L.A.B.
Der Putter-Markt ist gerade schwer in Bewegung. Mit ihren Lie-Angle-Balance-Puttern haben LAB Golf den Status quo wirklich verändert. "Zero Torque", "Torqueless" oder "Square 2 Square" bezeichnen allesamt Putter, die im Rückschwung gerade nach hinten bewegt werden, sodass die Schlagfläche während des gesamten Schlags auf der Ziellinie bleibt.
In der Regel sind diese Putter mit einem Center-Schaft hinter der Schlagfläche ausgestattet, denn damit das Konzept funktioniert, muss der Schwerpunkt mittig unter dem Schaft liegen. Aufgrund des Erfolgs von LAB (der Firmenname steht für Lie Angle Balance) bauen viele Hersteller mittlerweile eine eigene Version mit ähnlicher Technologie. Herkömmliche Putter haben natürlich weiterhin ihren Platz und die große Mehrheit der Putter sind immer noch traditionell gewichtete Blades und Mallets, aber die neue Generation ist definitiv auf dem Vormarsch und wir haben auf der Tour bereits Modelle von Ping und TaylorMade mit ähnlichen Eigenschaften gesehen.
Trotz ihres Erfolgs haben LAB-Putter ein Imageproblem. Um es ganz offen und ehrlich zu sagen: Ihre Putter sehen nicht gerade aus, als würde Heidi Klum ein Foto für sie haben - besonders im Vergleich zu traditionellen Modellen. Aber der neue OZ. 1 ist ein großer Schritt nach vorne, verbindet er doch eine traditionellere Mallet-Form mit modernen Styling-Elementen. Die Produktreihe umfasst gleich zwei Modelle: den OZ. 1i, den ersten Insert-Putter von LAB Golf, und den OZ. 1, ein einteiliges Aluminiumdesign.
Der OZ. 1 wurde in Zusammenarbeit mit Adam Scott entwickelt, denn der 32-fache Tour-Sieger weiß ganz genau, was für einen Putter er braucht. Er arbeitete während des gesamten Jahres 2023 eng mit LAB Golf zusammen und gestaltete den klaren, modernen Look des Halbmonddesigns, das zugleich die Balance und die Stabilität liefert, die er erwartet. Das Ergebnis ist ein Putter, der Ästhetik und Leistung miteinander verbindet.
Der OZ. 1i verfügt über einen Aluminiumkörper mit einem Fly-Milled-Edelstahleinsatz für ein festeres Gefühl und höhere Ballgeschwindigkeiten. Der Standard-OZ.-1 hingegen baut auf einen einteiligen Aluminiumkörper, der ein weicheres Gefühl vermittelt - ähnlich wie der DF3 von LAB Golf. Individualisierung ist ein wichtiger Schwerpunkt. Die OZ.-1-Linie bietet neben der standardmäßigen Zwei-Grad-Neigung auch eine vertikale Null-Grad-Neigung des Schafts. Der Punkt, in dem LAB alles andere auf dem Markt übertrifft, sind die Anpassungsmöglichkeiten: Golfer können Kopfgewicht, Lie-Winkel, Schaft, Griff, Ausrichtungsmarkierungen und vieles mehr anpassen.


»WENN KARSTEN SOLHEIM NICHT DEN ANSER ERFUNDEN HÄTTE, HÄTTEN WIR NICHT DIE PUTTER, DIE WIR HEUTE BENUTZEN.«
ODYSSEY
Da Zero Torque 2025 einen der größten Trends bei Puttern bildet, überrascht es nicht, dass Marktführer Odyssey seine eigene Version gebaut hat. Der Vorteil von Odyssey besteht darin, dass sie drei der beliebtes- ten Putter-Kopfformen des Golfsports an die neue Designphilosophie anpassen können: Sowohl Jailbird als auch #7 und Double Wide sind in dieser neuen Variante erhältlich.
Durch das Design mit Mittelschaft sind diese Putter statisch ausbalanciert und bleiben während des gesamten Schlags auf der Ziellinie. Dies eignet sich für Golfer, die die Schlagflächenrotation minimieren und den Putter auf einer gleichmäßigen Bahn halten möchten. Anders als herkömmliche Toe-Hang-Putter, die etwas mehr Gewicht in der Spitze haben, passen sich die Ai-One-Square-2-Square-Modelle auf natürliche Weise an die Schwerpunktebene an, um die Schlagfläche von Anfang bis Ende auf der Puttlinie zu halten.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der bereits vorgegebene Vorwärtsdruck. Mit ihrer Vorwärtsneigung des Schafts von 3,3° geben diese Putter den Händen ihre Haltung vor, wodurch das Risiko einer offenen Schlagfläche im Treffmoment verringert wird - ein häufiges Problem bei einem manuell angewendeten Vorwärtsdruck. Das Ai-One-Insert verbessert die Leistung noch weiter, indem es einen konturierten Aluminium-Backer verwendet, der mit einer White-Hot-Urethane-Schlagfläche für ein weiches, reaktionsfreudiges Gefühl und gleichbleibende Geschwindigkeit zusammengeformt wurde.
Odyssey hat darüber hinaus mit dem leichten SL- 90-Schaft die Stabilität optimiert und je nach Griff zwei bis 30 Gramm Ausgleichsgewicht hinzugefügt, um einen gleichmäßigeren, sanften Schwung zu unterstützen. Wir haben auf der Tour bereits einige weitere Modelle von Odyssey gesehen, die bereit sind, den direkten Kampf mit LAB aufzunehmen, sobald sie auch für die breite Öffentlichkeit verfügbar sind.
BETTINARDI
Die dritte große Marke, die in diesem Jahr in den Markt der Zero-Torque-Putter eingreift, ist Bettinardi. Ihre Antidote-Serie mit Simply-Balanced-Technologie bietet die ersten "Zero Torque"-Putter der Marke. Diese Putter kombinieren eine moderne, drehmomentfreie Leistung mit Bettinardis charakteristischer Anmutung. So wie Odyssey mit seinem speziellen Insert ein Alleinstellungsmerkmal hat, ist es bei Bettinardi die Präzisionsfräsung. Die Antidote-Serie der Edelmarke aus Illinois kommt im auffälligen Diamond-Blast-/Saphirblau-Finish daher und verfügt über Bettinardis preisgekrönte FIT-Face-Technologie für ein weiches, dennoch reaktionsschnelles Spielgefühl.
Der SB1 ist ein eher traditionelles Blade. Der SB2 besitzt einen aus mehreren Teilen gefertigten Kopf mit einer Schlagfläche aus rostfreiem Stahl, die mit einem Aluminiumkörper verbunden ist. Natürlich gibt Bettinardi aber seine traditionellen Putter nicht auf. Die 2025-Queen-B-Serie zeichnet sich durch ein luxuriöses Royal-Rose-PVD-Finish aus, das auf den Grüns besonders gut zur Geltung kommt. Unter Beibehaltung der beliebten Mini-Honeycomb-Schlagflächenfräsung und mit einem 362 Gramm schweren Kopf bieten die Putter dieser Serie ein weiches, kontrolliertes Gefühl. Die neu gestaltete Gewichtsverteilung richtet den Schwerpunkt stärker auf die natürliche Putt-Bewegung aus und sorgt so für mehr Präzision. Ursprünglich für Frauen designt haben sich die Queen-B-Putter zu einer ausgesprochen populären Serie von Bettinardi entwickelt.


SCOTTY CAMERON
Wenn es um gefräste Putter geht, ist Scotty Cameron zweifelsohne die Nummer eins auf der Tour. Für 2025 haben sie eine ihrer beliebtesten Reihen überhaupt zurückgebracht: die Studio-Style-Serie. Seit ihrem Debüt vor 20 Jahren haben sich die Putter mit GSS-Einsätzen stark weiterentwickelt. Die 2025er-Linie verfügt über weichere Studio-Carbon-Steel-Einsätze mit Kettenglied-Schlagflächenfräsung - eine Technologie, die durch umfangreiche Spielerund Tour-Tests verfeinert wurde.
Um die Haltbarkeit zu erhöhen, hat Scotty Cameron eine Chemisch-Nickel-Beschichtung eingeführt, die verhindern soll, dass die traditionell mit Carbon-Stahl verbundene Korrosion einsetzt, während die bekannte Weichheit des Materials beibehalten wird. Jeder Putter wird in den USA präzisionsgefräst, wobei das SCS-Insert mithilfe einer von der Luft- und Raumfahrt inspirierten Vibrationsdämpfungstechnologie in den Kopf integriert wird. Eine zweite Dämpfungsmasse umschließt das Insert und sorgt für ein außergewöhnlich solides Schlaggefühl.
Die im Kettenglied-Muster gefräste Schlagfläche ist wohl die Innovation, die als Erstes ins Auge sticht. Monatelange Tests im Scotty Cameron Putter Studio sowie auf der Tour führten zu diesem neuen Fräsmuster, das ein weicheres Gefühl, ein konstanteres Rollverhalten und eine kontrollierte Geschwindigkeit bietet. Die meisten Spieler werden hiermit feststellen, dass kurze und mittlere Putts verlässlicher fallen, was es einfacher macht, Putts mit mehr Selbstbewusstsein zu schlagen.
Neu für das Jahr 2025 sind die Fastback- sowie Squareback-Mid-Mallets. Beide verfügen über ein überarbeitetes, perimetergewichtetes Design aus 303-Edelstahl und 6061-Flugzeugaluminium für höhere Stabilität. Das SCS-Insert und ein kontrastreiches Multimaterial-Ausrichtungssystem helfen den Spielern, die Putter-Fläche im Treffmoment konstanter auszurichten.


TOULON
Auch wenn Bettinardi und Scotty Cameron die führenden Hersteller gefräster Putter sind, könnten einige unserer persönlichen Lieblingsmodelle in diesem Jahr von Toulon Golf kommen. Das von der Branchenlegende Sean Toulon gegründete Unternehmen wurde aus der Callaway-Familie herausgelöst und konzentriert sich auf die Fertigung einiger der besten gefrästen Putter, die je hergestellt wurden.
Die 2025er-Putter-Kollektion steht ganz im Zeichen eines Wortes: soft. Soft im Aussehen, soft im Klang und soft im Gefühl. Jedes Toulon-Modell wurde mit dieser Philosophie im Hinterkopf neu konzipiert und verbindet markante Ästhetik mit erstklassiger Leistung. Jeder Radius, jede Kante und jede Top-Line wurden neu gestaltet, um Leistung wie Optik zu verbessern. Das neue Anthrazit-Finish hebt die weichen Profile hervor und minimiert gleichzeitig die Reflexion auf den Mallet-Köpfen.
Toulon hat das Kontaktgefühl noch weicher designt, indem jedes Detail, das zur Vibration beiträgt, überarbeitet wurde. Die Umstellung auf 304er-Edelstahl verbessert die Fertigungspräzision und sorgt für einen reaktionsfreudigeren, aber weicheren Schlag. Die Dicke der Schlagfläche variiert je nach Modell und wurde zur Optimierung des Schlaggefühls feinabgestimmt. Das Deep Tuna Face Mill ist etwas tiefer als zuvor und wird jetzt mit einem darüber gefrästen Small-Tuna-Muster kombiniert, um das Feedback zu verfeinern. So stellt sich häufiger das Gefühl eines perfekt getroffenen Putts ein. Das neue Schlagflächenprofil funktioniert wie ein Reifenprofil, wobei statt Wasser Vibrationen abgeleitet werden. So bleiben die Frequenzen, die das Ohr des Golfers erreichen, unter Kontrolle. Das Ergebnis? Ein leiseres Kontaktgeräusch und ein weicheres Schlaggefühl.