Dass zwischen finanziellem und sportlichem Erfolg Welten liegen, hat Laurie Canter bei der 41. Austragung der European Open bewiesen. 2022 und 2023 verbrachte er im Team von Martin Kaymer bei LIV Golf, verpasste aber für dieses Jahr im Playoff die Qualifikation. Also ging es für den Engländer zurück auf die DP World Tour, wo er jetzt endlich den großen Sieg einfuhr, der ihm mehr bedeutet als nur die 392.765 Euro Preisgeld. "Das ist alles, was ich erreichen wollte, seit ich Profi wurde", gab sich der 34-Jährige in seinem anschließenden Sieger-Interview sichtlich bewegt. Mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen blickt er zurück auf 13 Profi-Jahre in denen ihm ein Sieg wieder und wieder entglitten war - bis zur Schlussrunde in Green Eagle.



Am Ende waren sich alle einig, dass das Turnier den verdienten Sieger gefunden hatte. Nach zwei Runden hatte Canter ausgenutzt, dass der Platz von Michael Blesch dank nasser Grüns und wenig Wind angreifbar war, und sich mit 12 unter Par an die Spitze gesetzt. Als am Wochenende der Wind immer mehr zunahm, waren große Sprünge auf dem Leaderboard kaum noch möglich - was man auch daran sieht, dass Canters Ergebnis nach zwei Tagen bereits für den Sieg ausgereicht hätte. Stattdessen zog sich das Feld immer mehr zusammen, sodass sich Zuschauer und Turnierverantwortliche über ein extrem spannendes Finish freuten, das Lust auf mehr macht. Da passt es gut, dass die Zukunft des aktuell noch ohne Titelsponsor fungierenden Turniers in Green Eagle bereits für die nächsten zwei Jahre gesichert ist.