10
Das berühmteste Par 3 der Welt ist eigentlich auch das beste Inselgrün der Welt. Allerdings ist es hier den Spielern selber überlassen, ob sie es zum Inselgrün machen. Weil Alister MacKenzie sich bewusst war, dass er den Golfern mit einem Carry von 180 Metern - noch dazu direkt am windigen Pazifik - einiges abverlangt, hat er den Ausweg gelassen, den Ball links abzulegen und mit dem zweiten aufs Grün zu pitchen. Doch weil jeder, der es einmal auf diesen Platz schafft, zumindest beim ersten Mal den Hero Shot versucht, gehört dieser Klassiker in so eine Top Ten.Cypress Point
Loch 16, Par 3 213 Meter
09
Ein ungewöhnliches Inselgrün hat William Flynn 1922 hier in Massachusetts gebaut. Der Name des Platzes bedeutet in der Sprache der Wampanoag zwar "nah am Meer", den Inselcharakter bekommt das Grün allerdings nicht von Wasser. Vielmehr wirkt das von Gil Hanse restaurierte Loch, als hätte jemand mitten auf dem Strand einfach ein Grün gepflanzt. So wirkt die Bahn zwar weniger angsteinflößend als andere Inselgrüns, wer das Bunker-Spiel nicht beherrscht, kann aber dennoch wacklige Beine bekommen.Kittansett Club
Loch 3, Par 3, 157 Meter
08
Die berühmtesten Inselgrüns sind allesamt Par 3, aber das bedeutet nicht, dass nicht auch längere Spielbahnen reif für die Insel wären. Ein Loch vor dem berühmten "Stadium Hole" von Scottsdale findet sich eine der besonders gelungenen Ausnahmen. Denn jedes Jahr sehen wir bei der Phoenix Open, wie Profis aus weiter Entfernung versuchen, dieses Par 5 mit dem zweiten Schlag anzugreifen. Dass dies möglich ist, liegt an der großzügigen Tiefe des Grüns. Das hilft allerdings wenig, wenn man kein Zielwasser getrunken hat.TPC Scottsdale Stadium Course
Loch 15, Par 5, 506 Meter
07
Das 431 Meter lange Par 4 sollte das aufregende Finale für den Ryder Cup 2018 bilden. Eine rechts am See entlangführende Bahn, die einen zweiten Schlag auf ein Inselgrün verlangt, schien perfekt für Match Play, am Ende gingen aber nur sechs der 28 Duelle auf die Schlussbahn. Das macht das Loch aber nicht weniger spektakulär. Ein Reiz liegt dabei darin, dass man je nach eigenem Risikogefühl mit einem Holz oder erst später mit einem Wedge angreifen und die namensgebende Menge ("La Foule") hinter dem Grün zum Applaudieren bringen kann.Le Golf National
Loch 18, Par 5, 431 Meter
06
Eigentlich warten Signature Holes am Ende einer Runde, hier findet man es hingegen schon ganz zu Anfang. Der kurze Schlag auf das von Lavastein umgebene Grün ist keine große Herausforderung, aber dennoch alles andere als langweilig. Der visuelle Reiz ist extrem hoch und wird auch beim x-ten Mal nicht langweilig. Wenn man hier zur Sommersonnenwende aufteet und rund um die Uhr spielen kann, sind die Lichtverhältnisse in jeder Runde anders und sorgen für ein faszinierendes Farbenspiel.Lofoten Links
Loch 2, Par 3, 138 Meter
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Die Mutter aller Inselgrüns existiert heute leider nicht mehr. Im Jahr 1900 baute der legendäre Golfplatzarchitekt A.W. Tillinghast hier das vermutlich erste Inselgrün der Welt. Erstaunlicherweise war es kein Par 3, sondern das Finale eines 330 Yard langen Par 4. Und es war auch alles andere als Target-Golf, denn das Grün hatte einen Durchmesser von sage und schreibe 50 Metern, während der darum führende Graben nur rund zwei Meter breit war. 1915 fiel das Loch Umbaumaßnahmen zum Opfer, aber der Galen Hall Golf Club in Wernersville/Pennsylvania hat heute noch auf Loch 15 ein sehr ähnliches Inselgrün von Tillinghast.Baltusrol Golf Club
Loch 10, Par 4, 302 Meter
04
1963 fügte Robert Trent Jones dem Inselgrün-Prinzip eine weitere Komponente hin-zu: Höhenunterschied. Von einem erhöhten Abschlag auf ein Inselgrün abzuschlagen erschwert logischerweise die Wahl des richtigen Schlägers. Die größte Wirkung wird aber psychologisch erzeugt: Von gleicher Höhe sieht man meist nur das Wasser davor und an der Seite, von weiter oben erkennt man aber auch das Wasser dahinter und das Ziel wirkt noch einmal kleiner. Anders als beispielsweise in Hardenberg ist es im Golden Horseshoe Club in Virginia aber kein Werbe-Gimmick, sondern ein realistisch gestaltetes Grün.Golden Horseshoe Club - Golf Course
Loch 16, Par 3, 156 Meter
03
Das einzige Inselgrün, das auch wirklich diesen Namen verdient, liegt in Idaho. Weil man ja irgendwie zum Putten auch auf das Grün kommen muss, sind Inselgrüns rein technisch gesehen eher Halbinselgrüns. Auf dieses bis zu 218 Yard lange Par 3 kommt man hingegen nur schwimmenderweise beziehungsweise über die elektronisch betriebene Fähre. Das 1.400 Quadratmeter große "Floating Green", wie es beworben wird, hat noch einen weiteren Vorteil. Da es schwimmt, ist es nicht fest verankert. Wo andere Golfplätze die Abschläge umstecken, um die Länge zu verändern, wird hier einfach das Grün verschoben.Cœur d'Alene Resort
Loch 14, Par 3, 87-200 Meter
02
Es ist das bekannteste Inselgrün der Welt und die Hauptursache dafür, dass heute jeder Wald-und-Wiesen-Club auch eines haben möchte. Doch nur die wenigsten bekommen es hin wie Alice Dye, denn sie hat mit dem Par 3 das alte Sprichwort "In der Kürze liegt die Würze" berücksichtigt. Weil die 132 Yards kurze Bahn für die meisten nur ein Wedge ist, wirkt es auf den ersten Blick wie eine simple Aufgabe. Doch das Grün ist nur 363 Quadratmeter groß und so finden hier jedes Jahr rund 100.000 Bälle ihr nasses Grab, rund 50 davon gehören den Profis bei der Players Championship.TPC Sawgrass
Loch 17, Par 3, 125 Meter
01
Wer eine Golfrunde im mexikanischen Punta Mita spielen will, muss vor dem Start vor allen Dingen eines checken: den Tidenkalender, denn die berühmte 3B lässt sich nur bei Niedrigwasser richtig bespielen. Das liegt daran, dass das von Jack Nicklaus designte Loch nicht künstlich, sondern natürlich ist. Als Nicklaus das Gelände besichtigte, entdeckte er in perfekter Par-3-Distanz ein kleines Atoll vor der Küste, wandelte es in ein Grün um und taufte es "Tail of the Whale". Nun könnte man penibel kritisieren, bei Ebbe ist es kein Inselgrün und bei Flut nicht bespielbar, aber das Loch ist so einzigartig, dass man es einfach gespielt haben muss.