TITLEIST
Für Titleist steht dabei wie immer Evolution statt Revolution im Vordergrund. Die 2025er-Versionen der Vorzeigemodelle Pro V1 und Pro V1x unterscheiden sich äußerlich nur dadurch von den Vorgängern, dass der Seitenstempel statt Konturen schwarz ausgefüllte Pfeile hat - es sei denn, man greift zur neuen Enhanced-Alignment-Version, die darunter und darüber jeweils eine dünne Linie zur besseren Ausrichtung besitzt. Innerlich hat sich aber sowohl beim dreischichtigen Pro V1 als auch beim vierschichtigen Pro V1x einiges verändert. So wurde das Material des Kerns angepasst, um die goldene Spin-Formel noch einmal zu verbessern: weniger Spin bei Drives, um Längengewinne zu erzielen, und mehr Spin bei kürzeren Schlägen für präziseres Spiel. Welcher der beiden Bälle besser ist, entscheidet wie so oft der persönliche Geschmack, aber die meisten Spieler dürften vom etwas härteren Pro V1x profitieren, der bei Schlägen mit dem Driver einen höheren Ballflug ermöglicht. Für alle, die es noch härter mögen, gibt es weiterhin den Pro V1x alias Pro V1x Left Dash, der noch mehr Länge und weniger Spin bei langen Schlägen verspricht. Das ist bei den Traditionalisten von Titleist jedoch schon fast das Exzentrischste, wenn man davon absieht, dass die Standard-Version der Bälle auch in Gelb erhältlich ist.

»DIE GROSSEN HERSTELLER WERDEN NICHT MÜDE, JAHR FÜR JAHR NEUE, VERBESSERTE BÄLLE AUF DEN MARKT ZU BRINGEN, DIE FÜR DAS KLEINE BISSCHEN LÄNGE UND FEHLERTOLERANZ SORGEN SOLLEN, DAS AM ENDE DEN UNTERSCHIED ZWISCHEN BOGEY UND PAR AUSMACHT.«
WILSON
Dagegen ist man bei Wilson deutlich farbenfroher aufgestellt. Das Triad-Modell gibt es zwar ebenfalls nur in Weiß und Gelb, aber die 2025er-Variante des Duo Soft ist in Gelb, Grün, Orange, Rot, Pink und als TRK 360 mit zweifarbiger Ausrichtungslinie verfügbar. Die von Wilson als "weichster Golfball der Welt" angepriesene zweischichtige Kugel ist ganz auf maximalen Längengewinn vom Tee ausgerichtet und in Wilsons Golfball-Portfolio auch für Frauen die erste Wahl. Das Geheimnis steckt hier natürlich ebenfalls im Kern, der den Kunstnamen VelocitiCOR trägt, was allerdings eher Assoziationen an die kaltblütigen Raptoren aus der "Jurassic Park"-Reihe als an Birdies weckt.
Auch der zweite mit Superlativen beworbene Ball von Wilson hat 2025 eine Frischzellenkur bekommen. Der Triad soll "der ausbalancierteste Golfball der Welt" sein und wird mit einem Video beworben, auf dem drei Golfbälle übereinander durch die Gegend rollen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Die technische Begründung dafür liegt darin, dass überall im Ball die gleiche Dichte herrscht, wodurch ein perfekter Schwerpunkt erreicht wird. Das Ergebnis soll ein gleichmäßiges, pures Rollverhalten sein. Aber auch abseits des Grüns hat das dreiteilige Modell einiges zu bieten. Mit einer beeindruckenden Länge vom Tee und erstaunlich geringer Streuung bei Eisenschlägen - vorausgesetzt man socketiert nicht oder leistet sich andere grobe Aussetzer - gehört der Triad zu den echten Geheimtipps auf dem Golfballmarkt. Der Sound und das Treffgefühl reichen vielleicht nicht an die Tour-Modelle heran; wer jedoch die Leistung eines Premium-Balls ohne die damit verbundenen Kosten haben will, ist hier an der richtigen Adresse.

CALLAWAY
Auch Callaway hat mit dem ERC Soft, benannt nach Firmengründer Ely Reeves Callaway, und dem Supersoft zwei Bälle im Programm, die in diesem umkämpften Marktfeld mitmischen. Während der sehr weiche, zweischichtige Supersoft vor allen Dingen für Spieler mit niedrigeren Schwunggeschwindigkeiten geeignet ist, wendet sich der dreiteilige ERC Soft an die breite Masse der Golfer. Er überzeugt dabei mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis und ist als ERC Soft REVA auch in einer Damenvariante verfügbar, die sich im Grunde nur dadurch unterscheidet, dass sie alternativ statt in Gelb in Pink verfügbar ist. Rein von der Performance sind die Bälle kaum vom deutlich teureren Chrome Soft zu unterscheiden, der in diesem Jahr ein neues Familienmitglied in seiner Mitte begrüßt: den Chrome Soft Triple Diamond.
