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PING BunkR

Buyer's Guide 2025

Wedges

Von Jan Langenbein, Fotos: PR

Von grosser Kunst bis zum wahrscheinlich extremsten Schläger der jüngeren Golfgeschichte ist in dieser Saison jede Menge los in Sachen Wedges. Während sich der Branchenprimus Bob Vokey eine kleine Pause gönnt, trumpfen Callaway, Mizuno und Cleveland mit bemerkenswerten Neuigkeiten auf, um dein kurzes Spiel noch schärfer zu machen.

CALLAWAY


Alle Jubeljahre kommt ein Produkt auf den Golfmarkt, bei dem man schon an der Namensgebung merkt, dass sich seine Schöpfer dieses Mal sehr sicher sind, etwas wirklich Bedeutendes, etwas Großes geschaffen zu haben. Die neuen Opus-Wedges aus dem Hause Callaway sind dafür das jüngste Beispiel. Schließlich wissen nicht nur die Lateiner unter uns, dass es sich bei einem Opus um nicht weniger als ein Kunstwerk eines ernst zu nehmenden Kreativen handelt.

Doch wir wissen auch, dass Namen oft nur Schall und Rauch sind. Was sind die sicht- und spürbaren Attribute, die die Opus-Wedges zu einem Kunstwerk machen sollen? Unter den Callaway-Tour-Profis ist man sich sicher, dass diese Schläger bereits beim Auspacken überzeugen: "Wow, das sind wirklich elegante Wedges!", staunte Erik van Rooyen bei der ersten Begegnung mit Opus. Und auch Tourkollege Alex Norén war sofort begeistert: "Diese Wedges sehen einfach großartig aus!"

Unter der Haube sorgt die neue Spin-Gen-Face-Technologie für maximale Kontrolle im kurzen Spiel. Kern dieser Technologie ist die neue und engere Anordnung der Grooves, die mehr Rillen auf der Schlagfläche ermöglicht. Dazu kommt das versetzte Groove-in-Groove-Design, das zusätzlichen Spin erzeugt, sobald die Schlagfläche geöffnet wird, um möglichst viel Höhe auf den Ball zu bekommen. Flop-Shots über Grünbunker verlieren damit also zumindest ein wenig von ihrem Schrecken. On top kommt noch eine neue, aggressive Oberflächenbehandlung der Schlagfläche, die ebenfalls mehr Spin erzeugen kann, sogar bei halben Schwüngen. Diese drei Neuentwicklungen wirken im Paket zusammen, um selbst Amateurspielern und Wochenendzockern Spin auf Tour-Niveau zu liefern.

Wie es sich für Präzisionswerkzeuge gehört, kann beim Kauf von Opus-Wedges zwischen unterschiedlichen Sohlenschliffen gewählt werden. Immerhin ist die Form der Sohle ein entscheidender Faktor, um das perfekte Wedge für den eigenen Schwungstil und die vorwiegende Beschaffenheit des Heimatplatzes zu finden. Am populärsten ist mit Sicherheit der Standard-Allrounder S-Grind. Spieler auf der Suche nach maximaler Fehlertoleranz werden vermehrt zum W-Grind greifen, während der C-Grind sich besonders für kreative Schläge rund ums Grün eignet. Der T-Grind hingegen ist besonders auf der Tour unter Profis beliebt. Neben vier Sohlen-Grinds gibt es auch zwei verschiedene Oberflächen-Finishes sowie Loftwerte von 48° bis 60° in den Shops. Und die Performance? Xander Schauffele gewann mit den Opus-Wedges die PGA Championship 2024. Case closed!

Golfern auf der Suche nach mehr Kontrolle im kurzen Spiel stehen allerdings auch die neuen Opus-Platinum-Wedges zur Verfügung. Diese im Metal-Injection-Molding (MIM)-Verfahren hergestellten Schlägerköpfe verfügen über 18 Gramm zusätzliches Gewicht in Form von Wolfram in der Top-Line. Dieser Trick hebt den Schwerpunkt der Wedges an, um für einen flacheren Ballstart zu sorgen.

Buyer's Guide 2025: CALLAWAY Opus
CALLAWAY Opus

CLEVLAND


Um hochtrabende Namen hat man sich bei Cleveland noch nie geschert. Buchstaben und Nummern sind hier genug, um Wedges zu taufen, die Jahr für Jahr zu den besten und populärsten auf dem Markt zählen. Die nagelneuen RTZ-Modelle machen da keinen Unterschied. Hergestellt aus einer neuen Stahllegierung, die es den Entwicklern nicht nur erlaubt, sechs Gramm Gewicht im Schlägerkopf zu sparen, sondern die dank einer besonders feingliedrigen Struktur auch ein extrem softes Feedback liefert, fällt das Raw-Finish unter den RTZ Wedges sofort auf. Normalerweise setzen Wedges mit unbehandeltem Finish schnell Flugrost an. Dieser hilft zunächst, mehr Spin aufzubauen, sorgt allerdings im fortgeschrittenen Alter der Wedges dafür, dass die Spin- und Ballflug-Performance spürbar inkonstanter ausfällt. Clevelands neuer Stahl korrodiert jedoch nicht, wodurch die RTZ-Modelle die ersten Raw-Wedges auf dem Markt sind, die keinen Rost ansetzen. Weder der Look noch die Leistung der Grooves ist somit Schwankungen ausgesetzt.

Neben dem Raw-Finish sind die Wedges in den Farben Black Satin und Tour Satin erhältlich. Da die Raw-Version allerdings die größte Auswahl an Sohlenschliffen, Loft- und Bounce-Winkeln bietet, ist nicht ganz klar, warum man zu etwas anderem als dem unbehandelten Finish greifen sollte. Die altbekannte ZipCore-Technologie im Hosel reduziert das Gewicht, wodurch ein Teil davon tiefer und in Richtung des Toe-Bereichs im Schlägerkopf verlagert wird. Diese Positionierung ist kein Zufall, schließlich treffen viele Golfer den Ball genau dort. Das gesparte Gewicht wird genutzt, um das Hosel länger und breiter zu gestalten, was die Fehlertoleranz erhöht. Mit Loftwerten von 46° bis 64° haben die Ingenieure bei Cleveland an alle Eventualitäten gedacht. Alles andere wäre auch verwunderlich, schließlich wird man nicht müde zu betonen, dass noch nie so viel Entwicklungsarbeit und Geld in ein Wedge geflossen ist wie in die RTZ-Modelle.

VICE


Wer beim Kauf von Wedges lieber lokale Marken anstelle globaler Konzerne unterstützen möchte, ist bei den VGW01-Wedges von Vice genau richtig. Designt und entwickelt in München führen diese Schläger zwar noch ein Nischenleben, doch in Sachen Coolness und Individualität spielen sie längst in der höchsten Liga. Schließlich erlaubt das Konfigurationstool auf der Vice-Website, diese dreifach geschmiedeten Schlägerköpfe mit insgesamt zwölf verschiedenen Farben in Schrift und Linienbild zu personalisieren. Im Zusammenspiel mit einem farblich abgestimmten Griff passt so neben der Performance auf dem Golfplatz dank Full-Face-Grooves auch der Faktor Stil. Darüberhinaus sind die VGW01-Wedges echte Preisbrecher, die ganz nach deinen Wünschen im Speckgürtel der bayerischen Landeshauptstadt endmontiert und veredelt werden, bevor sie die kurze Reise zu ihrem neuen Besitzer antreten.

Buyer's Guide 2025: CLEVELAND RTZBuyer's Guide 2025: CLEVELAND RTZ
CLEVELAND RTZ

COBRA


Bei Pumas Golftochter Cobra ist die Zeit der "Schlangenbisse" erst einmal vorbei, denn 2025 lösen die neuen King-Wedges die erfolgreichen Snakebite-Wedges der vergangenen beiden Spielzeiten ab. Bei der Produktion der aus weichem 8620-Stahl hergestellten King-Wedges kommt der MIM-Metallpulverspritzguss zum Einsatz. Durch dieses Verfahren ist die Herstellung kleinster und komplexer Formteile in höchster Präzision möglich. Im Vergleich zu gegossenen Schlägerköpfen fallen die Fertigungstoleranzen spürbar geringer aus. Jeder Schlägerkopf der King-Wedges wird bei fast 1.400 Grad Celsius wärmebehandelt, um eine engere Stahlstruktur für ein weicheres Gefühl und längere Haltbarkeit sicherzustellen. Dazu kommt die neue Flight-Window-Technologie, mit deren Hilfe der Schwerpunkt jedes einzelnen Schlägerkopfs strategisch über den gesamten Loft-Bereich positioniert wird. Das Ergebnis: mehr Kontrolle und solidere Treffer - ganz egal welcher Loft gerade zum Einsatz kommt.

Auch die Cobra-Entwickler haben sich vier Sohlenschliffe einfallen lassen, um ein möglichst breites Publikum mit den neuen King-Wedges anzusprechen: 1Drop, Widelow, Versatile und Tour. Während die ersten beiden hauptsächlich von Spielern mit steilerem Eintreffwinkel und weicheren Bodenverhältnissen gewählt werden, kommen die Versatile- und Tour-Grinds vor allem auf hartem Untergrund und bei Golfern mit flacheren Schwüngen richtig zur Geltung. Neben einem Silber- und dem schicken Black-Finish sind die neuen Cobra-Wedges auch in einer Raw-Variante erhältlich - und diese rostet garantiert!

MIZUNO


Auch die Schmiedekünstler von Mizuno haben für die kommende Saison komplett neue Wedges im Produktportfolio. Im Mizuno-Werk in Hiroshima werden die bildhübschen neuen Pro T-1 Wedges im Grain-Flow-Forged-HD-Verfahren geschmiedet. Diese Technik kombiniert soften Carbon-Stahl mit einer Kupfergrundlage, um ein unvergleichlich weiches Gefühl und präzises Feedback sicherzustellen. Für extraordinären Spin sorgen die von Mizuno patentierten Quad Cut+ Grooves. Diese enger aneinandergereihten Grooves steigern die Spin-Rate, während die Hydroflow-Technologie Feuchtigkeit ableitet, um auch bei Runden mit viel Morgentau um die Grüns oder im Regen konstante Performance zu gewährleisten.

Aufgrund der legendären japanischen Detailversessenheit dürfte es niemanden wundern, dass die T-1-Wedges in insgesamt sechs verschiedenen Sohlen-Grinds erhältlich sind und somit für jede legale Spielsituation das richtige Werkzeug bieten. Highlight ist allerdings wie schon bei den Mizuno-Wedges vergangener Generationen das einzigartige Blue-Ion-Finish - einfach eine Augenweide! Sollten blaue Wedges doch etwas zu gewagt sein, dann sind die Pro T-1 selbstverständlich auch in White Satin und Schwarz erhältlich.

Mit ihrer kompakten Tropfenform und einer geraden Leading Edge trumpfen die T-1-Modelle mit einem klaren Profil auf, das jedoch ganz klar bessere Spieler anspricht. Golfer, die von ihren Wedges ein wenig mehr Unterstützung im Spiel erwarten, kommen bei den Japanern aber ebenso auf ihre Kosten. Ebenfalls neu im Sortiment für 2025 sind die T-3-Wedges, deren Cavity-Back-Design vielmehr Hobbygolfer als Tour-Profis zur Zielgruppe hat. Auch die T-3-Wedges werden im Grain Flow-Verfahren geschmiedet, bieten insgesamt drei verschiedene Sohlenformen, verfügen über dieselben Grooves wie ihre Profi-Brüder und liefern dank des Cavity-Back-Designs das entscheidende Quäntchen Fehlertoleranz, das im Match Play gegen die besten Freunde entscheidend sein kann. Auf das coole Blue-Ion-Finish muss man aber leider verzichten.

Buyer's Guide 2025: VICE VGW01 (l.). MIZUNO Pro T-1Buyer's Guide 2025: VICE VGW01 (l.). MIZUNO Pro T-1
VICE VGW01 (l.). MIZUNO Pro T-1

PING


Das Konzept, Anfängern und weniger geübten Golfern unter die Arme zu greifen, wird jedoch vom wohl ungewöhnlichsten Wedge nicht nur dieser Saison, sondern der vergangenen mindestens fünf Spielzeiten auf die Spitze getrieben. Das BunkR-Wedge von Ping hat nur eine Mission: High-Handicappern beim in dieser Spielergruppe gefürchtetsten Schlag zu helfen - dem Versuch, einem Grünbunker zu entkommen.

Um dieser leider viel zu regelmäßigen Aufgabe den Schrecken zu nehmen, gehen die Wedge-Designer von Ping äußerst ungewöhnliche Wege und haben die vielleicht extremste Version eines Lob Wedge auf den Markt gebracht. Das BunkR-Wedge verfügt über die klassische Eye 2-Form, die Ping-Wedges einst berühmt machte, schließlich trieb sie die Fehlertoleranz in bisher ungeahnte Höhen. Dazu kommen vollflächige MicroMax Grooves, ein effektiver Bounce von unglaublichen 14,5 Grad und eine extrabreite Sohle, um das Spiel aus dem Sand noch einfacher zu machen.

Absolut atemberaubend ist jedoch die Schlagflächenneigung: Der Standard-Loft des BunkR beträgt 64 Grad - ein Wert, von dem man normalerweise allen Golfern mit Ausnahme der größten Wedge-Künstler auf der Tour abraten würde. Im Fall des einzigartigen BunkR hilft dieser immense Loft allerdings dabei, den Grünbunker unbeschadet zu verlassen. Denn es ist nicht mehr nötig, die Schlagfläche zu öffnen, um einen möglichst hohen Ballflug mit einer butterweichen Landung direkt an der Fahne zu ermöglichen.

Das BunkR Wedge macht es möglich, beinahe jeden Ball mit einer normalen Chip-Bewegung aus dem Bunker zu schlagen und dabei den extremen Bounce und Loft dieses einzigartigen Werkzeugs zu nutzen. Und ein Chip sollte selbst für Golfer mit veritablem Bunker-Trauma möglich sein, oder?

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