Die Golf-News der Woche vom 19.8.

Tigers großes Abenteuer

Bei der US Amateur Championship in Hazeltine hatte sich Tiger Christensen als geteilter Zwölfter in der Zählspielqualifikation locker in die K.o.-Phase gespielt. Eine bemerkenswerte Leistung, haben es in den letzten 65 Jahren doch gerade einmal vier Spieler aus dem deutschsprachigen Raum ins Matchplay geschafft. Anders als Jona Baumgartner (2022), Matti Schmid (2019) und Matthias Schwab (2016) überstand Christensen dort die erste Runde und schaltete mit dem Zweiten des World Amateur Golf Rankings, Gordon Sargent, ein echtes Schwergewicht aus. In der Runde der letzten 32 traf er dann aber auf den späteren Sieger Jose Luis Ballester aus Spanien und verlor mit 3 auf 1. Für den Studenten der University of Arizona ist es dennoch ein vielversprechendes Ergebnis. Der einzige Deutsche, der es auch in die Runde der letzten 32 schaffte, war Stephan Jäger 2010 - und der ist bekanntlich heute PGA-Tour-Sieger.

Dieb Impact

Bei den Olympischen Spielen war Hideki Matsuyama noch euphorisch als er seine ersehnte Medaille gewann. Auf dem Weg zurück in die USA machte der Japaner und sein Team einen Zwischenstopp in London, um den Coup in einem schicken Restaurant zu feiern. Doch das Essen hatte einen Beigeschmack: ein Dieb schnappte sich die Sachen von Matsuyama und seiner Entourage. Zwar war die Bronzemedaille sicher an einem anderen Ort verwahrt, doch die Langfinger erbeuten neben Matsuyamas Geld auch die Reisepässe seines Caddies Shota Hayato und seines Trainers Mikihito Kuroyima. Beide mussten deshalb zurück nach Tokio reisen, um sich neue Reisedokumente ausstellen zu lassen und verpassten den Auftakt zu den Playoffs um den FedEx-Cup. Für Shota Hayato ein teures Vergnügen: Matsuyamas Ersatz-Caddie Taiga Tabuchi, der nach eigenen Angaben außer Tasche tragen nichts tun musste, erhielt 360.000 US-Dollar für Hidekis Sieg bei der St. Jude Championship.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der Sherwood Country Club ist eine der feinsten Adressen im kalifornischen Golfsport. Hier, wo Tiger Woods 2020 die Zozo Championship veranstaltete, sind oder waren Hollywoodstars wie Sean Connery, Jack Nicholson, Tom Selleck oder Sly Stallone Mitglieder. Auch Brandon Thomas Lee, Sohn von "Baywatch"-Star Pamela Anderson und Skandal-Rocker Tommy Lee durfte sich zu dem elitären Kreis zählen - bis er sein Golfcart zu nah am 13. Grün parkte. Von einem anderen Mitglied wegen des Etiketteverstoßes angezählt, kam es zu einer lautstarken Konfrontation, die mitgefilmt wurde. Resultat des Ganzen war, dass Brandon Lee, der noch in der Probezeit war, seine Mitgliedschaft aberkannt bekam. Wo käme man denn hin, wenn ein sich unflätig benehmender Twen in einem Atemzug mit makellosen Ex-Sherwood-Mitgliedern wie O.J. Simpson genannt würde?

Auf nach Valhalla

Im kommenden Monat findet der Solheim Cup in Colorado statt - mit etwas Glück gleich mit zwei deutschen Teilnehmerinnen: Esther Henseleit und Alexandra Försterling. Jetzt wurde bereits bekannt, wo das nächste Heimspiel der Amerikanerinnen stattfindet. 2028 wird im Valhalla Golf Club in Kentucky aufgeteet, wo in diesem Jahr die PGA Championship stattgefunden hat. Officer Gillis bügelt schon mal die Hosen auf.

Geschichten von den Paulanergolfern

Der Golfsport hat viele schräge Geschichten zu bieten. Das hat sich jetzt auch eine Filmproduktionsfirma aus Illinois gedacht und eine TV-Serie namens "Tales from the Links" in Auftrag gegeben. Im Fokus der Anthologie-Comedyserie stehen jedoch nicht die großen Namen und Events des Golfsports sondern kleine, obskure Alltagsgeschichten aus dem wahren Golfleben. So dreht sich die Pilotfolge um ein Mutter-Tochter-Duo, das Golfer ausnimmt wie Paul Newman und Tom Cruise Poolspieler.

Fearsome Foursome: Das Team der Woche

Driving: Jesper Svensson

Dass der Schwede beim Czech Masters als Zweiter nur knapp seinen zweiten DP World Tour Sieg in diesem Jahr verpasste, lag vor allen Dingen an der Leistung vom Tee. Fast 5 Schläge gewann er mit seinem Drives gegenüber dem Feld - Platz drei von allen Spielern. Mit 71% Fairwaytreffern (Platz 24) bei einer durchschnittlichen Drivelänge von 320 Yards (Platz 6) kein Wunder.

Approach: Esther Henseleit

Hätte die Deutsche an einem Loch nicht solche Probleme gehabt aus dem Bunker zu kommen, hätte sie sich endlich auch in die Siegerlisten der LPGA Tour eintragen können. So bleibt ein erneut starker zweiter Platz gegen starke Konkurrenz - vor allen Dingen, weil ihre Eisen das gleiche automatische Zielleitsystem wie bei den Olympischen Spielen hatte. 60 von 72 getroffene Grüns ist eine absolut Spitzenmarke, die am zu 19 Birdies und einem Eagle führte.

Short Game: Lauren Coughlin

Ihr Sieg bei der Scottish Ladies Open war eine Demonstration überragendem Kurzspiels. 17 Mal verfehlte die Amerikanerin das Grün in Regulation, am Ende musste sie aber nur vier Bogeys auf der Scorekarte notieren. Besonders beeindruckend war, dass sie fünf Mal in den tückischen schottischen Grünbunkern lag und fünf Mal das Up and Down schaffte. Und mit ihren geretteten Pars auf den Back 9 der Schlussrunde zog sie der auf Schlagdistanz herangekommenen Esther Henseleit den Zahn.

Putting: Hideki Matsuyama

Dass der Japaner mit den Eisen eine sichere Bank ist, ist bekannt. Auch bei der St Jude Championship war er beim Approach wieder in den Top 3. Wenn dann auch noch sein Putter heißläuft, ist Matsuyama kaum zu stoppen - so auch in dieser Woche. 8,2 Schläge gewann er auf den Grüns gegen den Durchschnitt des Feldes. Einzig sein schwaches Kurzspiel sorgte dafür, dass die Konkurrenz überhaupt eine Chance hatte.

Schwarz-Rot-Golf: Die deutschen Stars der Woche

1. Esther Henseleit

   2. Scottish Ladies Open (70-71-66-70) €167.294



2. Alexandra Försterling

   33. Scottish Ladies Open (73-74-72-73) €12.361



3. Stephan Jäger

   40. St. Jude Championship (70-70-67-70) $76.000



4. Alex Cejka

   16. Rogers Charity Classic (66-71-64) $37.260



5. Laura Fünfstück

   57. Scottish Ladies Open (72-76-73-75) €6.599



6. Olivia Cowan

   65. Scottish Ladies Open (75-73-71-81) €5.112



7. Jeremy Paul

   41. Magnit Championship (69-69-74-69) $4.683



8. Martin Kaymer

   42. LIV Golf Greenbrier (68-70-68) $127.200



9. Hurly Long

   38. Czech Masters (69-70-70-68) €14.336



10. Yannik Paul

    43. Czech Masters (73-65-67-73) €10.923



11. Marcel Schneider

    43. Czech Masters (77-67-69-71) €10.923



12. Freddy Schott

    43. Czech Masters (69-66-70-73) €10.923



13. Anton Albers

    22. Finnish Challenge (73-65-71-66) €2.538



14. Nick Bachem

    58. Czech Masters (68-69-73-70) €6.713



15. Jannik De Bruyn

    62. Czech Masters (66-73-73-69) €5.575



16. Maximilian Rottluff

    62. Czech Masters (65-71-73-72) €5.575



17. Nicolai vom Dellinghausen

    71. Czech Masters (67-71-71-74) €3.412



18. Tim Tillmanns

    75. Czech Masters (68-69-75-74) €3.401



19. Jonas Baumgartner

    53. Finnish Challenge (68-71-66-76) €1.026



20. Allen John

    53. Finnish Challenge (69-68-71-73) €1.026

Abgeschnitten

Scottish Ladies Open

Aline Krauter MC (70-80)
Sophie Witt MC (74-79)
Patricia Isabel Schmidt MC (77-80)

Czech Masters

Maximilian Kieffer MC (65-76)
Alexander Knappe MC (70-71)

Finnish Challenge

Dominic Foos MC (70-70)
Michael Hirmer MC (67-73)
Philipp Katich MC (70-72)
Christian Bräunig MC (77-68)
Velten Meyer MC (73-72)