PGA Championship - Koepka gewinnt 5. Major!

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Koepka gewinnt 5. Major!

22.05.2023 | Von Johannes Oberlin, Foto(s): Kevin C. Cox/Getty Images

Nach dem knapp verpassten Masters-Titel siegt Brooks Koepka bei der PGA Championship mit zwei Schlägen Abstand vor Scottie Scheffler und Viktor Hovland. Der frischgebackene Champ sagt, ohne das Scheitern in der letzten Runde beim Masters wäre das alles nicht möglich gewesen...und kündigt an eine ganze Woche durchzufeiern...

Spätestens seit sich Brooks Koepka in der Netflix Doku "Full Swing" öffnete, ist er für viele mehr als nur der coole aber oft langweilig-wirkende Supergolfer aus den USA. Koepka ist ein Typ geworden, ein Charakter, einer mit Ecken und Kanten - einer, mit dem man mitfühlen kann, als er vor laufenden Netflix-Kameras gestand: "Das ist das Schlimmste, mit dem ich in meinem ganzen Leben zu kämpfen hatte. Ich muss herausfinden, wie ich aus dem Tief wieder herauskomme, bevor es zu spät ist."

Koepka's Selbstvertrauen damals war am Boden und er fragte sich, wie kommt er da jemals wieder hoch. Sein bester Tipp kam von seiner Mutter, die ihm riet, jammer nicht rum, geh einfach da raus und mach dein Ding.

Ganz so einfach war es nicht. Seine letzten Jahre waren geprägt von Verletzungen. Koepka unterzog sich einer Handgelenks-OP, gefolgt von schweren Beeinträchtigungen an Hüfte und Knie, welche seine Karriere zwischen 2020 und 2021 fast beendeten. "Das war fast das Ende", bestätige Schwung-Coach Claude Harmon III, den der 33-Jährige letztes Jahr im Juli wieder einstellte, um nochmal anzugreifen. Koepka bat ihn damals nach fast zwei Jahren Kontakt-Pause um Hilfe. "Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich Majors gewinnen kann - und einer der besten Spieler der Welt sein kann, wenn nicht sogar der beste. Ich muss nur meinen Golfschwung wieder hinbekommen und gesund werden."

Conor McGregor: "Ich verliere Kämpfe, aber ich bin kein Looser."


Dafür trainierte er viel, bestätigte auch LIV-Kollege Phil Mickelson. "Er hat wirklich hart gearbeitet und es ist schön, ihn wieder ganz oben zu sehen."

Koepka kam wieder voll auf die Beine, wurde fitter, doch um wieder vorne mitzuspielen, brauchte er sein einstiges unerschütterliches Selbstvertrauen zurück. Wie Ende April kurz vor dem Masters bei seinem Sieg auf der LIV Tour. Da war er wieder der alte Koepka. Die Ruhe in Person, Mr. Iceman, siegreich wie in seinen stärksten Jahren 2017-2019. Dann kam die letzte Runde beim Masters und Koepka verschenkte den Sieg während Jon Rahm triumphierte. "Die Nacht danach hab ich kein Auge zugemacht", gestand der 5-malige Majorchamp. "Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich gemacht habe und was schief gelaufen war."

Doch auch echte Champs verlieren. Der Unterschied ist, sie stehen wieder auf. Wie UFC-Fighter Conor McGregor in der aktuellen Netflix-Doku richtig formulierte: "Ich verliere Kämpfe, aber ich bin kein Looser."

Das Gleiche kann man von Koepka behaupten. Runde 4 beim Masters war ein harter Knock-Out, die letzten 18 Löcher bei der gestern endenden PGA Championship das Comeback in der Neuauflage eines Titel-Kampfes. Oder "der schönste aller meiner Major-Siege", wie es der bald werdende Vater danach treffend beschrieb.


Das wundert nicht. Comeback-Siege sind im Profi-Sport oft die bedeutungsstärksten. Woods' Masters Sieg 2019 oder Mickelson's Überraschung-Triumph bei der PGA Championship 2021, um nur ein paar zu nennen. Und jetzt Koepka mit Major Nummer 5 - drei davon holte der US-Amerikaner allein bei der PGA Championship, das gelang vor ihm nur zwei weiteren Profis. "Wenn ich zurückblicke, wo wir vor zwei Jahren standen, bin ich heute überglücklich", freute sich Koepka. Entsprechend soll nun ein ganze Weile gefeiert werden.


Na dann mal Prost!

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