Wir alle haben regelmäßig mit dieser Situation zu kämpfen: Unser Ball ist im Grünbunker gelandet und die Fahne steckt auf der anderen Seite des Grüns. Den Ball einfach mit einem Explosionsschlag aus dem Sand zu spielen und direkt an der Fahne landen zu lassen funktioniert daher nicht. Du kannst die Situation allerdings auch zu deinem Vorteil nutzen, schließlich steht eine Menge Grün zur Verfügung. Der Ball muss deswegen zur Fahne rollen und nicht fliegen. Das Geheimnis dieses Schlags ist, dass du keinen offenen Stand wie bei einem kurzen Bunkerschlag einnimmst. Meine Technik sieht so aus, dass ich mich parallel zur Zielrichtung an den Ball stelle und einen ganz normalen vollen Schwung ausführe. Oft kann ich bei Amateuren beobachten, dass sie ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten, den Ball aus dem Bunker zu bekommen, und dabei vergessen, die nötige Power in den Schwung zu legen, um dem Ball die Chance zu geben, bis zur Fahne zu gelangen. Deshalb gilt: keine halben Sachen!
Hast du die korrekte Ansprechposition eingenommen, gilt die Devise "business as usual". Führe einen vollen Rückschwung aus und beschleunige den Schlägerkopf dann durch den Ball hindurch. Wie auch beim kurzen Bunkerschlag sollte dein Wedge etwa drei bis vier Zentimeter hinter dem Ball in den Sand tauchen. Da deine Schlagfläche nicht geöffnet ist wie beim kurzen Bunkerschlag, wird der Ball flacher aus dem Bunker starten und weiter ausrollen. Voilà: Der lange Bunkerschlag hat seinen Schrecken verloren.
Wie auch beim Eisenspiel ist ein stabiles und ausbalanciertes Finish ein Anzeichen für einen technisch sauberen Schwung.
Ist der Ball in einem Bunker gelandet, der oberhalb des Grüns liegt, kann das für manche Spieler Probleme machen, da diese Optik einfach ungewohnt ist. Normalerweise spielen wir die Grünbunkerschläge schließlich über eine hohe Bunkerkante auf ein erhöhtes Grün. Aber auch hier gilt: keine Angst! Denn die Tatsache, dass wir auch hier etwas Platz zwischen Grünanfang und Fahne haben, macht den Schlag deutlich einfacher.
Vor einem solchen Schlag erinnere ich mich selbst immer wieder daran, genügend Sand zwischen Schlagfläche und Ball zu bekommen. Nur so kann man einen solchen Bunkerschlag verlässlich dosieren. Darum gehe ich ein wenig mehr in die Knie und stelle mich mit einem geöffneten Stand an den Ball. Den Ball spreche ich dabei etwas mehr vom linken Fuß an als noch in der Situation zuvor. Im Rückschwung ist es dann entscheidend, auf den korrekten Handgelenkswinkel zu achten. Übertreibe es ruhig ein wenig mit dem Anwinkeln der Handgelenke, denn so hältst du den Schläger auf der korrekten Ebene.
Am höchsten Punkt des Rückschwungs übernehmen dann deine Schultern die Arbeit. Auf dem Weg zum Treffmoment beschleunigen deine Schultern den Schläger und auf keinen Fall deine Handgelenke. Es hilft, den Punkt, an dem du dein Wedge in den Sand eintauchen lassen willst, zu fokussieren und etwas steiler als sonst bei einem Bunkerschlag üblich an den Ball zu kommen. Der Schläger wird sich nun etwas tiefer in den Sand eingraben, den Ball sanft auf einem Sandkissen aus dem Bunker fliegen und, da dieser Schlag weniger Spin annimmt, zur Fahne hin ausrollen lassen.
Maria Verchenova (RUS)
Alter: 31Profi seit: 2006
Wohnort: Moskau
Erfolge:
• Russian Amateur Champion 2004 & 2006
• T10 Wales Ladies Championship 2007
• T5 Tenerife Ladies Open 2008
• T8 Dubai Ladies Pro-Am 2009
