Mittlerweile kann er schon aus weiter Entfernung einschätzen, wie seine ankommenden Passagiere den Golfplatz erlebt haben. Spätestens wenn Daby das Golfbag wieder in Empfang nimmt, merkt er oft, dass es deutlich leichter geworden ist. Zehn Bälle mehr oder weniger in der Tasche machen eben einen Unterschied. Auf 18 Löchern den Spielball nicht einmal zu wechseln grenzt auf dem Platz des Ile aux Cerfs Golf Club nämlich schon fast an ein Wunder. Fairways oftmals so schmal wie der Vorgarten eines Reihenhauses, Mangrovenfelder, aus denen selbst Tarzan nicht mehr herausfinden würde, und Hindernisse in Massen, die selbst "Mario Kart" entspannt aussehen lassen, all das stellt sich den von weither angereisten Golfern hier in den Weg. Sollte es dann völlig gegen jede Wahrscheinlichkeitsrechnung mit ein und demselben Golfball doch bis zur 17. Teebox geklappt haben, ist nun ein ordentlicher Hieb gefragt, denn hier wartet nicht weniger als eine 180 Meter breite Schlucht, die überquert werden möchte, ehe das Fairway beginnt. Die Achterbahnfahrt der Golfemotionen ist danach aber noch längst nicht beendet, denn auch die 18 ist ein echtes Monster - mit zwei Grüns. Hier werden Golfer zum Ende der Runde tatsächlich vor die Entscheidung gestellt, entweder das links an den Indischen Ozean gebaute neue Grün anzuspielen oder auf das von Bernhard Langer erbaute Grün der Spielbahn zu zielen. Dieser Schlag erfordert jedoch echten Heldenmut, die deutsche Golflegende möchte schließlich keine Birdie-Geschenke verteilen und ließ zwischen Fairway und Grün 120 Meter weit Dschungel wuchern. Herzlich willkommen auf Mauritius!

»DIE CHANCE, GOLF AUF EINER ABGESCHIEDENEN INSEL IM PARADIES ZU SPIELEN, IST SCHLIESSLICH VIEL ZU ATEMBERAUBEND, UM SIE SICH VON EIN PAAR VERLORENEN BÄLLEN UND EINEM NICHT GERADE DAS EGO STIMULIERENDEN SCORE VERMIESEN ZU LASSEN.«
Ins Le Touessrok Resort im Osten von Mauritius zog es bisher aber nicht nur deutsche Rap-Ikonen, sondern auch internationale Superstars wie Gianluigi Buffon, Penélope Cruz oder Whitney Houston. Das ist kaum verwunderlich, immerhin stehen den Bewohnern der Beach-Villen Privatstrände, eigenes Security-Personal und durchgängiger Room-Service zur Verfügung. Beim ungestörten Schwimmen in einer der zahlreichen Lagunen des Resorts sollte man dennoch aufpassen: So schön die Strände auch sind, Fische und Seesterne sind nicht die einzigen Bewohner in Ufernähe und ganz egal ob Superstar oder Pauschaltourist, eine Seeigel-Begegnung samt Körperkontakt ohne Badeschuhe endet selten schmerzfrei. Allzu Ängstliche können sich darum auch in einem der zwei riesengroßen Pools abkühlen.

Über 40 Jahre hinweg hat sich das Fischerhotel mit wenigen Vollzeitkräften zu einem luxuriösen Five-Star- Resort mit knapp 700 Angestellten entwickelt. Neben der beinahe schon kitschig schönen Natur, den luxuriösen Zimmern und dem genialen Golfplatz sind es allerdings die Mitarbeiter, die dieses Resort zu etwas Besonderem machen. Deren unaufdringlich gute Laune ist nämlich vom ersten Moment an ansteckend und länger als einen halben Tag braucht hier nicht mal ein gestresster Versicherungsverkäufer, um in den Urlaubsmodus zu schalten. Und dann gibt es noch den Gewürzgarten und eine wunderschöne Natur innerhalb des Resorts, für die Mauritius natürlich auch im Allgemeinen bekannt ist. Die Schildkröten lassen sich streicheln, exotische Früchte können selbst gepflückt werden und die seltensten Vogelarten der Welt zwitschern angenehme Lieder. Und sollte wider Erwarten doch mal Langeweile aufkommen, so liegt genug Baumwolle im Garten, um sich selbst ein Outfit für den Rückflug zu stricken.


WOHNEN
SHANGRI-LA
Dass der Begriff "Shangri-La" ein Synonym für "Paradies" ist und der Name des Resorts nicht zu viel verspricht, kann schon nach kurzer Anwesenheit bestätigt werden. Gäste werden nicht nur beim Betreten der luxuriösen Zimmer mit außerordentlichem Komfort und Meerblick überrascht, sondern können in diversen Themenrestaurants auch allerlei Kulinarisches genießen. Sollte beim Relaxen am Strand oder im Spa-Bereich der letzte Funken Ruhe fehlen, kann man sich auch auf die private Insel Ilot Mangénie schiffen lassen. Und wenn Golf als sportliche Aktivität nicht ausreicht, stehen zudem Tennisplätze, Fahrrad- und zahlreiche Wasseraktivitäten zur Verfügung.www.shangri-la.com
Golfplätze in der Region

ILE AUX CERFS GOLF CLUB
18 Löcher, Par 72, 6.476 MeterAdresse
Ile aux Cerfs
Trou d'Eau Douce, Mauritius
Tel. +230 402.7720
www.ileauxcerfsgolfclub.com
Greenfee
90 Euro, für Resort-Gäste frei
Bernhard Langer musste sicherlich nicht lange überlegen, sich der Herausforderung zu stellen, einen Golfplatz auf der Ile aux Cerfs mit ständigem Blick auf den Indischen Ozean zu designen. Dass ihm die Umsetzung gelungen ist, wird auf allen 18 Löchern deutlich: Zwischen Mangrovenfeldern, Palmen und Mangobäumen liegt ein Championship-Golfplatz, der an Herausforderungen und grandiosem Pflegezustand kaum zu überbieten ist. Selbst Langer-Konkurrent Colin Montgomerie ist sich sicher, dass der Boots-Trip zum Golfplatzanleger auf jeden Fall lohnt.
Killerloch
Auf diesem Golfplatz ist kein Loch einfach, doch die 18 hat es ganz besonders in sich. Wer die Überquerung der Mangrovenschlucht überstanden hat, kann zwischen zwei Grüns wählen. Das ursprüngliche Langer-Grün vor dem Clubhaus ist ein echter Scorekiller, das neue Grün am Ozean deutlich einfacher zu treffen.
www.ileauxcerfsgolfclub.com