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Buyer's Guide 2024

Putter

Von Dan Owen, Fotos: Getty Images, PR

Von japanischer Handarbeit bis zur von Künstlicher Intelligenz entworfenen Schlagfläche, vom althergebrachten Gussverfahren bis zum 3-d-Druck und vom kostenbewussten Budget-Schläger bis zu sündhaft teuren Einzelstücken für Sammler: In keiner Schlägergattung ist die Auswahl derart weitgefächert wie bei den Puttern. Gerade deshalb macht der Putter-Kauf auch am meisten Spass.

ODYSSEY


Odyssey ist der zehn Tonnen schwere Gorilla der Putter-Welt. Die Amerikaner unter dem Dach des Callaway-Konzerns dominieren den weltweiten Putter-Markt unangefochten und sind auch auf den Profi-Touren in aller Welt nicht nur die meist gespielte Putter-Marke, sondern räumten 2023 auf der PGA Tour auch mit Abstand die meisten Siege ab. Mit der Vorstellung des neuen Ai-One-Putters gegen Ende letzten Jahres präsentierten sie ein Modell mit einer einzigartigen, mithilfe von künstlicher Intelligenz entworfenen Schlagfläche, die dafür sorgt, dass jeder Putt gleichmäßiger über die gleiche Distanz rollt. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich um die bedeutendste Neuentwicklung seit der Veröffentlichung des ersten White-Hot-Putters mit dem mittlerweile legendären weißen Insert handelt. Erhältlich als Standard-Ai-One-Modell mit einem KI-generierten Schlagflächen-Insert aus Aluminium und White-Hot-Urethan an der Oberfläche oder als Premium-Ai-One-Milled-Version mit einer zu 100 Prozent aus Titan gefrästen Schlagfläche wächst die gesamte Ai-One-Familie zu Beginn der Saison 2024 gewaltig. Zu den neuen Modellen und Kopfformen zählen unter anderem die klassischen Varianten 2-Ball, #7, Double Wide und Rossie sowie Jailbird Mini, die in den letzten Jahren immer beliebter wurde.

Neben diesen Hauptmodellen stehen 2024 auch die neuen, schweren Ai-One-Cruiser-Putter in den Shops. Diese massiven neuen Putter, darunter ein #7, der Double Wide und der Jailbird, verfügen über 380 Gramm schwere Köpfe, 38 Zoll lange Schäfte, 17 Zoll lange Griffe sowie einen schwereren SL140-Stahlschaft. Das ebenso gewichtige wie ausbalancierte Design soll helfen, die Putt-Bewegung runder und ausgeglichener zu machen, und unterstützt vor allem Spieler, die auf dem Grün mit kurzen Putts konfrontiert regelmäßig in Panik geraten. Wird der Griff etwas weiter unten gegriffen, sorgt das zusätzliche Gewicht oberhalb der Hände für eine ausgeglichenere Pendelbewegung. An der Sache scheint etwas dran zu sein, immerhin gewann Wyndham Clark das AT&T National Pro Am in Pebble Beach in diesem Februar mit einem Ai-One-Jailbird-Putter.

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DIE NEUEN VINTAGEPUTTER RICHTEN SICH AN SPIELER, DIE AUF DER SUCHE NACH PRÄZISIONSFERTIGUNG UND FORTSCHRITTLICHEN TECHNOLOGIEN MIT TRADITIONELLEREM LOOK UND WEICHEM FEEDBACK SIND.
Jose Miraflor, Cobra Golf
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Noch Fragen?

Bild links: Das Jailbird-Design gewann 2023 vier PGA-Tour-Titel innerhalb von zwei Monaten und ist nun als Cruiser-Version erhältlich.

Zweifach gefräst

Bild rechts: Die Schlagflächen der Scotty- Cameron-Phantom-Putter sind echte Kunstwerke und bieten ein unübertroffen smoothes Feedback.


SCOTTY CAMERON


Wenn Odyssey der alles dominierende Silberrücken des Putter-Markts ist, so ist Scotty Cameron die Nummer zwei im Gehege. Nicht ganz so mächtig, aber trotzdem mit einer loyalen und treuen Stammkundschaft gesegnet, die gefräste Putter-Köpfe bevorzugt - auf der Tour wie auch unter Amateuren. Die Zeiten, in denen bei Scotty Cameron der Fokus ausschließlich auf klassischen Blades lag, sind längst vorbei, denn in zwischen zählen die Phantom-Mallets zu den meistgespielten Puttern des Kaliforniers auf der Tour.

Während Scotty Cameron natürlich der Captain auf der Brücke ist, hatte die Marke im Jahr 2022 eine bedeutende neue Personalie zu verkünden und Austie Rollinson als Senior Director der Entwicklungsabteilung eingestellt. Rollinson war seit 2005 der Kopf hinter vielen Erfolgsmodellen von Odyssey, darunter der #7, der Jailbird und der extrem populäre 2-Ball. Mit anderen Worten: Dieser Mann ist Mr. Mallet und das zeigt sich auch in den neuen Phantom-Designs.

Die Phantom-Putter verfügen 2024 über gefräste Schlagflächen und Schlägerköpfe aus 303-Edelstahl sowie leichte Sohlenplatten aus 6061-Flugzeugaluminium. Für mehr Stabilität wurden die Köpfe steifer gestaltet. Scotty Camerons tourerprobte, doppelt gefräste Schlagflächen kommen nun auch in den Phantom-Puttern zum Einsatz und kombinieren den Klangvoll gefräster Schlagflächen mit dem Feedback und der konstanten Performance eines Putters mit Insert.

Bei der Entwicklung dieser neuen Scotty-Cameron-Putter stand aber die Ausrichtung auf dem Grün ganz klar im Mittelpunkt. Den Grundgedanken dahinter erklärt der Putter-Baumeister am besten selbst: "Max Homa, Justin Thomas und viele Tourspieler auf der ganzen Welt waren und sind mit Phantom-Puttern erfolgreich. Wir sind mit ihnen in engem Austausch und nehmen ihre Anregungen auf. In letzter Zeit hat das Thema Ausrichtung das Feedback der Spieler stärker bestimmt. Wir haben es aufgegriffen und die neuen Phantoms so gestaltet, dass sie den Spielern intuitive Ausrichtungsfunktionen bieten: Über Sichtpunkte und Linien beim Ansprechen sowie die Gesamtform der Modelle wurde jeder Aspekt im Putter-Design berücksichtigt. Alle Winkel sind aufeinander abgestimmt, um die Aufsicht so erlebbar zu machen, dass der Spieler bei jedem Putt einen klaren und sicheren Blick hat."

Der Phantom 5 ist deshalb eine etwas kompaktere Version einer altbekannten Schlägerkopfform mit einer verfeinerten Linienführung an den Gewichtsflügeln, um die Ausrichtung zu erleichtern.

Der 7 ist unser Favorit in der neuen Produktreihe. Mit seinen längeren Flügeln und der geupdateten Form vermittelt dieser Putter den Eindruck, als ließe sich das Loch damit gar nicht verfehlen. Durch die verbesserte Linienführung wird wirklich alles auf die Mitte der Schlagfläche des Putters fokussiert. Rollinson meint dazu: "Der Phantom 7 wird vor allem Spieler ansprechen, die darüber nachdenken, von einem Blade- zu einem Mallet-Putter zu wechseln."

Beim Phantom 9 dagegen handelt es sich um ein völlig neues Design, dessen doppellinige Ausrichtungshilfe es enorm einfach macht, die Schlagfläche des Putters genau in Richtung Ziel zu platzieren.

Die Nummer 11 ist eine weitere komplette Neugestaltung. Ein moderner High-MOI-Mallet-Putter mit einzigartigen pfeilförmigen Ausrichtungslinien, die von keinem Golfer fehlinterpretiert werden können. Sicher nicht jedermanns Sache wird dieser neue Entwurf aber garantiert jede Menge Fans finden, denen dank des riesigen Pfeils auf dem Schlägerkopf beim Putten ein Licht aufgehen wird.

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Für jeden was dabei

Mit den geschmiedeten Modellen der BB-Serie lässt Bettinardi bei Amateuren wie Major-Siegern keine Wünsche unerfüllt.


BETTINARDI


Unter den Fans und Sammlern gefräster Putter ist Scotty Cameron sicherlich die beliebteste Marke, viele Insider würden sich aber darauf festlegen, dass Bettinardi die besten Milled-Putter baut. Die neue BB-Reihe der Putter-Schmiede aus Chicago besteht aus sieben verschiedenen Kopfformen, von denen jeder Putter aus einem soliden Block 303-Edelstahl gefräst wird. Diese Präzisionswerkzeuge verfügen zusätzlich über eine Black-Pearl-PVD-Beschichtung, die umwerfend gut aussieht und gleichzeitig auch langlebig ist. Die Flymill-Schlagflächen-Technologie sorgt für einen gleichmäßigen Roll auf dem Grün sowie einen unverwechselbaren Klang, der sowohl den Händen als auch den Ohren die beste Kombination aus Feedback und Konstanz bietet.

Noch interessanter als diese Schönheiten ist jedoch die neue Inovai-Linie, die in Sachen aggressives Industriedesign mit nichts, was derzeit auf dem Putter-Markt verfügbar ist, zu vergleichen ist. Die Putter setzen alle auf ein zweiteiliges modulares Design mit einer gefrästen Edelstahl-Roll-Control-Schlagfläche und einem Aluminiumkörper dahinter. Die Vorderseite weist ein Midnight-Armor-Finish auf, während die Rückseite in Titangrau gehalten ist, um einen leichten Kontrast zu bieten.

"Bei unserer Inovai-Serie ging es schon immer darum, die Grenzen von Innovation und Handwerks kunst gleichzeitig zu verschieben", erklärt Sam Bettinardi, Präsident von Bettinardi Golf, diese Raumschiffe. "Die neuen Putter erreichen genau das mit einer Gewichtung, die ein höheres Trägheitsmoment, eine größere Konstanz durch Schwerpunktverlagerungen und das gleiche phänomenale Spielgefühl fördert." Kein Wunder, dass Bettinardi Putter auf der PGA Tour, auf der LPGA und in einigen Bags der LIV-Spieler zum Einsatz kommen. Prominentester Spieler im Team Bettinardi dürfte Matt Fitzpatrick sein, der mit einem Custom-Modell der BB-Serie vergangene Saison der elftbeste Putter der PGA Tour war.

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CLEVELAND


Scotty-Cameron- und Bettinardi-Putter sind alles andere als preiswert. Doch auch abseits dieser Edelmarken ist es nicht einfach, einen guten Putter zu finden, der nicht gleich die Kreditkarte sprengt. Erfreuliche Ausnahme: der Cleveland HB Soft 2, dessen hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aller Ehren wert ist. Mit gegossenen Schlägerköpfen und der optisch und funktional hervorragenden Speed-Optimized-Face-Technologie haben die Putter ein einzigartiges Fräsmuster auf der Schlagfläche. Das sorgt dafür, dass der Ball, egal wo er auf dieser getroffen wird, eine gleichbleibende Distanz zurück legt. Jedes Modell hat ein anderes Schlagflächenmuster, um der jeweiligen Schlägerkopfform gerecht zu werden. Das Highlight der neuen Cleveland-Putter-Familie ist der Retrieve, der ein wenig an einen Ping Fetch erinnert. Im Moment einen besseren Putter für 159 Euro UVP im Pro-Shop zu finden dürfte kaum möglich sein.

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