich abzuschneiden, nutzte er einen Zirkel. Das rief die PGA Tour auf den Plan, die sein Hilfsmittel jetzt auf die Schwarze Liste setzte.

Wenn Bryson DeChambeau den Golfplatz betritt, verhält er sich wie ein Physiker, der eine komplexe Studie durchführt. Denn laut dem 24-Jährigen ist Golf einfache Mathematik. Deswegen spielt er auch die gleichlangen Cobra One-Length-Eisen, präsentierte einst einen Putter, der den Schaft in der Mitte des Schlägerkopfes hatte. Solche Innovationen brachten ihm den Spitznamen "Golf-Wissenschaftler" ein.

Der Erfolg gibt ihm dennoch recht: Amerikas Youngster gewann zweimal auf der PGA Tour, wurde Amateur Champion und hatte zahlreiche Top-Ten-Finishes. So auch bei der Travelers Championship, bei der er Neunter wurde. Auf seiner finalen Runde nutzte er einen Mathe-Zirkel, um ihm Birdiebook auszumessen, wie die exakte Fahnenposition ist und wo er seinen Ball positionieren sollte. Dazu DeChambeau, der auch bei der Porsche European Open in Hamburg mitspielt: "Manchmal stimmen die Platzierungen der Löcher nicht exakt mit den Angaben überein, die wir bekommen. Ich will einfach sicher gehen, ob alles stimmt. Das ist alles."

Zuerst gab ihm die PGA Tour sogar die Erlaubnis, das ungewöhnliche Hilfsmittel zu benutzen. Doch nach dem Turnier änderten USGA und PGA Tour ihre Meinung. "Es verletzt die Regel 14-3a", steht in einem Schreiben der Veranstalter an die Spieler. "Ein Zirkel ist ein nicht erlaubtes Hilfsmittel, das den Schlag und das Ergebnis beeinflusst."

Etwas sanftere Töne nutzt John Bodenhamer, Senior-Manager der USGA. Nach einem 45-minütigen Telefonat mit DeChambeau erklärte er: "Bryson ist ein toller Kerl. Insgeheim musste ich ihm auch zu seiner Idee gratulieren und ich denke, dass wir ihn häufiger mit einbeziehen sollten, was gut für die Spieler ist und was nicht. Aber irgendwo muss eine Grenze gezogen werden. Und das haben wir mit Regel 14-3a getan."

Bryson DeChambeau wollte nach Bekanntgabe des Verbots keinen Kommentar abgeben.