10
Vor einigen Jahren wurde John Dalys Strafakte bei der PGA Tour öffentlich: Demnach wurde der Bad Boy fünfmal suspendiert, sechsmal auf Bewährung gesetzt, siebenmal zum Alkoholentzug geschickt, erhielt elf Strafen wegen ungebührlichen Verhaltens und kassierte über 100.000 Dollar an Strafen. Der schwerwiegendste Zwischenfall geschah 1994, als der damals 28-jährige Daly bei der World Series of Golf in Ohio gleich zweimal beweisen musste, dass er den Längsten hat. Nachdem er den vor ihm spielenden Jeffrey Roth zweimal fast abgeschossen hatte, übernahmen dessen Eltern und stellten Daly zur Rede. Als dieser Mutter Dolores als "verfluchte Hure" bezeichnete, platzte dem 62-jährigen Bob Roth der Kragen. Er stürzte sich auf Daly und die beiden wälzten sich in einem Handgemenge auf dem Boden. Anschließend durfte "Long John" den Rest der Saison als Zuschauer verbringen.Daly vs. Roth
1994, World Series of Golf, Ohio

09
Spätestens seit seinem erfolgreichen Ryder-Cup-Kapitänsamt gilt Colin Montgomerie als europäischer Held. Doch hinter vorgehaltener Hand sind immer noch zahlreiche Kollegen schlecht auf ihn zu sprechen, allen voran sein Landsmann Sandy Lyle. Für das Kapitänsamt übergangen, ritt Lyle 2009 eine Moralattacke und kramte einen Vorfall von der Indonesian Open 2005 wieder hervor. Damals hatte sich "Monty" nach einer Gewitterunterbrechung durch einen inkorrekten Drop einen Vorteil verschafft. Der European-Tour-Rekordsieger entging einer Strafe und spendete infolge des öffentlichen Aufschreis sein Preisgeld, doch für viele kam er damit immer noch zu glimpflich davon. Seither herrscht zwischen den beiden Eiszeit. Denn Lyle entschuldigte sich zwar, allerdings nur für das Timing. Die Anschuldigungen nahm er keinen Deut zurück.Montgomerie vs. Lyle
2005, Indonesian Open, Cengkareng GC

08
So schmutzig die Scheidung von Tiger Woods und Elin Nordegren auch gewesen sein mag, gegen die Scheidung von seinem Caddie Steve Williams war sie ein Zuckerschlecken. Denn der Neuseeländer, der mindestens so arrogant ist wie sein ehemaliger Boss, ließ seinem Hass freien Lauf - sogar auf Kosten seines neuen Gehaltszahlers Adam Scott. Als der das Bridgestone Invitational gewann, drängte sich Williams in den Vordergrund und schwätzte in die TV-Kameras, er habe "schon 145-mal in meiner Karriere gewonnen und das hier ist der beste Sieg meiner Karriere". Anschließend verfasste Williams ein Enthüllungsbuch, in dem er behauptete, er - der für das Tragen einer Tasche von einem Afroamerikaner zwölf Millionen Dollar kassierte - habe sich wie ein Sklave gefühlt.Woods vs. Williams
Auf allen medialen Kanälen

07
Mitte der 80er griff Seve Ballesteros dem Amerikaner noch unter die Arme. Doch 1989 war mit ihrem ersten Duell im Ryder Cup jede Freundlichkeit vorbei. Im ersten Einzel des Sonntags lieferten sich die beiden ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf dem letzten Loch schlug Azinger den Ball ins Wasser. Der Spanier mischte sich in den Drop ein und beschwerte sich anschließend, Azinger habe einen unfairen Vorteil erhalten. Zwei Jahre später trafen die Streithälse in den Vierern aufeinander und Ballesteros warf Azinger einen illegalen Balltausch vor. Anschließend erzählte der Spanier Reportern: "Das amerikanische Team besteht aus elf netten Jungs und Paul Azinger."Azinger vs. Ballesteros
1989, Ryder Cup, The Belfry

06
Beim Solheim Cup 2015 nahmen die Europäerinnen Kurs auf einen historischen Durchmarsch. 9 :5 lagen sie bereits in Führung und das Duo Suzann Pettersen und Charley Hull stand kurz davor, das Match mit Alison Lee und Brittany Lincicome zum zehnten Punkt einzutüten. Als Lee noch einen Meter-Putt hatte, stapfte Hull vom Grün - das universal verständliche Zeichen für einen geschenkten Putt. Doch als Lee den Ball aufhob, drehte Pettersen ihr eine Nase, behauptete, der Putt war nicht geschenkt und das Loch ging an die Europäerinnen. Am Grün kam es zu tumulthaften Szenen und Tränen auf beiden Seiten. Doch Karma is a bitch und von dieser Ungerechtigkeit angespornt, drehten die Amerikanerinnen in den Einzeln den Solheim Cup noch zu ihren Gunsten.Pettersen vs. Lee
2015, Solheim Cup, GC St. Leon-Rot

05
Was Adolf und Rudolf Dassler für die Sportschuh-Industrie waren, sind Rees Jones und Robert Trent Jones jr. für die Golfplatzarchitektur. Die beiden Söhne von Architekturlegende Robert Trent Jones kämpften seit Kindheitstagen um die Anerkennung ihres Vaters. Als sie in den Familienbetrieb einstiegen, machten sie sich auf unterschiedlichen Seiten der USA breit und arbeiteten bis heute niemals zusammen. 2006 erreichte die Rivalität ganz neue Dimensionen, als Rees seinen Bruder wegen nicht gezahlter Steueranteile auf 100.000 Dollar verklagte. Er zog die Klage zurück, als Robert jr. mit einer Gegenklage drohte.Jones vs. Trent Jones JR.
2006, Finanzamt

04
Seit dem Ryder Cup 2008 sind Ian Poulter und Nick Faldo keine guten Freunde mehr. Als Poulter im Oktober 2014 seine Autobiografie "No Limits" veröffentlicht und darin Faldo eine Breitseite verpasste, mischte sich ohne Grund Ted Bishop, der Präsident der PGA of America, ein und bezeichnete Poulter auf Twitter deshalb als "kleines Mädchen". Als Resultat wurde Bishop gefeuert - einen Monat bevor seine Amtszeit ohnehin geendet hätte. Dass man sich besser nicht auf Twitter mit Poulter anlegt, musste vor Kurzem auch J. J. Downum erfahren. Der hatte bei der Valspar Championship gegen Poulter gestichelt und brüstete sich anschließend auf Twitter mit seinen Taten. Poulter schlug gegen den Angestellten des Florida Southern College zurück und kurze Zeit später wurde auch der gefeuert.Poulter vs. Bishop
2014, Twitter

03
Dutzende Golfer warten sehnsüchtig darauf, dass ihnen im Frühjahr eine Einladung des Augusta National Golf Club ins Haus flattert. Nicht so Lee Trevino. 1970, 1971, 1974 und 1977 - im Zenit seiner Karriere - verzichtete der Mexikaner freiwillig auf einen Start beim ersten Major des Jahres. Jahrelang erhielt er den Anschein aufrecht, es läge daran, dass er aufgrund seines flachen Fade mit dem Platz nicht zurechtkäme. Doch dieses Jahr ließ er in einem Interview die Katze aus dem Sack: "Ich hatte kein Problem mit dem Masters, ich hatte eines mit Chairman Clifford Roberts. Er war ein Diktator. In Augusta musste man wie auf Eierschalen gehen und ich bin einfach kein Typ dafür."Trevino vs. Roberts
1970, The Masters, Augusta

02
Der Ryder Cup 2014 endete in einer Schmach für die Amerikaner. Doch richtig peinlich wurde es erst nach den Matches. In der Pressekonferenz attackierte Phil Mickelson ganz unverhohlen die Führungsqualitäten seines Kapitäns Tom Watson und machte ihn für die Niederlage verantwortlich. Es war die frustrierte Reaktion eines Mannes, der den gesamten Samstag als Zuschauer verbringen musste und nicht mal durch eine flehende SMS das Herz von Watson erweichen konnte. Die Rache folgte auf dem Fuß: Mickelson sagte, niemand habe auch nur einen der Spieler in die Entscheidungen eingebunden und Paul Azingers System 2008 sei viel besser gewesen. Die Pressekonferenz wirkte wie eine Laienschauspiel-Aufführung von William Shakespeares "Julius Cäsar".Mickelson vs. Watson
2014, Ryder Cup, Gleneagles

01
Das Leben auf der PGA Tour ist eine Party. Das bewiesen zuletzt Jordan Spieth, Rickie Fowler, Justin Thomas und Smylie Kaufman, die ihren Spring Break 2016 crossmedial in Szene setzten. Will Wilcox trieb es mit der Party bei der Travelers Championship allerdings etwas zu weit, indem er auf der Driving Range lautstark das Album von Drake abspielte. Insbesondere Brendan Steele fühlte sich gestört und ließ sich auch von einer halbherzigen Twitter-Entschuldigung des Ruhestörers nicht versöhnen. "Das hier ist die PGA Tour. Benimm dich gefälligst so, wie es sich gehört", konterte Steele.