Blickt man jedoch auf die Performance, so sind die Neuerungen der Sprünge, die alle zwei Jahre gemacht werden, bei der mittlerweile zwölften Generation1 des Pro V1 und der zehnten Generation des Pro V1x weitaus größer als ein klein wenig Farbe. Die Veränderungen beider Modelle beginnen im Inneren, wo eine weiterentwickelte Formel des 2.0-ZG-Kerns dank einer geringeren Kompression mehr Länge und ein gleichzeitig weicheres Feedback liefert. Ein elastisches Ionomer-Material, das ursprünglich für das Tour-Sondermodell Pro V1x Left Dash2 entwickelt wurde, verleiht dem Pro V1 mehr Spin mit den Eisen und optimierte Werte mit dem Driver vom Tee. Sowohl der Pro V1 als auch der Pro V1x kommen mit einer neuen, weicheren Urethan-Elastomer-Schale, die sich bei Schlägen rund ums Grün und beim Putten durch eine angenehm softe Rückmeldung bemerkbar macht. Zu guter Letzt haben beide Bälle ein neues Aerodynamik-Paket spendiert bekommen. Während im Pro V1x ein Muster aus 348 Tetraeder-Dimplen mehr Länge und einen stabilen, hohen Ballflug ermöglicht, übernimmt diese Aufgabe im Pro V1 ein 388-Dimple-Design. "Beide dieser Dimple-Muster liefern den optimalen Ballflug für das jeweilige Modell und noch mehr Konstanz im Spiel", erklärt Mike Madson vom Titleist-Ball-Entwicklungsteam. Womit wir bei der inzwischen beinahe 20 Jahre alten Gretchenfrage beim Kauf von Titleist-Bällen wären: Pro V1 oder Pro V1x? Welches Modell passt zu welchem Spielertyp? Der neue Pro V1 ist mit einer ausgewogenen Kombination aus Länge, Spin und Feedback sicher für eine große Bandbreite aller Golfer die bessere Wahl und liefert im Vergleich zum Pro V1x einen marginal flacheren Ballflug. Der aus vier Schichten bestehende Pro V1x spricht in erster Linie Spieler an, die sich sowohl bei der Flughöhe als auch beim Spin etwas mehr wünschen. Das können jedoch nur erste Anhaltspunkte sein, denn den richtigen Ball für das eigene Spiel zu finden ist eine extrem individuelle Angelegenheit und das eigene Gefühl in Verbindung mit TrackMan-Daten sollte immer der ausschlaggebende Faktor sein.
1 Der erste Pro V1 kam im Oktober 2000 auf den Markt.
2 Der Pro V1x Left Dash ist mittlerweile im regulären Sortiment erhältlich und eignet sich für Spieler mit hohen Schwunggeschwindigkeiten, die einen hohen Ballflug mit wenig Spin erreichen möchten.

»Aus diesem Grund bekam der neue TP5x ein etwas weicheres Urethan-Cover verpasst, das sich leichter in die Grooves der Wedges beißt.«
Bei Callaway haben sich die Entwickler für die Saison 2021 mit einem Facelift der mittel- und niedrigpreisigen Ballmodelle beschäftigt. Früchte dieser Arbeit sind die neuen ERC-Modelle Soft, Supersoft und Supersoft Max. Der ERC Soft wird aus drei verschiedenen Schichten gefertigt und ermöglicht durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel zwischen Kern und Cover explosive Längen. Die Callaway-Strategen gehen sogar so weit, dieses Modell als "unseren längsten Ball mit weichem Schlaggefühl" zu bezeichnen. Was nach einer Eier legenden Wollmilchsau klingt, wird beim Betrachten des Preisschilds noch besser, denn gegenüber den Topmodellen von Callaway schlägt der ERC Soft mit zehn Euro weniger pro Zwölfer-Packung zu Buche, und ob Performance-Unterschiede für durchschnittliche Wochenendgolfer zu spüren sind, sei dahingestellt.
Golfanfänger und Gelegenheitsspieler dürften mit dem neuen Supersoft Max glücklich werden, denn sein größerer Durchmesser sorgt nicht nur für höhere Konstanz vom Tee, sondern gleichzeitig auch für höhere Abschläge selbst bei geringen Schlägerkopfgeschwindigkeiten. Das Konzept eines größeren Balls hat Callaway bereits seit zwei Jahren erfolgreich im Programm und nein, beim Putten ist der leicht erhöhte Durchmesser kein Nachteil.

3 Flachere Dimple verringern den Luftwiderstand zu Beginn des Ballflugs, während steilere Dimple-Wände für mehr Auftrieb im Sinkflug sorgen.
Rory nahm den neuen TP5x bei der HSBC Championship in Abu Dhabi umgehend ins Bag und eröffnete das Turnier mit einer 64 als Führender, um am Ende mit 13 unter Par Dritter zu werden. Auch TaylorMade-Neuzugang Tommy Fleetwood trat in Abu Dhabi mit dem neuen TP5x an. Für den Engländern sprang eine Top-Ten-Platzierung raus, er wurde am Ende Siebter.
Im Marktsegment der Direktversender setzen die Münchner von Vice Golf weiter die Pace in Sachen Style und Coolness. Als im vergangenen Sommer die Drip-Modelle des 3-Piece-Balls Vice Pro nahezu umgehend ausverkauft waren, ist neue Ware nun zum Glück auf dem Weg und zumindest der Ball mit den roten und blauen Farbspritzern kann bald wieder über die Golfplätze fliegen.
